
Story:
Frank Leone sitzt hinter Gittern, seine Tat geringfügig, dennoch musste er ins Gefängnis. Nur noch sechs Monate, dann hat er seine Strafe verbüßt. Doch eines Nachts wird er gewaltsam aus seiner Zelle gezerrt und in ein Hochsicherheitsgefängnis verlegt. Dort regiert Direktor Drumgoole mit „eisenharter“ Hand. Seine Verlegung hat Frank nicht einem Fehler im System zu verdanken. Nein, Drumgoole höchstpersönlich hat ihn zu sich geholt, denn er hat noch eine Rechnung mit Frank Leone offen. Ist dieser doch in einem anderen Gefängnis, das unter Drumgooles Aufsicht lag, geflohen. Drumgoole verwehrte ihm einen letzten Besuch seines im Sterben liegenden Ziehvaters. Dieser Ausbruch befleckte Drumgooles reine Akte und brachte ihm eine Versetzung in das finsterste Gefängnis des Landes. Dafür will Drumgoole Rache und so holte er Frank zu sich, hier hat ER die Macht und diese nutzt er eiskalt aus. Seine Absicht ist, Leone zu weit zu treiben, dass er sich gehen lässt und einen Fehler macht, damit ihn Drumgoole für den Rest seines Lebens weg sperren kann. Als Drumgoole merkt, dass Leone dieses Spiel nicht mit macht, greift dieser zum Äußersten. Frank kommt er physisch nicht bei, aber was, wenn er Frank androht, ein paar Sexual-Straftäter zu seiner Freundin nach Hause zu schicken. Frank ist sich sicher, sein Widersacher ist kein Mann der hohlen Phrasen. Nun stellt sich die Frage, wie Frank es schaffen soll, seine Freundin vom Gefängnis aus zu beschützen und dieses Martyrium endgültig zu beenden.
Meinung und Bewertung:
„Lock Up“ dürfte neben „Cop Land“ und „Get Carter“ wohl einer von Stallones düstersten Filmen sein. Amtsmissbrauch und Gewalt von Seiten der Obrigkeit ist wahrlich ein schwer verdaubares Thema. Doch Regisseur John Flynn schneidet diese Bereiche immer nur an. Natürlich wird gezeigt, wie Stallone erniedrigt wird und was er an körperlicher und geistiger Gewalt erleiden muss. Diese Szenen werden jedoch immer durch die Mithäftlinge, neue Freundschaften und Gemeinsamkeiten dieser Personen aufgelockert. Damit es dem Zuschauer aber nicht zu wohl wird, lässt Flynn Donald Sutherland die jeweilige entspannte Situation immer wieder zerschlagen. So baut der Zuschauer nach und nach entsprechend Wut und Zorn gegen Sutherlands gespielte Figur auf. Gen Ende spitzt sich die Spirale der Gewalt immer weiter zu und man kann es nicht mehr erwarten, bis Stallone zum Gegenschlag ausholt. Das Finale präsentiert sich dabei aber erfreulich clever, da man nicht wie so oft den Holzhammer rausholte, sondern den Protagonisten sein Gehirn benutzen ließ. Alles in allem ist „Lock Up“ auch heute noch ein spannender Film, der neben der Gewalt und Härte auch das Thema Freundschaft und Zusammenhalt behandelt. Die Darstellung ist natürlich den Sehgewohnheiten der 80er Jahre geschuldet: Harter Mann mit viel Muskeln, kämpft gegen böse Obrigkeit. Dies tut dem Film in meinen Augen aber keinen Abbruch. Und wer ebenfalls Fan von „Thor“, den „Avengers“ oder „Justice League“ ist, darf sich eh nicht beschweren, dort sind die Helden noch härter, haben noch mehr Muskeln und kämpfen auch gegen eine Obrigkeit.

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Bild:
Der neuste Transfer kann endlich durchweg überzeugen. Sehr gut Schärfe (Stallones Schweißperlen im Heizungskeller kann man einzeln abzählen), gute Kontraste, schöne Farben und endlich ein ausgewogener Schwarzwert lassen für einen Film aus den 80gern keine großen Wünsche offen. Besonders der Schwarzwert lässt in dunklen Szenen die Details nicht mehr wie einst absaufen. Sehr schön ist auch der Punkt, dass man auf großartigen Filtereinsatz verzichtete und das Bild durchweg natürlich wirkt. Ein bisserl Luft nach oben gibt’s zwar immer noch, aber das ist wirklich zu vernachlässigen.
Ton:
Der Ton kommt ebenfalls sehr gut durch meine Boxen, dabei ist Genrebedingt der Dialog im Vorteil und dieser ist auch immer schön klar verständlich. Doch auch der Surroundsound klingt in den entsprechenden Szenen recht ordentlich. Dabei sei als Beispiel nur mal der Hall in den Gängen und Zellen zu nennen. Dieser machte sich in meinem Wohnzimmer breit und man hatte das Gefühl, die Zellentüren würden in meinem Flur und nicht im Gefängnis zugeschlagen werden.
Extras:
Bei den Extras war man ebenfalls nicht geizig, ein „Making-of“, ein „Featurette über Stallone“, ein „Blick hinter die Kulissen“, mehrere „Interviews mit dem Cast“ und der „Originaltrailer“ sind an Bord. So sieht für mich eine ordentliche Veröffentlichung aus.
(Marc Maurer)
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