Mittlerweile ein Jahr wartet die ehemalige Soldatin und jetzige Biologin Lena auf die Rückkehr ihres Mannes Kane, der dann wie aus dem Nichts in ihrem Heim auftaucht. Die anfängliche Freude weicht aber schnell Lena´s Fragen, wo war er die ganze Zeit.? Teilnahmslos sitzt der Soldat Kane am Tisch, während die Fragen seiner Frau auf ihn einprasseln. Seine Antworten fallen ebenso unbefriedigend aus, wie sein gefühlloses Verhalten. Plötzlich sackt er blutend in sich zusammen, Lena reagiert sofort und beide befinden sich auf dem Weg ins Krankenhaus.
Die Fahrt wird unterbrochen von mehreren Fahrzeugen, die nicht nur den Krankenwagen aufhalten.
Lena erfährt von einer erneuten Mission in den Schimmer, eine Gruppe Frauen, angeführt von Dr. Ventress, versuchen dem Rätsel auf die Spur zu kommen. Sie schließt sich an und betritt mit ihnen den Schimmer. In einem Zelt wacht Lena auf, ihre Erinnerung ist schwammig. Laut Verbrauch der Nahrungsration sind sie schon scheinbar mehrere Tage unterwegs, erfährt sie in der Gruppe. Spielt Lena´s Gedächtnis ihr einen Streich oder ist es die Auswirkung des Schimmers, auch innerhalb der Gruppe gibt es Irritationen. Doch die Erkundung birgt noch mehr Überraschungen, denn alles wirkt ruhig und sonderbar, scheinbar friedlich. Doch zunehmend zieht eine bedrückende Atmosphäre auf, die plötzliche Ruhe wird von lauten Geräuschen unterbrochen. Sie sind scheinbar nicht allein, doch wer oder was ist noch in dem Schimmer..?!
Mit viel Zeit und Feingefühl taucht er uns in die Story ein, die Figuren stehen genauso im Vordergrund, wie das mysteriös eingehüllte Land im Schimmer. Man erforscht das Innere mit der Gruppe, die Informationen sind rar, ein paar persönliche Rückblicke der Mitglieder dienen überwiegend zum Charakteraufbau. Letztlich nimmt Garland den Zuschauer mit auf die Mission, man lernt die Gruppe kennen und dringt tiefer in den Schimmer ein. Ohne zu wissen, geschweige zu ahnen mit welchen Folgen, erforscht der Zuschauer mit dem Team das Areal.
Geschickt wird das Gezeigte mit dezenten Hinweisen gespickt, welche aber ihr Geheimnis bewahren und den Zuschauer vor Fragen stellen. Somit rätselt man mit, was hier vor sich geht, fiebert mit der Gruppe der Lösung entgegen und hofft auf Antworten.
Daneben ist das Ganze dermaßen gelungen in Szene gesetzt. Optisch eine Wucht, fühlt man sich teils unbehaglich im Schimmer, auch wenn vieles so ansprechend und harmonisch aussieht.
Ein sicherlich fast schon geruhsam erzählter Film mit einigen actionreichen Momenten, die dadurch umso wuchtiger wirken. Diese erscheinen aber weder aufgesetzt noch fehl am Platz, sie dienen einzig der Geschichte.
Ein Film, der zum Nachdenken anregt, der Fragen stellt, Raum für Interpretationen bietet und somit den Zuschauer fordert. Man wird nicht wie üblich von den gezeigten Bildern berauscht, man steigt ein in die Geschichte, die nicht nur neugierig macht.
Das mag sicherlich nicht jedermanns Sache sein, wirkt er anfänglich vielleicht etwas sperrig. Doch lässt man sich allerdings auf diesen wundervollen Film ein, wird man es nicht bereuen. Er ist anders, auch anders als Garland´s „Ex Machina“, aber das macht eben den feinen Unterschied. Man bekommt kein Abziehbild von etwas Bekannten, sondern einen durchaus innovativen Film, der einen aufmerksamen Zuschauer erwartet, der sich mit den gestellten Fragen auseinandersetzt.
Das alles ist aber so unterhaltsam und eben visuell einzigartig, fast kunstfertig verpackt. Dadurch bekommt man nicht nur einen etwas anderen Sci-Fi Film, der sehr gelungen ist und ebenso spannend erzählt, sondern auch ganz großes und eben erfrischend anderes Kino serviert.
Ton: Stets gut verständliche Dialoge sind gegeben, ein paar wirken stellenweise leiser, aber ebenso gewollt. Sorgsam eingehüllt von einem überwiegend verhaltenen Score, der übrigens mit Acoustic Gitarre enorm stimmig präsentiert wird. Die Actionszenen fordern natürlich das komplette Boxen-Set inklusive dem Sub, alles wird dann sehr dynamisch in den Raum gestellt. Eine ebenfalls gelungene Vorstellung, die der Geschichte eine effektive Vertonung beschert.
Extras: keine vorhanden.
Testequipment
JVC DLA-X35
Panasonic DMP UB704
Marantz AV8801 / MM7055
B&W 7er Serie 5.1
(Hartmut Haake)