„Sons of Anarchy“ 
Story:
2,5 Jahre nach den Ereignissen von „Sons of Anarchy“ ist der junge EZ frisch aus dem Gefängnis und ein Propect bei den Mayans MC, wo er, wie es sich für ein Prospect gehört, fleißig die Drecksarbeit machen darf, um sich zu beweisen. Niemand ahnt, dass er mit der Polizei zusammenarbeitet, um so seine eigene Freiheit zu sichern und diese Arbeit wird immer schwerer, denn die Loyalität zum Club und seine Arbeit als Spitzel reißen ihn hin und her und bringen ihn auch in höchste Gefahr. Es ist aber nicht das einzige, was EZ macht, sein eigentliches Ziel ist es, den Mörder seiner Mutter zu finden.
Eindruck:
Die erste Staffel von „Mayans MC“ besteht aus zehn Folgen mit einer Laufzeit zwischen 52 und 70 Minuten und ist durchgängig erzählt. „Mayans MC“ ist ohne Frage gleichermaßen identisch wie „Sons of Anarchy“ wie aber auch anders. Man muss sich natürlich erst mal an die unzähligen neuen Charaktere gewöhnen und auch an den anderen Handlungsort. Auch, dass im Original-Ton viel Spanisch gesprochen wird, lässt vieles anders wirken. Aber gleichzeitig merkt man, dass die Mayans einen sehr vertraut vorkommen, es hat nämlich die gleiche dreckige Biker Atmosphäre. Nichts ist so wie es scheint und EZ ist genauso gespalten und komplex. wie es Jax bei den Sons war.
Aber J.D. Pardo, der bei den Mayans EZ spielt, ist schauspielerisch nicht das Kaliber wie es Charlie Hunman, der die Rolle des Jax hatte. Der Cast bei den Mayans hat natürlich einige bekannte hispanoamerikanische Darsteller, die man schon oft in Nebenrollen in diversen Filmen gesehen hat, hier merkt man auch, dass die Leute erst mal untereinander warm werden müssten. Bis auf Edward James Olmos ist halt auch keiner dabei, die das Kaliber wie Ron Perlman, Katey Sagal oder Tommy Flanagan bei den Sons haben. Etwas, was schauspielerisch schon auffällt. Es muss aber auch gesagt sein, dass sich die Darsteller steigern, sie werden untereinander wärmer. Die Chemie wird besser und auch die schauspielerische Leistung. Spätestens nach ein paar Folgen der ersten Staffel hat man sich dann an die vielen neuen Charaktere gewöhnt und kann die Vergleiche mit den Sons wunderbar ausblenden, und dass obwohl es hier einige tolle Insider, Verweise und Cameos von den „Sons of Anarchy“ gibt.
Von der Story her ist es an sich ähnlich ruhig, aber gleichzeitig erbarmungslos erzählt wie Sons. Es gibt mehrere Handlungsorte und Handlungsverläufe die parallel spielen und dann mehr und mehr ineinander verwoben werden, sodass sich im Verlauf ein rundes Ganzes ergibt. Sobald man mit EZ warm geworden ist, fiebert man wirklich mit ihm mit, da ja auch die Gefahr besteht, dass er jederzeit erwischt werden kann, erhöht das die Spannung enorm. Auch was seine Suche nach dem Mörder seiner Mutter angeht, ist die Story sehr intelligent und auch sehr wendungsreich geschrieben. Hier ist wirklich nichts so wie es scheint und trotz der vielen Wendungen wirkt alles sehr authentisch und nicht an den Haaren herbeigezogen, was im Verlauf zu immer brachialeren Cliffhangern sorgt. Das Finale ist dann so extrem, dass man den TV am liebsten anschreien will, weil das Warten auf eine zweite Staffel dann ungeheuer schwer wird.

„Sons of Anarchy Fans“ kommen hier auch auf ihre Kosten, denn es gibt wirklich tollen Fan Service. Die Verweise und die Insider sind toll gesetzt, ohne jetzt mit dem Zaunpfahl darauf aufmerksam zu machen und sorgt für tolle Jubelmomente auf der Couch.
Fazit:
Auch wenn die „Mayans MC“ durch die neuen Charaktere etwas gewöhnungsbedürftig sind muss ich sagen, der Start ist mehr als gelungen, zwar werden die übergroßen Fußstapfen, die die Sons hinterlassen haben, in der ersten Staffel noch nicht erfüllt, aber man merkt, wie sich die Staffel im Verlauf steigert, dramatischer, intensiver und spannender wird und zeitlich auch der Cast besser. Die Verweise zu den Sons sind klasse und so gesehen wirkt es wirklich wunderbar vertraut. Ein insgesamt sehr gelungener Start, des Fortsetzung Spin ofs einer übergroßen Hauptserie. Für Fans von „Sons of Anarchy“ absolutes Pflichtprogramm.
(Pierre Schulte)
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