„Chaos im Netz“ – Randale Ralph legt sich diesmal mit dem Internet an. 2012 bescherte uns Disney einen unheimlich nerdigen Film namens „Ralph reichts“ (im Original: „Wreck-It Ralph“). Die Macher tauchten in die Welt der klassischen Computer-Konsolen-Automaten Spiele vergangener Tage ein und präsentierten dem Retro-Gamer zahlreiche Easter-Eggs, sowie geniale Wiedererkennungsmomente. Ähnlich wie in dem aktuellen Film „Ready Player One“ von Stephen Spielberg, der in dem Fall die Filmnerds bediente. Ob „Chaos im Netz“ an die Qualitäten seines Vorgängers heranreicht, gleichzieht oder ihn vielleicht auch übertrifft, erfahrt ihr hier in meinem Review.
Story:

Fazit:
Im aktuellen Film lässt Disney Ralph und Vanellope auf die riesige Welt des Internets los. Wo im ersten Teil die Spiele-Nerds bedient wurden, so dürfen sich die Zuschauer jetzt über allerlei Anspielungen der Welt des Internets amüsieren. War Ralph im ersten Teil noch mit seinem Dasein und der Wahrnehmung über seine Person unzufrieden, so geht es im zweiten Teil um Vanellopes Wünsche und Träume. Auch wenn die Jagd nach dem Ersatzteil und die Rettung ihres Spielautomaten das Leitmotiv darstellt, so ist das eigentliche Thema des Films, die Selbstfindung / Selbstverwirklichung, Angst vor Veränderung, sowie das Loslassen können. Durch das Aufgreifen dieser Themen, wirkt der Film ein gutes Stück erwachsener als sein Vorgänger. Denn sowohl Erwachsene als auch Kinder können sich sehr gut in die Figuren und deren Gedanken hinein fühlen. Jeder von uns, ob klein oder groß, musste sich schon Veränderungen, Verlusten und Ängsten stellen. Die Macher haben es sehr gut verstanden, die Veränderungen zwar empfindsam, aber dennoch konsequent zu zeigen. Wie Pixar auch schon bei seinem Film „Alles steht Kopf“. Somit liegen wie bei jedem guten Disney Film, auch hier Freude und Trauer recht nah beieinander. Wobei natürlich Disney typisch die Lacher überwiegen, was auch gut so ist.
Teil Zwei selbst bietet, wie bereits Teil Eins, eine unheimlich vielfältige Welt voller Wiedererkennungs- und Schauwerten. Ebenso komm Youtube bzw. Buzztube nicht zu kurz, ich sag nur Katzen-Videos. Auch in Bezug auf Anspielungen und Easter Eggs lässt sich Disney wahrlich nicht lumpen. Dank jüngster Zukäufe kann sich Disney auch sehr gut aus dem eigenen Portfolie bedienen, hier sei nur mal „Star Wars“ als Beispiel genannt. Und wenn wir schon einmal dabei sind, wieso sollte Disney dann nicht auch noch ein bisschen Werbung in eigener Sache machen. Speziell im Kontext mit dem Begriff Prinzessinnen, besonders, da Vanellope ebenfalls eine ist. Natürlich nebst eigens komponierten Prinzessinnen-Song, der nicht fehlen darf. Was liegt in diesem Zusammenhang also näher, als Disneys Prinzessinnen Prominenz selbst zu Tage zu fördern. Dies selbstredend in aufgehübschter Form und auf ziemlich modern getrimmt. Man könnte auch sagen: Disney hat seine Prinzessinnen auf Level 2.0 gebracht und somit fit für die nächste Dekade. In Bezug auf Disneys Eifer, sich gerade in Dauerschleife selbst zu rebooten, fällt mir nur dieses Sprüchlein ein: Ein Schelm wer Böses denkt.

Abschließend habe ich noch zwei Punkte, die ich anmerken möchte:
Die Finale Höhepunkt-Sequenz könnte eventuell etwas verstörend auf die Kleinen wirken, ich beziehe das auf King Kong Ralph, ohne jetzt spoilern zu wollten. Das sollten sich Mama und Papa vielleicht erstmal selbst anschauen, bevor sie es den Kleinen um die sechs Jahre zeigen, bzw. die Kinder das alleine anschauen lassen.
Und wer das knuffige Häschen aus dem Trailer vermisst, dem rate ich eindringlich: Sitzen bleiben und weiterschauen!
Bild:
Das Bild ist, wie bei Disney gewohnt und der digitalen Technik geschuldet, einwandfrei. Somit gibt es die Höchstpunktzahl, Farben, Schärfe, Kontraste, Schwarzwerte (bezogen auf die BD) sehen einfach sehr gut aus.
Ton:
Der Ton kommt kraftvoll über die Boxen, die Dialoge sind verständlich und die Surround Anlage kann je nach Grad der Lautstärke einiges zu tun bekommen. Somit habe ich auch dort nichts Gravierendes auszusetzen. Zur Höchstpunktzahl reicht es dann aber doch nicht, da die Dialoge zwar meist sehr verständlich sind, aber im Effekt-Gewitter auch mal untergehen können.
Extras:
- Auf der Suche nach den Easter Eggs
 - Die Musik von Chaos im Netz
 - BuzzTube Katzen
 - Wie wir Chaos im Netz gemacht haben
 - Zusätzliche Szenen
 - Musikvideos
 
Die Extras sind nett anzusehen und unterhaltsam, die zusätzlichen Szenen liegen leider wieder nur als animierte Storyboard Schnipsel vor. Alles in allem würde ich den Extras einen guten Durchschnitt attestieren.
(Marc Maurer)
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