Alien 3: Ein Kampf gegen die Verzweiflung in den Tiefen der Galaxis
Nach den traumatischen Ereignissen auf LV-426, die in „Aliens – Die Rückkehr“ ihren Höhepunkt fanden, kehrt die Überlebende Ellen Ripley in „Alien 3“ zurück – in einer Geschichte, die düsterer, isolierter und verzweifelter kaum sein könnte. Der Film, inszeniert vom visionären Regisseur David Fincher, markiert einen radikalen Bruch mit den actiongeladenen Vorgängern und taucht ein in die existenziellen Ängste und moralischen Dilemmata des Überlebens.
Die Bruchlandung auf Fiorina 161
Ripley, Hicks, Newt und der Androide Bishop befinden sich in Kryostase an Bord der Sulaco, als ein Feuer an Bord ausbricht. Eine Rettungskapsel wird abgetrennt und stürzt auf Fiorina 161 ab, einem abgelegenen Strafplaneten, der von einer Gruppe von Schwerverbrechern bewohnt wird, die einer strengen religiösen Ordnung folgen. Beim Aufprall sterben Hicks und Newt. Bishop wird irreparabel beschädigt. Ripley ist die einzige Überlebende.
Auf Fiorina 161, auch bekannt als „Fury 161“, herrschen rauhe Bedingungen und eine Atmosphäre der Hoffnungslosigkeit. Die Gefangenen, unter der Leitung des charismatischen Dillon, haben sich dem Glauben zugewandt, um mit ihrer Vergangenheit und ihrer ungewissen Zukunft fertig zu werden. Ripley, traumatisiert und erschöpft, versucht, sich in diese Gemeinschaft zu integrieren, während sie gleichzeitig mit dem Verlust ihrer Gefährten und der ständigen Bedrohung durch das Unbekannte ringt.
Eine neue Bedrohung erwacht
Es dauert nicht lange, bis sich herausstellt, dass die Rettungskapsel mehr als nur Ripley auf den Planeten gebracht hat. Ein Facehugger hat sich an Bord geschlichen und einen Hund (in der Special Edition einen Ochsen) infiziert. Ein neuer Alien, ein „Runner“, schlüpft und beginnt, die Gefangenen zu terrorisieren. Dieser Alien unterscheidet sich von den vorherigen Inkarnationen: Er ist schneller, agiler und an die engen, industriellen Gänge der Strafkolonie angepasst.
Ripley, geplagt von Albträumen und dem Verdacht, dass sie selbst Träger eines Aliens sein könnte, versucht verzweifelt, die anderen vor der drohenden Gefahr zu warnen. Doch die Gefangenen, die an ihre religiösen Überzeugungen und ihren Glauben an Buße und Erlösung klammern, weigern sich zunächst, ihr zu glauben. Erst als die ersten Todesfälle eintreten, erkennen sie die grausame Realität, der sie sich stellen müssen.
Der Kampf ums Überleben
In einem Katz-und-Maus-Spiel durch die dunklen und verwinkelten Gänge der Strafkolonie versucht Ripley, zusammen mit den verbliebenen Gefangenen, den Alien zu bekämpfen. Die Ressourcen sind knapp, die Waffen primitiv und die Hoffnung schwindet mit jedem weiteren Opfer. Ripley erkennt, dass sie nicht nur gegen den Alien kämpfen muss, sondern auch gegen die Weyland-Yutani Corporation, die sie als lebende Brutmaschine betrachtet und alles daran setzt, sie und das Alien in ihren Besitz zu bringen.
Dillon, der spirituelle Führer der Gefangenen, erweist sich als unerwarteter Verbündeter. Er inspiriert die anderen, ihren Ängsten zu trotzen und für ihr Überleben zu kämpfen. Gemeinsam entwickeln sie einen waghalsigen Plan, um den Alien in eine Falle zu locken und ihn mit flüssigem Blei zu vernichten. Dieser Plan erfordert jedoch ein großes Opfer.
Das ultimative Opfer
Der Plan gelingt teilweise, doch Ripley entdeckt, dass sie selbst einen Alien-Embryo in sich trägt – eine Königin. Sie erkennt, dass Weyland-Yutani sie am Leben erhalten will, um die Alien-Spezies für ihre eigenen Zwecke zu nutzen. Entschlossen, dies zu verhindern, trifft Ripley eine herzzerreißende Entscheidung: Sie stürzt sich in den Schmelzofen und vernichtet sich selbst und den Alien in ihrem Inneren. Ihr Tod ist ein Akt der Selbstaufopferung, der die Menschheit vor einer schrecklichen Zukunft bewahrt.
Die Themen von Alien 3
„Alien 3“ ist mehr als nur ein Horrorfilm. Er erkundet tiefgründige Themen wie:
- Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit: Der Film spielt in einer Umgebung, die von Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung geprägt ist. Die Gefangenen auf Fiorina 161 haben ihre Vergangenheit hinter sich gelassen und leben in einer Welt ohne Zukunft.
- Glaube und Erlösung: Die religiöse Gemeinschaft der Gefangenen sucht nach Erlösung in ihrem Glauben. Sie versuchen, ihre Sünden zu sühnen und einen Sinn in ihrem Leben zu finden.
- Selbstaufopferung: Ripley opfert sich am Ende des Films, um die Menschheit vor der Alien-Bedrohung zu bewahren. Ihr Tod ist ein Akt der Tapferkeit und des Altruismus.
- Die Ausbeutung der Menschheit: Die Weyland-Yutani Corporation ist bereit, alles zu tun, um die Alien-Spezies für ihre eigenen Zwecke zu nutzen. Sie opfern Menschenleben und ignorieren ethische Grundsätze.
Die Kontroverse und die Bedeutung
„Alien 3“ war bei seinem Erscheinen im Jahr 1992 umstritten. Viele Fans waren enttäuscht von der düsteren Atmosphäre, dem Tod von Hicks und Newt und dem generellen pessimistischen Ton des Films. Regisseur David Fincher distanzierte sich später von dem Film, da er während der Produktion unter großem Druck stand und viele kreative Entscheidungen ihm abgenommen wurden.
Trotz der Kontroverse hat „Alien 3“ im Laufe der Jahre an Anerkennung gewonnen. Viele Kritiker loben den Film für seine düstere Atmosphäre, die starken schauspielerischen Leistungen und die tiefgründigen Themen. Der Film wird oft als eine der mutigsten und unkonventionellsten Fortsetzungen in der „Alien“-Reihe angesehen.
Die Special Edition
Die „Alien 3: Special Edition“ bietet eine erweiterte Fassung des Films mit zusätzlichen Szenen und alternativen Handlungssträngen. Diese Version gibt den Charakteren mehr Tiefe und erklärt einige der unbeantworteten Fragen des Originalfilms. Die Special Edition gilt bei vielen Fans als die definitive Version von „Alien 3“.
Fazit
„Alien 3“ ist ein düsteres und verstörendes Kapitel in der „Alien“-Saga, das die Zuschauer mit unbequemen Fragen über Moral, Opferbereitschaft und die Natur des Bösen konfrontiert. Obwohl der Film umstritten war, hat er im Laufe der Jahre seinen Platz als ein wichtiger und einflussreicher Beitrag zum Science-Fiction-Horror-Genre gefunden. Er ist ein Zeugnis für die Kraft des Kinos, uns mit unseren tiefsten Ängsten und existenziellen Fragen auseinanderzusetzen.