
Story:
Brian (Clint Carney) ist drogenabhängig und will unbedingt clean werden. Dafür zieht er sich in seine Waldhütte zurück. Es ist nicht der erste Versuch seinerseits, aber dieses Mal will er es schaffen. Doch er hat das Gefühl, dass sich etwas verändert hat, denn er sieht plötzlich Dinge, die eigentlich nicht da sein dürften und auch furchtbare Visionen suchen ihn heim. Er fürchtet sich vor diesen Dingen. Doch warum tauchen plötzlich diese Geister auf? Brian weiß bald nicht mehr, was wahr ist und was Einbildung ist. Er hofft, dass es nur Nebenwirkungen seines Entzuges sind. Und so lädt er sich eine alte Freundin ein, um herauszufinden, ob er sich das alles einbildet. Doch bei ihren Forschungen kommen schreckliche Dinge ans Tageslicht und der Wahnsinn scheint nicht mehr aufgehalten werden zu können.
Meinung und Wertung:
Drehbuchautor Clint Carney und Regisseur Kelton Jones wollten mit ihrem Werk dem Hütten-Horror neues Leben einhauchen. Dabei setzten sie auf eine nichtlineare Zeitachse und etwas psychologischen Horror. Doch bei all dem Herzblut, welches die Macher ohne Zweifel in ihr Projekt steckten, ist „Ghost Cabin“ leider ein unausgegorener und irgendwie zweigeteilter Film geworden. Denn ein großer Teil der Geschichte funktioniert ganz ordentlich, aber es fallen auch viele negative Aspekte ins Gewicht. So sind die Grundausstattung und die Idee, die hinter der Geschichte steckt, ganz gut. Es ist alles dabei, die Atmosphäre eines Geister-Films, gepaart mit dem meist gelungenen Spiel aus Realität und Wahn. Hinzu kommt noch eine Prise Paranoia und das ganze Geschehen ist angesiedelt in einem realistischen Szenario. Das Herzstück des Films ist sicherlich die visuelle Kraft, die „Ghost Cabin“ ausstrahlt. Denn die Bilder und die Effekte sind verstörend und gekonnt in Szene gesetzt. Doch dem entgegen steht ein amateurhaftes Schauspiel aller Darsteller, eine langatmige Inszenierung sowie eine schlampige Kameraführung und das Fehlen eines interessanten Spannungsbogens. Der Score ist passabel, auch wenn er nicht sonderlich aus dem Horror-Einheitsbrei-Gedudel herausklingt.

Große Ambitionen und ein kleines Budget müssen sich nicht unbedingt widersprechen, was die Filmgeschichte mehrmals bewies. Auch „Ghost Cabin“ kann man ein gewisses Potential nicht absprechen, nur leider nahmen keine zweiten Sam Raimis oder Tarantinos auf den Regiestuhl Platz. „Ghost Cabin“ wollte viel zu viel und ist an seinen großen Zielen fast gescheitert. Der Film wirkt an vielen Stellen unausgegoren und kann mit der gelungenen Grundidee zu keinem Zeitpunkt mithalten. Dennoch ist aus „Ghost Cabin“ ein kleiner solider Schocker geworden, den man sich für Zwischendurch gerne mal geben kann. „Ghost Cabin“ ist jetzt kein Überflieger, aber für einen Low Budget Horror-Streifen ganz passabel geraten. Ein kleiner Höllentrip in die Abgründe eines drogenabhängigen Mannes, der den Teufel an seiner Seite hat und den Wahnsinn in seinen Kopf.
Bild:
Das Bildformat liegt im 1,85:1 vor und kann keine wirkliche knackige Farbgebung bieten. Das liegt wohl an der sichtbaren Aufnahmetechnik mit kostengünstigen Digitalkameras. Dennoch ist das Bild kontinuierlich flüssig ohne wirklichen Fehler. Keine störenden Pixel, somit ist das Bild meist rauschfrei.
Ton:
- Deutsch: DTS-HD Masters Audio 5.1
- Englisch: DTS-HD Masters Audio 5.1
Über den Ton kann ich nur sehr wenig bemängeln, da die Jumscares klanglich sitzen und die Nebengeräusche der Hütte gut eingefangen wurden. Mehr braucht es bei so einem Low-Budget-Horror auch nicht.
Extras:
- Audiokommentar
- Making Of
- Trailer
Danke für Eure Aufmerksamkeit und danke für Eure Lesezeit.
(Thomas P. Groh)
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Meinung und Wertung: