Chicago – Weltstadt in Flegeljahren: Ein funkelndes Spektakel über Träume, Ruhm und die Schattenseiten des Rampenlichts
Willkommen in der schillernden Welt von „Chicago – Weltstadt in Flegeljahren“, einem Meisterwerk des Musical-Films, das uns in das brodelnde Chicago der 1920er Jahre entführt. Eine Zeit des Jazz, des Glanzes und der Gesetzlosigkeit, in der Träume so verlockend schimmern wie die Pailletten auf einem Charleston-Kleid. Doch hinter der glitzernden Fassade lauern Intrigen, Korruption und die unerbittliche Jagd nach Ruhm, die nicht selten über Leichen geht.
Regisseur Rob Marshall schuf mit diesem Film ein mitreißendes Spektakel, das die Bühne des Broadway auf die Leinwand katapultiert. „Chicago“ ist mehr als nur ein Musical; es ist eine satirische Auseinandersetzung mit der Sensationsgier der Medien, dem amerikanischen Traum und der Frage, wie weit man für den Ruhm zu gehen bereit ist. Die Geschichte ist gespickt mit mitreißenden Tanznummern, unvergesslichen Songs und einer gehörigen Portion schwarzem Humor.
Die Geschichte: Zwei Frauen, ein Mord und der Traum vom Starruhm
Im Herzen von „Chicago“ stehen zwei faszinierende Frauen: Velma Kelly (Catherine Zeta-Jones), ein gefeierter Vaudeville-Star, die ihren Mann und ihre Schwester auf frischer Tat ertappt und kurzerhand erschießt, und Roxie Hart (Renée Zellweger), eine naive Tänzerin mit großen Träumen, die ihren Liebhaber im Affekt tötet, als dieser ihr das Blaue vom Himmel verspricht, nur um sie dann fallen zu lassen. Beide landen im Frauengefängnis von Cook County, wo sie sich unter der Obhut der korrupten Matron „Mama“ Morton (Queen Latifah) befinden.
Mama Morton, eine Frau mit einem untrüglichen Gespür für Geschäfte, vermittelt zwischen den Insassinnen und der Außenwelt. Gegen eine saftige Provision verhilft sie den Häftlingen zu einem guten Anwalt und sorgt dafür, dass ihre Geschichten in den Klatschspalten der Zeitungen landen. Velma, die durch ihren Mord bereits eine gewisse Berühmtheit erlangt hat, sieht ihre Position als Star des Gefängnisses durch die aufstrebende Roxie bedroht.
Roxie engagiert den smarten und skrupellosen Staranwalt Billy Flynn (Richard Gere), der für Geld alles tut, um seine Klienten freizubekommen. Mit einer ausgeklügelten Medienstrategie und dem geschickten Manipulieren der Öffentlichkeit verwandelt er Roxie in eine tragische Heldin, die angeblich unschuldig in die Mordtat verwickelt wurde. Roxie genießt die Aufmerksamkeit, die sie nun erhält, und träumt von einer Karriere als gefeierter Bühnenstar. Doch der Ruhm ist vergänglich, und die Sensationsgier der Medien kennt keine Grenzen.
Die Charaktere: Zwischen Schein und Sein
Die Charaktere in „Chicago“ sind vielschichtig und ambivalent. Sie sind getrieben von ihren Träumen, ihren Ängsten und ihrem unstillbaren Durst nach Anerkennung. Sie sind bereit, für den Ruhm zu lügen, zu betrügen und sogar zu morden. Doch unter der harten Schale verbirgt sich oft eine tiefe Sehnsucht nach Liebe und Akzeptanz.
- Velma Kelly (Catherine Zeta-Jones): Eine glamouröse und ehrgeizige Vaudeville-Diva, die alles tut, um im Rampenlicht zu stehen. Sie ist berechnend, manipulativ, aber auch verletzlich und von der Angst getrieben, vergessen zu werden.
- Roxie Hart (Renée Zellweger): Eine naive und verträumte Tänzerin, die sich nach einem besseren Leben sehnt. Sie ist leichtgläubig und lässt sich von ihren Illusionen blenden. Doch im Laufe der Geschichte entwickelt sie eine gewisse Cleverness und lernt, das Spiel der Medien zu ihren Gunsten zu nutzen.
- Billy Flynn (Richard Gere): Ein charismatischer und gewiefter Staranwalt, der die Kunst der Manipulation perfekt beherrscht. Er ist ein Zyniker, der nur an seinem eigenen Vorteil interessiert ist. Doch hinter seiner glatten Fassade verbirgt sich auch ein gewisses Talent für das Theater und die Inszenierung.
- „Mama“ Morton (Queen Latifah): Die korrupte und machtgierige Matron des Frauengefängnisses. Sie ist eine pragmatische Geschäftsfrau, die die Notlage der Häftlinge ausnutzt, um ihren eigenen Profit zu maximieren. Sie ist ein Spiegelbild der korrupten Gesellschaft, in der sie lebt.
- Amos Hart (John C. Reilly): Roxies treuer und gutmütiger Ehemann, der von seiner Frau ignoriert und verachtet wird. Er ist ein unscheinbarer Mann, der sich nach Liebe und Anerkennung sehnt. Seine Figur ist ein Sinnbild für die Ausbeutung und die Ignoranz, die in der Gesellschaft herrschen.
Die Musik: Jazz, Leidenschaft und unvergessliche Ohrwürmer
Die Musik in „Chicago“ ist ein pulsierendes Herzstück des Films. Die Songs, geschrieben von John Kander und Fred Ebb, sind nicht nur eingängige Ohrwürmer, sondern auch ein Spiegelbild der Handlung und der Charaktere. Sie erzählen von Liebe, Verrat, Ehrgeiz und der dunklen Seite des Ruhms. Die Jazz-Klänge der 1920er Jahre verleihen dem Film eine authentische und mitreißende Atmosphäre.
Einige der unvergesslichsten Songs aus „Chicago“ sind:
- „All That Jazz“: Ein mitreißender Opener, der uns direkt in die Welt des Chicagoer Nachtlebens entführt und die Sensationsgier der Gesellschaft thematisiert.
- „Cell Block Tango“: Eine düstere und kraftvolle Nummer, in der die Mörderinnen des Gefängnisses ihre Geschichten erzählen und ihre Beweggründe für ihre Taten offenbaren.
- „When You’re Good to Mama“: Ein humorvoller und frecher Song, in dem „Mama“ Morton ihre Philosophie der Gegenseitigkeit erklärt.
- „Roxie“: Ein optimistischer und träumerischer Song, in dem Roxie von ihrem zukünftigen Starruhm fantasiert.
- „Mr. Cellophane“: Ein melancholischer und berührender Song, in dem Amos Hart seine Unsichtbarkeit und seine Sehnsucht nach Anerkennung beklagt.
- „We Both Reached for the Gun“: Eine satirische und humorvolle Nummer, in der Billy Flynn Roxie als Marionette benutzt und die Presse manipuliert.
Die Tanznummern: Ein visuelles Feuerwerk
Die Tanznummern in „Chicago“ sind ein atemberaubendes visuelles Feuerwerk. Die Choreografie von Rob Marshall ist dynamisch, sinnlich und voller Energie. Die Tänzerinnen und Tänzer bewegen sich mit unglaublicher Präzision und Leidenschaft, und die Kamera fängt jede Bewegung perfekt ein. Die Tanznummern sind nicht nur reine Unterhaltung, sondern auch ein wichtiger Bestandteil der Erzählung. Sie verstärken die Emotionen der Charaktere und tragen dazu bei, die Handlung voranzutreiben.
