

Devil May Cry setzt seither auf ein völlig freies Kampfsystem. Euch steht eine Vielzahl von Combos zur Verfügung, dabei sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Das Spiel schreibt euch nicht vor wie ihr Vorgehen sollt. Am coolsten ist es, die Kämpfe und Missionen mit einem S Rang abzuschließen, dazu müsst ihr Gegner stylisch besiegen, Angriffe variieren und am besten wenige Treffer einstecken. Es hat schon einen gewissen Reiz, immer coolere Combos und Varianten auf die Gegner prasseln zu lassen. In „Devil May Cry 5“ dürft ihr wechselweise Nero, Dante oder V steuern. Alle Charaktere spielen sich erfrischend anders und ihr müsst mit verschiedenen Denkweisen heran gehen, um den Dämonen die Hölle heiß zu machen. Nero geht mit Schwert und Revolver auf die Jagt. Als einzigartiges Schmuckstück, gesellen sich spezielle Armprothesen zu seinem Arsenal. Die so genannten Devil Breaker bringen allesamt unterschiedliche Fähigkeiten mit sich. Die von Nico entwickelten Gadgets führen zu essentiellen Kombinationserweiterungen im Kampf. Overture beispielsweise entfacht einen Schock und verleiht uns Blitzangriffe, durch halten der Devil Breaker Taste kann man einen mächtigen Laserbeam aus der Hand schleudern, welches allerdings zur Zerstörung des Devil Breakers führt. Mehrere Devil Breaker können gleichzeitig ausgerüstet werden, zu finden in den Levels oder gegen aufgesammelte Rote Kugeln, die Währung im Spiel, bei Nico im Van zu kaufen. Leider gibt es keine Möglichkeit die ausgerüsteten Breaker nach Belieben zu wechseln. Einzig das Zerstören führt dazu, dass der nächste ausgerüstet wird. Zugegeben, anfangs ist das ganze System hinter den Devil Breakern etwas gewöhnungsbedürftig, lädt dann aber immer mehr zum Experimentieren ein.

Der legendäre Teufelsjäger Dante spielt sich am komplexesten und erinnert stark an sein altes Ego aus Devil May Cry 3. Vier verschiedene Stile stehen euch als Dante zur Auswahl. Mit dem Steuerkreuz dürft ihr jederzeit zwischen ihnen wechseln. Als Trickster bekommt Dante einen Bewegungsschub und besser Ausweichmöglichkeiten. Im Gunslinger Stil werden Distanzkampf und Waffenfähigkeiten verbessert. Der Swordmaster Stil ist vollends auf Nahkampf ausgelegt und erweitert die Combomöglichkeiten. Im Royalguard Modus wird Dante zu einer Verteidigungsmaschine und kann Angriffe Parieren bzw. zu mächtigen Gegenangriffen ansetzen. Dante ist definitiv schwer zu meistern aber dadurch auch extrem spannend und unterhaltsam zu spielen. Glücklicherweise gibt es einen Trainingsmodus, oder „Die Leere“ wie es im Spiel heißt. Hier kann man nach Belieben alle Aktionen üben, sogar Gegner auswählen und solange trainieren, bis der Daumen glüht. Mit ca. 12 Stunden Spielzeit bietet „Devil May Cry 5“ genau die richtige Länge ohne unnötiges Strecken der Story. Auch wenn nach 20 Missionen der Abspann lief, war mein Drang am Kampfsystem und der Spielwelt noch lange nicht gestillt. Geheimmissionen mit kleinen Herausforderungen und neue Schwierigkeitsgrade sei Dank, gibt es immer einen Grund, in die Welt von „Devil May Cry 5“ zurück zu kehren.
Die antreibende Kraft hinter der Technik von „Devil May Cry 5“ ist Capcoms „wunder“ RE Engine. Die ausgezeichneten Charaktermodelle, wie wir sie bereits bei Resident Evil 2 Remake gesehen haben, sind auch hier wieder zurück. Zitate wie: „Das sieht fast aus wie in einem CGI Film“, gehören langsam der Vergangenheit an. „Devil May Cry 5“ sieht aus wie ein CGI Film. Hochdekorierte Garderoben mit detaillierten Materialtexturen hauchen den gefühlsechten Animationen noch mehr Leben ein. Alles im Spiel ist darauf ausgelegt, super stylisch zu wirken. Sichtbare Blutspuren auf den Charaktermodellen und sogar Dantes Bartstoppeln zeigen die Detailverliebtheit der Entwickler. Die Direktion der Zwischensequenzen ist nur als filmreif zu bezeichnen, tolle Kamerafahrten und dynamisches Einfangen der Kampfszenen. Die Umgebungen können etwas einfach wirken und unterscheiden sich nicht sehr vom Setting aber sind wegen des starken Artdesigns künstlerisch dennoch ansprechend. Die Action läuft sowohl auf der Standard PS4 als auch auf PS4 Pro mit rasanten 60 Bildern pro Sekunde, erstaunlich, was die RE Engine und die Entwickler hier aus den Tiefen der Dämonenwelt heraufbeschworen haben. Einen Wermutstropfen muss ich an dieser Stelle jedoch ansprechen: Die Ladezeiten. In den Levels selbst gibt es keine Ladezeiten, schön und gut. Ärgerlicherweise gibt es aber im Anpassungsmenü vor den Missionen, und jedes Mal, wenn wir im Spiel Nicos Van betreten, eine kleinere Ladezeit, also beim Betreten des Menüs und beim Austreten. Anfangs nicht ganz so schlimm, hat es mich später jedoch arg gestört, da man oft seine Ausrüstung wechselt und neue Fähigkeiten freischaltet ist das Management im Anpassungsmenü unumgänglich.

„Devil May Cry 5“ ist ein fokussiertes Actionfeuerwerk ohne unnötigen Ballast. Das Spielgeschehen steht hier im Vordergrund, ein variantenreiches Kampfsystem mit den drei spielbaren Charakteren Nero, Dante und V, verdammt coole Typen, die sich unterschiedlich steuern und perfekt ergänzen. Die Detailverliebtheit und filmreife Inszenierung, mit welcher Capcom der Serie endlich die verdiente Fortsetzung spendiert, stellen den Höhepunkt der Reihe dar. Die technisch saubere Umsetzung und zeitgemäße Grafik sind optisch eine Freude für jeden Actionliebhaber.
Pro:
- variantenreiches Gameplay
- detaillierte Charaktermodelle
- geschmeidige Bildrate
- spaßige Story
- filmreife Zwischensequenzen
- fetziger Soundtrack
- Ladezeiten in den Menüs
(Sascha Djodaki)
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