
Gewaltige Roboter und gigantische Waffen stehen auch beim Titel „DAEMON X MACHINA“ vom Studio Marvelous exklusiv für die Nintendo Switch an der Tagesordnung. Rein optisch erinnert das Setting stark an FromSoftwares Armored Core Serie, die man mit einem Anime-artigen Grafikstil versetzt hat. Das liegt aber nicht zuletzt daran, dass der aus der Armored Core Serie bekannte Kenichiro Tsukuda der kreative Kopf hinter „DAEMON X MACHINA“ ist. Viele hochkarätige Künstler in Sachen Mecha-Design und auch einige nicht weniger bekannte Mangaka wurden hinzugezogen. Wer die Spieleadaptionen der “Senran Kugura” Reihe kennt oder schon mal vom vierten Platz der meistverkauften Mangas “Tokyo Ghoul” gehört hat weiß, dass Marvelous hier sicher keine halben Sachen macht.
„DAEMON X MACHINA“ spielt in einer in einer postapokalyptischen Zukunft. Nachdem ein Teil des Mondes auf die Erde gefallen ist und den sogenannten „Oval Link“ geformt hat, wurde fortgeschrittene KI zum Wiederaufbau der Welt eingesetzt. Das Ganze endete in einem Desaster und die Immortals, eine bösartige Maschinenrasse, wandten sich gegen ihre menschlichen Meister. Aus den einstigen Hoffnungsträgern wurde die schlimmste Bedrohung der Menschheit und es entbrannte ein Krieg zwischen Mensch und Maschine.

Auch das Aussehen sowie das Equipment eures persönlichen Arsenals kann konfiguriert werden. Die Konfiguration geht dabei so sehr ins Detail, dass jedes Bauteil sogar seine eigenen Werte vorweisen kann. Massig Informationen, die einen zunächst regelrecht erschlagen und Einarbeitung erfordern. Je nachdem was eurem Spielstil entspricht oder hilfreich für die nächste Mission ist, alles kann entsprechend angepasst werden.
Fünf Waffen sowie eine Nebenwaffe finden Platz im Arsenal. Zur Auswahl steht ein breit gefächertes Waffenrepertoire das neben Klingen, Schilden und Homing-Missiles auch Laser, Flammenwerfer, Scharfschützengewehre und Sturmkanonen beinhaltet. Alle Waffen können im Labor weiter verbessert werden. Neue Ausrüstung kann durch Credits erworben oder während der Missionen von Feinden erbeutet werden.
Im Spielgeschehen angekommen stellen wir fest, dass der, eigentlich eher schwerfällig wirkende, Kampfroboter, in Wirklichkeit wieselflink auf unsere Eingaben reagiert und sich sehr direkt steuern lässt. Auch das HUD schreckt zunächst ab, doch schon nach kurzer Eingewöhnungszeit hat man die Grundlagen und die intuitive Steuerung verinnerlicht. Musikalisch begleitet wird die Mecha-Action dabei von einem treibenden Metal-Soundtrack, der sehr gut zu den spannenden Gefechten passt und unseren Puls unweigerlich in die Höhe treibt.

„DAEMON X MACHINA“ ist ein waschechtes ein Mecha-Action-Spiel. Doch die auf den ersten Blick im Vordergrund stehenden Roboter sind nur ein Teil des Gesamtpaktes. Auch die zwischenmenschlichen Komponenten kommen im Spiel nicht zu kurz. So werden uns bei jeder Mission per Zufall andere Söldner zugeordnet. Da diese allesamt ihre eigenen Persönlichkeiten haben, macht es richtig Spaß sie genauer kennenzulernen. Und wenn man in späteren Missionen auf Söldner trifft, die man bereits kennen und schätzen gelernt hat, geht man die Sache ganz anders an als spielt man mit Unbekannten.
Trotz des vielen Lobs sind einige Dinge dennoch negativ aufgefallen. So gibt es beispielsweise eine Fülle verschiedener Missionen. Bei vielen davon geht es jedoch lediglich darum, die Summe X von Feinden zu erledigen. Da noch dazu die Auswahl der Gegnertypen eher wenig variiert, hinterlässt das einen repetitiven Nachgeschmack. An dieser Stelle hätte dem Spiel mehr Abwechslung gut getan. Auch die Erzählweise der Geschichte ist sehr gewöhnungsbedürftig, denn man kommt nur Häppchenweise voran, anstatt einem linearen Strang zu folgen. Der Gesamteindruck des Spiels ist jedoch gut und hinterlässt am Ende einen positiven Eindruck.
Fazit:
„DAEMON X MACHINA“ hat seine Schwächen und ist definitiv kein Spiel für jedermann oder für die schnelle Runde zwischendurch. Es nimmt einen nicht an die Hand und der Spieleinstieg fordert eine gewisse Einarbeitungszeit. Wenn man sich jedoch darauf einlässt, zahlt es sich aus. Dann bekommt man ein gutes Gesamtpaket samt spannender Mecha-Action. Einen Titel auf den Mecha-Fans wie ich schon lange gewartet haben.
Pro:
– toller Look
– guter Soundtrack
– flüssiges Kampfsystem
– tolle Charaktere & Roboter
– umfangreiche Konfigurationsmöglichkeiten von Mech und Pilot
Contra:
– Story schlecht inszeniert
– repetetive Missionen
– komplizierte Menüführung
(Björn Cuber)
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Fazit: