Sie nannten ihn Plattfuß: Eine Ikone des Italo-Western-Humors
Man nehme einen knurrigen, aber herzensguten Kommissar, eine Stadt, die von Kriminalität geplagt wird, und eine Prise urkomischer Hau-Drauf-Action – fertig ist ein Film, der Generationen begeistert hat: „Sie nannten ihn Plattfuß“. Dieser Streifen aus dem Jahr 1973 ist mehr als nur ein Actionfilm; er ist ein Stück italienischer Kinogeschichte, ein Beweis für Bud Spencers unnachahmliches Charisma und ein Garant für einen unvergesslichen Kinoabend.
Die Handlung: Ein Kommissar räumt auf
Der Film entführt uns in das pulsierende Neapel, wo Kommissar Rizzo, besser bekannt als „Plattfuß“, seinen Dienst verrichtet. Rizzo ist kein Mann der leisen Töne. Er ist pragmatisch, direkt und setzt auf seine Fäuste, wenn Worte nicht weiterhelfen. Sein Revier ist das raue Pflaster der Stadt, und seine Gegner sind die skrupellosen Gangster, die Neapel unsicher machen. Als ein mächtiger Drogenring die Stadt zu überrollen droht, nimmt Plattfuß den Kampf auf. Dabei kreuzt sein Weg immer wieder den des kleinen Gennarino, eines Straßenjungen, der mehr weiß, als er preisgeben will. Die beiden entwickeln eine ungewöhnliche Freundschaft, die im Laufe der Geschichte immer wichtiger wird.
Rizzo lässt sich von niemandem einschüchtern. Er scheut keine Konfrontation und geht mit unkonventionellen Methoden vor, die seine Vorgesetzten oft zur Weißglut treiben. Doch seine Erfolgsquote spricht für sich. Mit unbändigem Mut und einer gehörigen Portion Schlagkraft bringt er Licht in die dunklen Ecken Neapels. Die Jagd nach den Drogenbossen führt Plattfuß durch die gesamte Stadt, von den verwinkelten Gassen der Altstadt bis zu den luxuriösen Villen der Reichen. Dabei legt er sich nicht nur mit den Kriminellen an, sondern auch mit korrupten Beamten und opportunistischen Politikern, die ihre Finger im Spiel haben.
Bud Spencer: Mehr als nur ein Hau-Drauf-Held
Bud Spencer verkörpert die Rolle des Kommissar Rizzo mit einer solchen Hingabe und Authentizität, dass man ihm jede Szene abnimmt. Er ist der Prototyp des sympathischen Antihelden, der das Herz am rechten Fleck hat, aber auch bereit ist, für Gerechtigkeit einzustehen. Seine Mimik, seine Gestik, seine Sprüche – alles ist perfekt auf die Figur zugeschnitten. Spencer verleiht Plattfuß eine menschliche Note, die ihn von anderen Actionhelden abhebt. Er ist kein unbesiegbarer Superheld, sondern ein Mann mit Ecken und Kanten, der Fehler macht und auch mal an seine Grenzen stößt. Gerade diese Unvollkommenheit macht ihn so liebenswert und authentisch.
Die Rolle des Plattfuß ist wie geschaffen für Bud Spencer. Seine körperliche Präsenz, sein verschmitztes Lächeln und seine Fähigkeit, mit einem einzigen Blick ganze Säle zum Lachen zu bringen, machen ihn zu einem einzigartigen Schauspieler. Er ist nicht nur ein Hau-Drauf-Held, sondern auch ein begnadeter Komödiant, der sein Handwerk versteht. In „Sie nannten ihn Plattfuß“ beweist er einmal mehr, dass er beides perfekt vereinen kann.
Gennarino: Der kleine Held an Plattfuß‘ Seite
Gennarino, gespielt von Salvatore Borgese, ist das perfekte Gegenstück zu dem bulligen Kommissar Rizzo. Er ist klein, schlau und wendig. Als Straßenjunge kennt er die Schattenseiten Neapels wie seine Westentasche und ist ein wertvoller Verbündeter für Plattfuß. Die Beziehung zwischen den beiden ist von Anfang an von gegenseitigem Respekt und Zuneigung geprägt. Rizzo sieht in Gennarino nicht nur einen Informanten, sondern auch einen Freund, dem er helfen möchte, ein besseres Leben zu führen.
Gennarino lernt von Plattfuß, was es bedeutet, für seine Überzeugungen einzustehen und sich nicht von Angst und Einschüchterung unterkriegen zu lassen. Im Gegenzug zeigt er dem Kommissar, dass es auch in den dunkelsten Ecken der Stadt noch Hoffnung und Menschlichkeit gibt. Die beiden ergänzen sich perfekt und bilden ein unschlagbares Team, das gemeinsam gegen das Verbrechen kämpft.
Die Musik: Ein Ohrwurm, der in Erinnerung bleibt
Die Filmmusik von Guido & Maurizio De Angelis ist ein weiterer Grund für den Erfolg von „Sie nannten ihn Plattfuß“. Der Titelsong, der von Santo & Johnny gesungen wird, ist ein Ohrwurm, der sofort ins Ohr geht und den Film perfekt untermalt. Die Musik ist eingängig, fröhlich und voller Energie. Sie spiegelt die Stimmung des Films wider und trägt maßgeblich dazu bei, dass der Zuschauer in die Welt von Plattfuß eintauchen kann.
