Dirty Dancing – 4K UHD im Mediabook Review | LEONINE

Dirty Dancing – 4K UHD im Mediabook Review Artikelbild

Am 11. Februar 2022 kam „Dirty Dancing“ auf 4K UHD in den Handel und wir haben das Review dazu:

Story

Für die 17-jährige Frances Houseman geht es in die Ferien, das Kellerman`s Ferienresort ist das Ziel, nebst ihrer Schwester Lisa und ihren Eltern. Ihre Begeisterung hält sich anfänglich stark in Grenzen, bis sie den Tänzer und Animateur Johnny vor Ort kennenlernt, der sie nicht nur durch seinen Tanz fasziniert. Schnell findet Frances Gefallen an dem recht einfachen Jungen. Als Johnnys Tanzpartnerin wegen einer ungewollten Schwangerschaft ausfällt, ergreift Frances, auch Baby genannt, die Chance, als neue Partnerin einzuspringen. Während der vielen Übungsstunden kommen sich beide immer näher. Die von Frances Hilfe organisierte Abtreibung von Johnnys ehemaliger Tanzpartnerin geht schief.  Das bringt beide in unangenehme Situationen. Frances Vater, der Arzt ist, hilft zwar, verurteilt aber Johnny, der wiederum um seinen Job bangt, den er dringend benötigt. Als dann publik wird, dass Johnny und Frances ein Paar sind, verliert Jonny seinen Job.

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Eindruck

Der Regisseur schuf im Jahre 1987 mit „Dirty Dancing“ einen wahren Kultfilm, wenn auch eher beim weiblichen Publikum. Ich kann mich noch an die Zeit vor dem Kinostart erinnern. Ein damals großes und führendes Kinomagazin bescherte dem Film nur einen kleinen Beitrag auf den hinteren Seiten. Scheinbar war von der Story keiner überzeugt und man glaubte auch nicht an volle Kinokassen. Wie wir mittlerweile wissen, kam es komplett anders. „Dirty Dancing“ wurde ein riesiger Erfolg, in dessen Schatten sich nicht nur der Soundtrack bestens verkaufte, sondern auch den Tanzschulen einen ungewohnten Ansturm bescherte.

Darstellerisch passen Jennifer Grey (Frances) und Patrick Swayze (Johnny) schon perfekt zusammen. Ebenfalls die Nebenrollen sind gut besetzt und die Darsteller füllen ihre Rollen souverän aus. Natürlich ist die Story simple, teils recht kitschig und garniert, mit für diese Art Film, eben den entsprechend sentimentalen Momenten.

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Fazit, zu dem Film „Dirty Dancing“ braucht man nicht mehr viele Worte verlieren, außer, dass die getragene Wassermelone jetzt in bestmöglicher Bildqualität zu sehen ist. Denn erstmals erscheint „Dirty Dancing“ auf der 4K-UHD, doch dazu später mehr. Selbstverständlich kenne ich den Film nur zu gut. Ja, ich musste ihn damals in weiblicher Begleitung schauen und natürlich war ich skeptisch. Die Geschichte ist dünn, vorhersehbar und bietet keinerlei Überraschungen. Aber vielleicht war genau dieses das Geheimnis seines Erfolges. Eine einfache Liebesgeschichte flott und amüsant erzählt, mit einem tollen Soundtrack und sehenswerten Tanzeinlagen. Wenn weniger manchmal mehr ist, dann ist bei „Dirty Dancing“ viel mehr daraus geworden. Ein toller Feel-Good-Movie, dessen Darsteller einen schnell verzaubern, den Zuschauer begeistern und durch den kompletten Film tragen.

„Dirty Dancing“ ist wahrlich ein Phänomen, so durchschnittlich die Story auch ist, schafft es die gelungene Inszenierung, einen auch heute noch zu begeistern. Denn der Fuß wippt bei dem grandiosen Soundtrack stetig mit, man schmunzelt noch immer über den Spruch bezüglich der getragenen Wassermelone und ist sich sicher, Hebefiguren müssen im Wasser geübt werden. Hervorheben möchte ich auch das Mediabook, welches die Blu-ray und 4K Scheibe beinhaltet und mit einem gelungenen Booklet punktet. Die Aufmachung und Optik gefällt, die vielen Extras auf der Disc, geben ebenfalls Anlass zur Freude.

