„All I See Is You“ taucht tief in die psychologischen Untiefen einer scheinbar gewöhnlichen Ehe ein, um die Unvorhersehbarkeiten und Mysterien der menschlichen Seele zu erforschen. Der Film, ein Mix aus Drama und Thriller, webt eine komplexe Erzählstruktur, die Zuschauer in einen Strudel aus Wahrnehmung, Realität und emotionaler Erkenntnis zieht. Unter der Regie von Marc Forster und mit Blake Lively und Jason Clarke in den Hauptrollen, verpackt „All I See Is You“ seine thematische Tiefe in metikulöse Ästhetik und provokative narrative Wendungen, die zum Nachdenken anregen.
Handlung
Zentral geht es in „All I See Is You“ um Gina (gespielt von Blake Lively), eine blinde Frau, die durch eine Operation ihr Augenlicht teilweise wiedererlangt. Die daraus resultierenden Auswirkungen auf ihre Ehe, ihre Selbstwahrnehmung und auf ihre Beziehung zur Welt sind zentral in der Handlung. Ginas Mann, James (dargestellt von Jason Clarke), erlebt eine schleichende Verschiebung der Machtverhältnisse in der Beziehung, als Gina beginnt, Unabhängigkeit und neue Perspektiven zu erkunden. Dies bringt eine dunklere Seite in ihrer Beziehung zum Vorschein, die von Besitzansprüchen, Eifersucht und tief vergrabenen Geheimnissen geprägt ist.
Filmkritik
„All I See Is You“ ist ein Film, der sich nicht leicht in eine Schublade stecken lässt. Marc Forsters Vision fängt eindrucksvoll die inneren und äußeren Welten seiner Hauptfigur ein. Die visuelle Gestaltung symbolisiert Ginas neue Wahrnehmungswelt nach dem Wiedererlangen ihres Sehvermögens auf künstlerische Weise. Blake Livelys Performance als Gina ist nuanciert und fesselnd; sie schafft es, einerseits die Verletzlichkeit und andererseits die erwachende Stärke ihrer Figur zu vermitteln. Jason Clarke als James navigiert geschickt durch ein Spektrum von Fürsorge und Kontrolle, was seine Figur gleichermaßen sympathisch und beunruhigend macht. Dennoch könnte der Film für manche Zuschauer eine Herausforderung darstellen, da er durch sein langsames Tempo und seinen eher subtilen Aufbau von Spannung nicht dem konventionellen Erzählstil folgt. Die narrative Komplexität könnte als stärke oder schwäche interpretiert werden, je nach individueller Präferenz für offene Interpretationen und vielschichtige Charakterentwicklungen.
Daten und Fakten
Erscheinungsjahr | 2016 |
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Länge | 109 Minuten |
Altersfreigabe | R |
Regie | Marc Forster |
Drehbuch | Marc Forster, Sean Conway |
Genre | Drama, Thriller |
Produktion | Craig Baumgarten, Michael Selby, Jillian Kugler |
Kamera | Matthias Koenigswieser |
Musik | Marc Streitenfeld |
Liste der Schauspieler
Schauspieler | Rolle |
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Blake Lively | Gina |
Jason Clarke | James |
Ahna O’Reilly | Carla |
Danny Huston | Dr. Hughes |
Yvonne Strahovski | Karen |
Wes Chatham | Daniel |
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- Blake Livelys beeindruckende schauspielerische Leistung.
- Die einzigartige visuelle Ästhetik, die Ginas Wahrnehmung und ihre Welt darstellt.
- Die tiefgründige Auseinandersetzung mit Themen wie Unabhängigkeit, Selbstwahrnehmung und Beziehungsverhältnissen.
- Ein emotionales und psychologisches Drama, das zum Nachdenken anregt.
- Die subtile, doch wirkungsvolle musikalische Untermalung, welche die Atmosphäre des Films verstärkt.
- Ein überraschendes Ende, das lange nachwirkt.
- Eine detaillierte Charakterentwicklung, die eine Vielfalt an Perspektiven bietet.
- Die herausfordernde Erzählstruktur, die den Zuschauer aktiv in die Geschichte einbindet.