
Story:
Die vierköpfige Clique rund um das Geschwisterpaar Jeff und Lilly verbindet eine tragische Geschichte, jeder dieser vier hat einen geliebten Menschen verloren. Doch schafft es keiner, den Verlust auch wirklich zu verarbeiten. Sie alle wollen, nein sie brauchen einen weiteren Augenblick, um Abschied nehmen zu können und sich zu erklären. Doch das ist, wie wir alle wissen unmöglich oder ist das ein Irrtum? Es keimt plötzlich die Idee auf, durch eine Nahtod-Erfahrung in das Reich zwischen Leben und Tod zu gelangen. Und so lassen sich drei der vier auf ein wahnwitziges Experiment ein. Sie wollen sich vor laufender Kamera ersticken, um sich nach fünf Minuten wieder reanimieren zu lassen. Lilly, die vierte im Bunde muss sicherstellen, dass alle drei wieder zurückkommen. Und tatsächlich treten Jeff und seine Freunde in das Reich dazwischen ein und dort finden sie auch die jeweiligen Verstorbenen. Doch während sie die kostbare Zeit nutzen wollen, bemerken alle drei nicht den merkwürdigen Schatten um die verstorbene Person. Die Zeit tickt und Lilly schafft es tatsächlich, die drei wieder zurück zu holen. Doch damit beginnt das Grauen erst, denn der Tod hat es gar nicht gern, wenn man in seinem Reich herum spukt, ohne zu dauerhaft zu bleiben.
Fazit:
Wer nun sagt: „Moment mal, mit Friedhof der Kuscheltiere hat das aber nicht viel zu tun, aber irgendwie kommt mir die Story trotzdem bekannt vor, dem muss ich Recht geben, denn das erste was mir dabei einfällt ist: „Flatliners“ aus dem Jahre 1990, sowie das Remake aus dem Jahre 2017. Dazu verwurstet Regisseurin Rebecca Matthews auch gleich noch die „Final Destination“ Reihe. Und um wenigstens noch dem „Friedhof der Kuscheltiere“ ein bisschen Genüge zu tun, wurde auch noch eine Katze eingebaut, die das jeweilige Unheil, bzw. das kommende Ableben, ankündigt. Und um der Vollständigkeit halber nochmal auf den Titel zurückzukommen. Die Truppe reist nicht bis ans Ende der Welt zu einem unheimlichen Friedhof, es tut auch der um die Ecke.
So gern ich immer wieder versuche, noch etwas Gutes an einem Film zu finden, so macht es mir „Friedhof am Ende der Welt“ verdammt schwer, diesem etwas abgewinnen zu können oder gar zu wollen. Das Schauspiel ist teils unterirdisch, man spürt fast bei jeder Szene die Regieanweisung aus dem off:“ Spiele Angst“, „reiße Augen auf“,“ renne und vergiss das typische stolpern nicht“, etc. Dazu gibt es einen überaus engagierten Kameramann, der schier in die Darsteller hineinkriecht und wie ein Wilder zwischen den Darstellern hin und her springt, als würde er die perfekte Einstellung geradezu zu jagen. Dazu gesellen sich entsprechend schlechte und sprunghafte Umschnitte in den Szenen.

Dabei bewies Regisseurin Rebecca Matthews ein ganz besonderes Händchen für Optik und Kreativität. Fangen wir bei der Optik an, der Tod trägt eine silberne Plastikmaske die aussieht, wie aus dem Edgar Wallace Krimi „Der Frosch mit der Maske“, dazu einen schwarzen Kapuzenumhang mit einem stylisch glänzenden Saum, schwarze Handschuhe und das schönste, ein schwarzes, wirklich billig wirkendes Kreuz, welches an einer Kette vor seiner Brust baumelt. Wer hat ihm denn das mitgeben, bevor er das Haus verließ, Mutti? Okay, genug gelästert, kommen wir zur Kreativität. Wir sprechen von einem allmächtigen Wesen, das zwischen den Welten wandert. Wie sollte so ein mächtiges Wesen nun den Todgeweihten in sein Reich überführen, mit Magie, Blitz und Donner, einer perfiden Darstellung einer Abgangsszene. Nein, natürlich nicht, Matthews präsentiert uns mal was wirklich Neues. Während eines der Opfer erkennt, das sein letztes Stündlein geschlagen hat und vor dem Tod davonkriecht, schnappt sich dieser eine herumliegende große Rohrzange und prügelt sein Opfer ganz profan ins Jenseits. Sollte ich mich irren, dürft ihr mich gerne in den Kommentaren darauf hinweisen, aber besitzt der Sensenmann nicht auch eine Sense? Wieso braucht der eine Rohrzange? Weitere Szenenbeschreibungen, die sich mit der Tötung weiterer Protagonisten befassen, erspare ich mir ab hier.

Eine Sichtungsempfehlung spare ich mir an dieser Stelle, da es wirklich bessere Vertreter des Genres gibt. Aber auch jede andere Freizeitaktivität wäre diesem Machwerk vorzuziehen und sei es nur, dem wachsenden Gras zu zusehen. So gern ich dem Film einen Trostpunkt dafür geben würde, dass man die Mühen auf sich genommen hat, einen Film zu erschaffen, so sehr hält mich die fehlende Kreativität, die fehlende Inspiration und auch der fehlende Anspruch, wenigstens etwas halbwegs Vernünftiges auf die Beine stellen zu wollen, davon ab. Und doch gibt es einen Punkt und zwar für die Katze mit den rot leuchtenden Augen, diese war wenigstens nett anzusehen.
Habt ihr den Film gesehen, wie habt ihr ihn empfunden, hat er euch gefallen, bejubelt ihr ihn oder fandet ihr ihn bescheiden, wenn nicht sogar schlecht? Teilt es uns in den Kommentaren mit.
Bild:
Das Bild Ist klar und scharf, die Farben ordentlich. Der Schwarzwert ist eher ein dunkles grau und nicht wirklich gut. Was mir aber aufgefallen ist: Insgesamt ähnelt die Bildqualität eher dem Look, von modernen Fernsehkameras, anstatt hochwertiger Filmkameras.
Ton:
Der Ton bietet eine gute Dialogverständlichkeit, jegliche Surroundeffekte trotz des DTS 5.1 Sounds, sucht man wiederum vergeblich.
Extras:
Bis auf den Hauptfilm Trailer in Deutsch und Englisch, sind nur noch ein paar weitere Trailer, anderer Filme vorhanden.
(Marc Maurer)
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Fazit:
Bild:
„Aber auch jede andere Freizeitaktivität wäre diesem Machwerk vorzuziehen und sei es nur dem wachsenden Gras zu zusehen.“ 😀 😀 😀
Sehr amüsant und Augenzwinkernd geschrieben. Ein tolles Review..