
Als Inspiration diente ein Experiment von 2008, wo innerhalb von drei Jahren über 10.000 Spieler bei einem Rollenspiel mitmachten, ohne zu wissen, welche Person ist Mitspieler, welche Person ist echt. Doch lässt sich daraus eine ordentliche Serie machen? Amazon hat die Serie exklusiv im Programm und wir haben die erste Staffel von „Dispatches from Elsewhere“ für euch getestet, sodass wir euch sagen können, ob das TV Comeback von Jason Segel geglückt ist oder man die Serie besser ignorieren sollte.
Story:
Peter ist mit seinem Leben alles andere als zufrieden. Er hat einen langweiligen Job, zu Hause sitzt er meist nur einsam rum. Um etwas Abwechslung in sein Leben zu bringen, lässt er Experimente über sich ergehen, die ihn bisher auch nicht begeistern konnten. Doch das neuste Experiment ist anders. Bei der sogenannten „Elsewhere Society“ wird er Mitspielern zugeordnet und muss mit ihnen eine verrückte Schnitzeljagd quer durch Philadelphia machen. Bei dem Spiel findet er nicht nur heraus, was es heißt Freunde zu haben, sondern erfährt auch einiges über sich selbst.
Eindruck:
Diese Staffel besteht aus zehn Folgen mit einer Laufzeit zwischen 42 und 52 Minuten und ist durchgängig erzählt, wobei bei jeder Folge die Perspektive wechselt, sprich, pro Folge gibt es meist einen Hauptcharakter, aus dessen Sicht die Story dann weitererzählt wird, das wechselt dann hin und her. So wird aus einem komplexen Puzzlespiel im Verlauf ein ganzes Bild.
„Dispaches from Elsewhere“ ist aber keine einfache Kost, die man nebenher mal eben anschauen kann. Die Staffel ist nicht nur sehr komplex und voller skurriler Charaktere, sondern auch nicht gerade einfach zu verdauen, da es alles andere als fröhlich geht. Man bekommt halt sehr zu spüren, dass jeder der Hauptcharaktere auf seine Art gebrochen ist und somit sollte man als Zuschauer keinen Hang zu Depressionen haben, weil die Stimmung hier stellenweise schon sehr depressiv ist.

Dabei muss man auch wirklich ganz genau aufpassen, weil es immer wieder neu Fassetten zu entdecken gibt und stellenweise sehr brachiale Wendungen folgen. Dies sorgt für ein wirklich tolles Wechselbad der Gefühle. Man freut sich mit den Charakteren, aber leidet auch sehr intensiv mit ihnen, da man halt mehr als deutlich zu spüren kriegt, dass die Welt nicht immer fröhlich ist. Durch diverse Hinweise auf den Werdegang von Jason Segel selbst, bekommt man als Zuschauer ebenfalls mit, dass bei ihm nicht alles wunderbar ist und er diese Serie unter anderem auch benutzt, um seine Sorgen und seine Probleme herauszulassen.
Der komplette Cast spielt sehr gut, sehr vielseitig und jeder lässt den anderen Freiheiten zu glänzen, sodass sie sich gekonnt die Bälle zuspielen. Neben Jason Segel brillieren auch Outcast Sänger André Benjamin, Sally Field und die transsexuelle Darstellerin Eve Lindley. Jeder Charakter könnte hier nicht wirklich unterschiedlicher sein, aber gleichzeitig harmonieren alle herausragend zusammen.

Fazit:
Eine total skurrile Staffel, fernab jeden Main Streams. Ruhig und komplex erzählt wirkt „Dispatches from Elsewhere“ wie ein verrückter Trip mit unglaublich vielen Fassetten. Die Story ist so verrückt in Szene gesetzt und gleichzeitig so rührend und traurig, dass man als Zuschauer hier schon einiges zu schlucken hat. Eine Serie, die sicherlich auf ihre Art spalten wird, aber definitiv einen Blick wert ist, weil „Dispatches from Elsewhere“ komplett anders ist, als alle anderen Serien. Sehr erfrischend und erstaunend, mit einem Ende was einen zum Nachdenken anregt.
(Pierre Schulte)
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