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Bild 4K

Kurz zu dem Bild, der im Jahre 2009 erschienen Blu-ray. Dieses fiel durchwachsen aus, bot sie in gut ausgeleuchteten Szenen eine solide Schärfe und viele Details, blieb in den dunkleren Szenen selbiges aus. Details versumpften, wobei der Film grundsätzlich eher weichere Aufnahmen bot, einzig die Farbgebung war in Ordnung. Die Gesichter sehen authentisch aus und farblich würde ich den Film als noch recht kräftig einstufen.

Nun, wie schlägt sich die 4K-UHD, kann sie mehr Durchzeichnung in den dunkleren Momenten bieten, sieht die Schärfe knackiger aus?

Hier muss ich die Erwartungen vieler enttäuschen, das Bild der 4K-UHD in Dolby Vision zeigt sich ernüchternd. Die Laternen bei Minute 22:42, null Durchzeichnung, ein nahezu heller und breiiger Fleck. Spitzlichter sind Fehlanzeige, alles auf dem gewohnten Blu-ray Niveau. Das sieht weder nach 4K-UHD aus, noch bietet es Merkmale von Dolby Vision. Nehme ich eine helle, lichtdurchflutete Szene bei Minute 41:24, Strukturen in den Bäumen oder dem Zaun sind gut auszumachen. Auch das Auto offenbart noch viele Details, aber, das war und sieht auf der Blu-ray genauso aus. Ein Zugewinn in Richtung Bildqualität, auch hier, erneut Fehlanzeige. Beim finalen Tanz, wenn die Kamera langsam ins Publikum schwenkt, zeigen die Lampen über den Tischen keine Stabilität, sie zerfallen fast in zwei Teile.

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So zieht es sich durch die komplette Veröffentlichung der 4K-UHD, welche ein Bild von einigermaßen gut bis meistens befriedigend liefert, nur eben auf bekannten Blu-ray Niveau. Wenn man explizit hinschaut und die Blu-ray mit der 4K-UHD vergleicht, muss man verdammt genau hinsehen. Vielleicht sind die Farben auf der 4K gelegentlich um Nuancen kräftiger, die Schärfe, minimal besser, allerdings fielen mir diese beim Wechseln der Scheibe, fast nicht auf. Daher, die 4K-UHD ist leider eine Enttäuschung, sie bietet gefühlt null Mehrwert gegenüber der Blu-ray. Schade, der Film hätte eine bessere 4K-Veröffentlichung verdient.

Ton

In Deutsch ist eine DTS-HD MA 7.1 Spur vorhanden, das klingt vielversprechend, ist es aber nicht. Die Tonspur klingt nahezu identisch wie die alte Variante der Blu-ray überwiegend frontlastig. Einzig bei den Musikeinspielungen sind die Rears einigermaßen involviert. Schaltet man alternativ zu der englischen Fassung um, erklingt diese etwas dynamischer und räumlicher. Jedoch richtig absetzen kann sie sich nicht. Wohlgemerkt, ich habe nur zu ein paar Szenen gewechselt, zwecks Eindrucks. Sprich, für die englische Tonspur gibt es daher keine Wertung, anhand der kurzen Hörproben. Letztlich eine solide wie bekannte Tonspur, die gegenüber der ursprünglichen Blu-ray Erstveröffentlichung, kaum Mehrwert bietet.

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Extras

  • Audiokommentar 1: Eleanor Bergstein
  • Audiokommentar 2: Kenny Ortega, Miranda Garrison, Jeff Jur & David Chapman
  • Drehbuchautorin Eleanor Bergstein
  • Happy Birthday
  • Patrick Swayze Selbstporträt
  • Patrick Swayze Uncut
  • Musikclips
  • Interviews
  • Dirty Dancing: Das Phänomen
  • Der Rhythmus des Tanzes
  • Zusätzliche Szenen
  • Mambo Tanzkurs
  • Probeaufnahmen von Jennifer Grey
  • Booklet

Testequipment
JVC DLA-X35
SONY KD-77AG9
Panasonic DMP UB704
Marantz AV8801 / MM7055
B&W 7er Serie 5.1

 

Hier erhältlich:

  • Dirty Dancing (4K UHD)

(Hartmut Haake)
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