Die De Angelis-Brüder haben für „Sie nannten ihn Plattfuß“ einen Soundtrack geschaffen, der zeitlos ist und auch heute noch begeistert. Die Musik ist ein fester Bestandteil des Films und untrennbar mit ihm verbunden. Wer „Sie nannten ihn Plattfuß“ gesehen hat, wird die Melodien nie wieder vergessen.
Humor und Action: Eine unschlagbare Kombination
„Sie nannten ihn Plattfuß“ ist ein Film, der Humor und Action auf perfekte Weise vereint. Die Kämpfe sind rasant, dynamisch und mit einem Augenzwinkern inszeniert. Bud Spencer setzt seine berühmten „Bumser“ ein, mit denen er seine Gegner reihenweise außer Gefecht setzt. Doch der Film ist mehr als nur eine Aneinanderreihung von Prügelszenen. Er ist auch eine Komödie, die mit viel Situationskomik und schlagfertigen Dialogen punktet.
Der Humor in „Sie nannten ihn Plattfuß“ ist nie verletzend oder herabwürdigend. Er ist ehrlich, direkt und aus dem Leben gegriffen. Die Gags sind perfekt auf die Charaktere zugeschnitten und sorgen immer wieder für Lacher. Der Film nimmt sich selbst nicht zu ernst und erlaubt es dem Zuschauer, einfach mal abzuschalten und sich zu amüsieren.
Die Drehorte: Neapel als lebendige Kulisse
Neapel ist in „Sie nannten ihn Plattfuß“ mehr als nur ein Drehort. Die Stadt ist ein lebendiger Teil des Films, der die Atmosphäre und die Stimmung maßgeblich prägt. Die Drehorte sind authentisch und zeigen die Schönheit und die Hässlichkeit Neapels gleichermaßen. Die engen Gassen der Altstadt, die prächtigen Palazzi der Reichen, die belebten Märkte – all das trägt dazu bei, dass der Zuschauer in die Welt von Plattfuß eintauchen kann.
Die Drehorte sind sorgfältig ausgewählt und perfekt in Szene gesetzt. Sie verleihen dem Film eine realistische Note und machen ihn zu einem authentischen Porträt Neapels. Wer „Sie nannten ihn Plattfuß“ gesehen hat, wird die Stadt mit anderen Augen sehen.
Die Botschaft: Gerechtigkeit und Freundschaft
Trotz aller Action und Komik hat „Sie nannten ihn Plattfuß“ auch eine wichtige Botschaft. Der Film zeigt, dass es sich lohnt, für Gerechtigkeit einzustehen und sich nicht von Korruption und Gewalt einschüchtern zu lassen. Er betont die Bedeutung von Freundschaft und Zusammenhalt und zeigt, dass man gemeinsam stärker ist als allein.
Plattfuß ist ein Held, der für seine Überzeugungen kämpft und sich nicht von seinem Weg abbringen lässt. Er ist ein Vorbild, das zeigt, dass man auch in schwierigen Zeiten Hoffnung und Mut bewahren kann. Die Freundschaft zwischen ihm und Gennarino ist ein Beweis dafür, dass es auch in den dunkelsten Ecken der Welt noch Menschlichkeit gibt.
Der Erfolg: Ein Klassiker des Italo-Western-Humors
„Sie nannten ihn Plattfuß“ war ein riesiger Erfolg an den Kinokassen und hat Bud Spencer zu einem internationalen Star gemacht. Der Film hat zahlreiche Fortsetzungen nach sich gezogen und ist bis heute einer der beliebtesten Filme des Italo-Western-Humors. Er hat Generationen von Zuschauern begeistert und ist ein fester Bestandteil der Filmgeschichte.
Der Erfolg von „Sie nannten ihn Plattfuß“ liegt in der perfekten Kombination aus Action, Humor, Spannung und Emotionen. Der Film ist ein Garant für einen unterhaltsamen Kinoabend und wird auch in Zukunft noch viele Menschen begeistern.
Fazit: Ein Muss für alle Bud Spencer-Fans
„Sie nannten ihn Plattfuß“ ist ein Film, den man gesehen haben muss. Er ist ein Klassiker des Italo-Western-Humors, der mit Bud Spencer in der Hauptrolle brilliert. Der Film ist spannend, lustig und actionreich und hat eine wichtige Botschaft. Er ist ein Muss für alle Bud Spencer-Fans und für alle, die einen unterhaltsamen Kinoabend verbringen möchten.
Die „Plattfuß“-Reihe im Überblick:
Filmtitel | Erscheinungsjahr | Regisseur |
---|---|---|
Sie nannten ihn Plattfuß | 1973 | Steno |
Plattfuß räumt auf | 1975 | Steno |
Plattfuß in Afrika | 1978 | Steno |
Plattfuß am Nil | 1980 | Bruno Corbucci |
Die „Plattfuß“-Reihe ist ein Beweis für den anhaltenden Erfolg von Bud Spencer und seinem unnachahmlichen Humor. Jeder Film ist ein Garant für gute Unterhaltung und ein Wiedersehen mit liebgewonnenen Charakteren.