Besonders hervorzuheben sind die Tanznummern:
- „All That Jazz“: Eine explosive und mitreißende Eröffnungsnummer, die das Publikum sofort in ihren Bann zieht.
- „Cell Block Tango“: Eine düstere und kraftvolle Nummer, die die Aggression und die Verzweiflung der Mörderinnen widerspiegelt.
- „We Both Reached for the Gun“: Eine satirische und humorvolle Nummer, die die Manipulation der Medien durch Billy Flynn verdeutlicht.
- „Razzle Dazzle“: Eine glamouröse und beeindruckende Nummer, die die Kraft des Ruhms und der Inszenierung feiert.
Die Themen: Ruhm, Korruption und die Sensationsgier der Medien
„Chicago“ ist nicht nur ein unterhaltsamer Musical-Film, sondern auch eine satirische Auseinandersetzung mit wichtigen gesellschaftlichen Themen. Der Film kritisiert die Sensationsgier der Medien, die Korruption im Justizsystem und die Oberflächlichkeit der Gesellschaft. Er zeigt, wie leicht sich die Öffentlichkeit manipulieren lässt und wie schnell Ruhm und Anerkennung vergänglich sind.
Der Film wirft auch die Frage auf, wie weit man für den Ruhm zu gehen bereit ist. Roxie und Velma sind bereit, zu lügen, zu betrügen und sogar zu morden, um im Rampenlicht zu stehen. Doch am Ende erkennen sie, dass der Ruhm nicht alles ist und dass es wichtigere Dinge im Leben gibt, wie zum Beispiel Ehrlichkeit, Loyalität und Liebe.
Die Inszenierung: Glanz und Glamour im Chicago der 1920er Jahre
Die Inszenierung von „Chicago“ ist opulent und detailreich. Das Bühnenbild, die Kostüme und die Masken versetzen uns direkt in das Chicago der 1920er Jahre. Der Film fängt die Atmosphäre des Jazz Age perfekt ein, mit seinem Glanz, seinem Glamour und seiner Dekadenz. Die Kameraführung ist dynamisch und innovativ, und die Schnitte sind rasant und präzise. Die visuellen Effekte sind subtil, aber wirkungsvoll und tragen dazu bei, die Fantasiewelt des Films zu erschaffen.
Auszeichnungen und Kritiken: Ein Triumphzug durch die Kinosäle
„Chicago“ war ein großer Erfolg bei Kritikern und Publikum. Der Film wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter sechs Oscars, darunter der Oscar für den besten Film. Die Kritiker lobten vor allem die Inszenierung, die Musik, die Choreografie und die schauspielerischen Leistungen. „Chicago“ gilt als einer der besten Musical-Filme aller Zeiten und hat das Genre nachhaltig beeinflusst.
Fazit: Ein zeitloser Klassiker, der zum Nachdenken anregt
„Chicago – Weltstadt in Flegeljahren“ ist ein funkelndes Spektakel, das uns in die glitzernde Welt des Chicago der 1920er Jahre entführt. Der Film ist nicht nur ein unterhaltsames Musical, sondern auch eine satirische Auseinandersetzung mit wichtigen gesellschaftlichen Themen. Er regt zum Nachdenken an über Ruhm, Korruption und die Sensationsgier der Medien. Mit seinen mitreißenden Tanznummern, unvergesslichen Songs und den brillanten schauspielerischen Leistungen ist „Chicago“ ein zeitloser Klassiker, der auch heute noch begeistert. Ein Film, der uns daran erinnert, dass hinter dem Glanz und Glamour oft eine dunkle Wahrheit verborgen liegt.
Besetzung im Überblick
Schauspieler | Rolle |
---|---|
Renée Zellweger | Roxie Hart |
Catherine Zeta-Jones | Velma Kelly |
Richard Gere | Billy Flynn |
Queen Latifah | Matron „Mama“ Morton |
John C. Reilly | Amos Hart |
Dominic West | Fred Casely |
Lucy Liu | Kitty Baxter |