
Story:
Ein Raumschiff in den Tiefen des Alls, auf dem Weg zu einem schwarzen Loch und bereits jenseits unseres bekannten Sonnensystems. Die Besatzung, von der Gesellschaft ausgestoßene, kriminelle Individuen. Die Wahl, die man ihnen ließ, bestand entweder aus der Todesstrafe oder einer wahnwitzigen Mission. Der Plan, der hinter diesem Unterfangen steckt, Energie am Rande eines schwarzen Lochs aufzufangen. Unter strenger medizinscher Kontrolle einer ebenso kriminellen Ärztin namens Dibs, sind ihr alle Besatzungs-Mitglieder ausgeliefert. Auch sie verfolgt einen irrsinnigen Gedanken. Sie versucht die weiblichen Mitglieder der Crew, mit Sperma der Männer künstlich zu befruchten, doch die kosmische Strahlung macht diese Hoffnung immer wieder zunichte. So arbeitet die Mannschaft jeden Tag ihre tristen Aufgaben ab. Die einzige „Unterhaltung“ ist die Fuck-Box, in der die Crew ihre sexuellen Fantasien auslebt. Nur Monte enthält sich diesen „Freuden“, seiner Meinung nach macht es ihn stärker, woraufhin er von den anderen Mönch genannt wird. Doch diese surrealen Befriedigungen lösen nicht alle Probleme und die Erkenntnis über den Diebstahl der eigenen Existenz lässt die unterdrückten Emotionen explodieren. So kommt es zu Gewalt, Rache, Vergewaltigung, Samenraub, ungewollte Befruchtung und einer nach dem anderen kommt auf die eine oder andere Art zu Tode. Einst waren sie rund ein Dutzend, doch nun lebt an Bord niemand mehr, außer Monte und einem Baby, seinem Baby. Welches er dem Irrsinn von Dr. Dibs zu verdanken hat. Monte hält alleine das Raumschiff in Gang und kümmert sich um seine Tochter Willow, bis diese zu einem Teenager herangewachsen ist. Nun hat auch das Raumschiff sein Ziel, das schwarze Loch, erreicht. Für Monte und Willow ist der Zeitpunkt gekommen, einen Schritt weiter zu gehen…
Meinung und Fazit:
Ich muss sagen, der Film ließ mich am Ende etwas sprachlos zurück, was hatte ich da denn gerade gesehen. Der Film eifert im Stil, seinem Look, seiner Story und dem Schauspiel, Titeln wie, „2001“, „Lautlos im Weltall“, „Event Horizon“ oder auch „Moon“ nach. Dabei erreicht er aber nicht deren Klasse, kann aber dennoch für sich alleine stehen. Der Plot verfolgt einen ganz eigenen, in dieser Form bisher noch nie gezeigten Stil. Im Mittelpunkt stehen die von der Gesellschaft Verstoßenen. Menschen, die für ihre Taten die Todesstrafe erwartet hätten. Doch die Wahl an dieser Weltraum Mission teilzunehmen, gibt ihnen eine zweite Chance. Im Verlauf des Films ist man sich als Zuschauer aber nicht mehr sicher, ob die Todesstrafe nicht doch die bessere Wahl gewesen wäre.
Zu Beginn des Films sehen wir Robert Pattinson, der versucht das Raumschiff zu reparieren. Über Funk hört er die Schreie seiner kleinen Tochter. Die Vorgeschichte wird durch Monologe Pattinsons erzählt und im späteren Verlauf auch mit realen Bildern in Rückblicken der vergangenen Tage, Wochen, Monate gezeigt. Bis zu dem Punkt, wo er allein mit seiner Tochter auf dem Raumschiff verbleibt. Dieses Heranwachsen der Tochter geschieht aber so sprunghaft, dass ich im ersten Moment nicht wusste, ob das nun die Tochter oder wieder eine Rückblende darstellt. Eigentlich besteht der Großteil des Filmes aus Monologen und Rückblenden. Die gezeigten Bilder sind je nach Sichtweise mutig bis heftig, besonders, wenn die Körperflüssigkeiten überlaufen. Manches davon könnte auch problemlos aus einem deftigeren Erotikstreifen entsprungen sein. Auch die Formen des Ablebens sind sehr „abwechslungsreich“ und teils emotionslos dargestellt. Dies reicht von einem ganz normalen Infarkt bis zum Zerbersten eines Körpers in einem Raumgleiter, der den einwirkenden Kräften nicht mehr gewachsen ist.


Habt ihr den Film gesehen, wie habt ihr ihn empfunden, hat er euch gefallen, bejubelt ihr ihn oder fandet ihr ihn bescheiden, wenn nicht sogar schlecht? Teilt es uns in den Kommentaren mit.
Bild:
Das Bild ist teils auf gehobenem Niveau, doch die eingesetzten Stilelemente wie verschiedene Lichteffekte, Close-Ups, Farbspiele, Unschärfen, lassen das Bild immer recht unterschiedlich wirken. Gerade Close-Ups sind sehr scharf, doch das Lichtspiel lässt manche Details immer wieder verschwimmen. Farben und hell/dunkel Kontraste werden entsprechend als Stilmittel eingesetzt. In Rückblenden überwiegt meist eine graue Farbgebung, die durch die Sets und Kostüme unterstützt wird. Das einzig Konsistente ist der Schwarzwert, dieser ist durchweg ausgewogen.
Ton:
Der Ton liegt in Deutsch und Englisch, jeweils in Dolby Digital 5.1 und Stereo vor. Die Dialoge sind durchweg gut verständlich, Musik- und Soundeinlagen unterstreichen nur die Dialoge, ohne Überhand zu nehmen. Dennoch unterstützen sie die jeweilige Stimmung mit sauberem Klang.
*Für den Film gibt es auf der DVD ebenfalls eine Hörfilmfassung.
Extras:
- Interviews mit Juliette Binoche, Robert Pattinson, Lars Eidinger und Andrè Benjamin
- Trailershow
Leider gibt es zu diesem außergewöhnlichen Film keine weiteren Extras, nicht mal ein Interview mit der Regisseurin selbst. Schade, ich hätte gerne mehr über das warum, weshalb und wieso sie diesen Film so anlegte erfahren.
(Marc Maurer)
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Meinung und Fazit:
Ton:
Hi Marc, vielen Dank für dein Review. Ich selbst habe den Film auch gesehen und musste das Ende zwei mal sehen, da ich dachte ich hätte etwas übersehen. Aber nein, die meinen das tatsächlich ernst. Trotzdem möchte ich ihn unbedingt noch mal sehen, denn ich denke, der Film ist vielschichtiger, als man denkt und mit dem Wissen um das Ende sicherlich bei der zweiten Sichtung noch aufschlussreicher. Aber ich mag auch Filme wie „2001“ 😉
Gern geschehen, ich brauch auf jedenfall erstmal ne Pause bis zur Zweitsichtung, der Film ist schon recht heftig, da muss man das Gesehene erstmal verdauen. 😉
Ich werde ihn als Sci-Fi Fan definitiv schauen, ich bin gespannt..!