Glass – Kino Review | Walt Disney Pictures – Universal Pictures

Glass Kino Review Szenenbild

Glass Kino Review PlakatStory: Der an multiple Persönlichkeitsstörung erkrankte Kevin Wendell Crumb (James McAvoy) konnte nach dem Mord an zwei Jugendlichen und seiner Psychiaterin entkommen und ist weiterhin auf freiem Fuß. Die Opferanzahl steigt weiter an und ein Ende ist nicht in Sicht, da die Polizei keinerlei Indizien hat.

David Dunn (Bruce Willis) – der übermenschliche Kräfte besitzt – und sein Sohn Joseph (Spencer Treat Clark) leiten gemeinsam ein Fachgeschäft für Sicherheitssysteme, doch wenn die Arbeit ruht, nehmen Sie das Gesetz selbst in die Hand und sorgen für Gerechtigkeit. Beide suchen seit längerem nach Kevin und haben bereits eine Fährte, um Ihn das Handwerk zu legen. Letztendlich schaffen Sie es Ihn aufzuspüren, aber beim Versuch Kevin aufzuhalten, werden David und Kevin von der Polizei in Gewahrsam genommen und in einer Anstalt für psychische Erkrankungen eingesperrt. Gefangen und ohne jegliche Hoffnung auf ein Entkommen, droht die Situation zu eskalieren, als Elijah Price alias Mr. Glass ebenfalls in die Anstalt eingewiesen wird.

Glass Kino Review SzenenbildKritik: Das M. Night Shyamalan nicht gerade der gängige Mainstream-Regisseur ist, hat er mit vielen seiner Werke bereits bewiesen und mit Unbreakable hat er das Thema „Superhelden“ in einer gänzlich andere Art zur Schau gestellt. 16 Jahre später gelingt ihm mit Split ein Überraschungshit und durch die letzte Szene wurde eine sensationelle und unerwartete Brücke zu Unbreakable kreiert. Mit Glass bekommen wir den langersehnten dritten Teil und Abschluss der Trilogie serviert, aber kann dieser mit seinen zwei Vorgängern mithalten?

Glass Kino Review SzenenbildZu allererst sei gesagt, dass die Sichtung der vorherigen Teile nur zu empfehlen ist, um nicht immer wieder mit einem Fragezeichen-Blick die Leinwand zu betrachten, denn Glass setzt sofort ins Geschehen ein. Die uns bekannten Charaktere werden eingeführt und durch den sofortigen Wiedererkennungswert fühlt man sich umgehend gut aufgehoben. Dabei ist nicht nur die Rückkehr von den Hauptschauspielern aus Split positiv zu erwähnen, sondern auch aus Unbreakable, die beim Zuschauer eine Vertrautheit erwecken. Glass wird größtenteils von seinen Charakteren getragen und bleibt sich in der Hinsicht treu. Es wird auf Explosionen, CGI-Action-Sequenzen oder ähnlichem verzichtet, denn hier stehen erneut die Dialoge und die jeweilige Charakterentwicklung im Fokus. Wie auch die Vorgänger ist die Inszenierung eher beklemmend und mit punktuell gesetzten Grusel-Elementen versehen, die den eingefangenen Bilder eine zusätzliche Spannung verleihen. Die immer wieder aufkommenden Vergleiche zwischen Realität und Comics werden geschickt eingebaut und bringen positive Ansätze zum Nachdenken mit sich.

Glass Kino Review SzenenbildDurch den Aufenthalt in der Anstalt entstehen zu Beginn sehr interessante und auch gut inszenierte Momente, die richtig fesseln und ein regelrechtes Knistern in der Luft erzeugen – doch leider bleibt die gewünschte Steigerung aus und die Geschichte stagniert mehr oder weniger im Mittelteil. Es wird kurzerhand eine These für Ihre Einweisung vorgetragen und das Thema ist damit beendet – der Aufenthalt an sich verfällt zunehmend ins sinnfreie, da ein Fortschritt nicht vorhanden ist. Besonders der Charakter von Bruce Willis – David Dunn – verschwindet gefühlt in der Versenkung und wird letztendlich nur als Mittel zum Zweck für den letzten Akt wieder in die Geschichte eingebaut. Immerhin steigert der letzte Drittel wieder den Unterhaltungswert und bringt ein sehenswertes Finale zum Vorschein mit der ein oder anderen Wendung – wobei nicht jede den erhofften „Wow“-Effekt mit sich bringt.

Glass ist im Vergleich zu den aktuellen Verfilmungen aus dem Hause Marvel und DC eine echte Bereicherung und Abwechslung. Die optisch schlicht aufgebaute Szenerie bekommt durch intelligente Kamerafahrten und verschiedenen Einstellungen einen einzigartiger Touch verliehen und setzt sich inhaltlich durch eine vollkommen andere Herangehensweise stark ab – auch von der Ernsthaftigkeit und dem Grundton her, ist Glass eher mit Zack Snyders Watchmen zu vergleichen.

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Schauspielerisch gibt es absolut nichts zu meckern, James McAvoy spielt die unterschiedlichen Figuren, die aus der multiplen Persönlichkeitsstörung stammen, mit Bravur und verleiht jedem Herz und Seele und trägt den Film fast im Alleingang – der Rest des Cast kann in Ihren Rollen ebenfalls überzeugen und der Regisseur gönnt sich wie immer seinen kurzen Auftritt.

Fazit: Mit Glass hat M. Night Shyamalan die Geschichte und seine Trilogie konsequent abgeschlossen. Der Cast – besonders James McAvoy – machen richtig Spaß und sorgen für viele nennenswerte Momente. Dennoch bleibt ein fader Beigeschmack, denn die richtige Begeisterung wie bei Unbreakable oder Split bleibt leider aus, was vor allem an dem flachen Mittelteil zurück zu führen ist. Das Ende – mit all seinen Enthüllungen und Andeutungen – gehört definitiv zu den besseren und wird bestimmt noch für Gesprächsstoff sorgen.

(Deniso)

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