Contact: Eine Reise zu den Sternen und in unser Innerstes
Robert Zemeckis‘ „Contact“ aus dem Jahr 1997 ist weit mehr als nur ein Science-Fiction-Film. Er ist eine tiefgründige Auseinandersetzung mit Glauben, Wissenschaft, dem Sinn des Lebens und der Frage, ob wir allein im Universum sind. Basierend auf dem gleichnamigen Roman des renommierten Astronomen Carl Sagan entführt uns „Contact“ auf eine atemberaubende Reise, die sowohl den Verstand als auch das Herz berührt.
Die Suche nach der Wahrheit
Im Mittelpunkt der Geschichte steht Dr. Eleanor „Ellie“ Arroway, brillant dargestellt von Jodie Foster. Seit ihrer Kindheit, geprägt vom Verlust ihres Vaters, hegt Ellie eine unstillbare Sehnsucht nach Antworten auf die großen Fragen des Universums. Sie verbringt ihre Nächte in der kargen Wüste von New Mexico, lauscht den fernen Radiosignalen des Weltalls und sucht nach einem Beweis für intelligentes Leben außerhalb der Erde.
Ellies unerschrockener Idealismus und ihre kompromisslose Hingabe an die Wissenschaft stoßen oft auf Skepsis und Widerstand in der wissenschaftlichen Gemeinschaft. Ihr Mentor, David Drumlin (Tom Skerritt), ein angesehener Wissenschaftler, zweifelt an der Sinnhaftigkeit ihrer Arbeit und versucht, sie von ihrem Weg abzubringen. Doch Ellie lässt sich nicht entmutigen. Sie glaubt fest daran, dass es da draußen noch etwas geben muss, das größer ist als wir selbst.
Ihre Hartnäckigkeit zahlt sich schließlich aus. Eines Tages empfängt Ellies Team ein starkes, sich wiederholendes Signal aus dem Sternbild Wega, 26 Lichtjahre von der Erde entfernt. Die Entdeckung löst eine weltweite Euphorie aus und katapultiert Ellie ins Rampenlicht. Doch die Freude währt nicht lange, denn das Signal entpuppt sich als komplexe Botschaft, die eine technologische Blaupause für ein unbekanntes Gerät enthält.
Die Herausforderung des Unbekannten
Die Entschlüsselung der Botschaft stellt die Menschheit vor eine gewaltige Herausforderung. Regierungen, Wissenschaftler und Militärs aus aller Welt arbeiten fieberhaft zusammen, um die Baupläne zu verstehen und das geheimnisvolle Gerät zu konstruieren. Währenddessen gerät Ellie in einen Strudel aus politischen Intrigen und ethischen Dilemmata. Sie muss sich gegen Kritiker verteidigen, die ihre Motive in Frage stellen und die Gefahren des Kontakts mit einer außerirdischen Zivilisation betonen.
Ein weiterer wichtiger Charakter in Ellies Leben ist Palmer Joss (Matthew McConaughey), ein charismatischer Theologe und Philosoph. Obwohl ihre Weltanschauungen auf den ersten Blick unvereinbar scheinen, entwickeln Ellie und Palmer eine tiefe Verbindung. Sie diskutieren leidenschaftlich über die Bedeutung von Glauben und Wissenschaft, über die Grenzen des menschlichen Wissens und über die Frage, was es bedeutet, Mensch zu sein. Palmer Joss verkörpert in „Contact“ die spirituelle Suche nach Antworten und die Notwendigkeit, das Unbekannte mit offenem Herzen zu begegnen.
Schließlich gelingt es den Wissenschaftlern, das von den Außerirdischen gesandte Gerät zu bauen: eine gigantische Maschine, die an eine Art Wurmloch-Generator erinnert. Eine Gruppe von Astronauten, darunter auch Ellie, wird ausgewählt, um die erste Reise in das Unbekannte anzutreten. Doch kurz vor dem Start kommt es zu einer tragischen Sabotage, bei der die Maschine zerstört wird und alle Astronauten sterben – außer Ellie.
Die Reise ihres Lebens
Ellie findet sich in einer Kapsel wieder, die durch ein Wurmloch rast und sie auf eine unglaubliche Reise durch das Universum führt. Sie erlebt atemberaubende Bilder von fernen Galaxien, Nebeln und Planeten. Schließlich landet sie auf einer paradiesischen Strandlandschaft, wo sie in einer ihr vertrauten Gestalt – ihrem verstorbenen Vater – empfangen wird.
Die Begegnung mit ihrem „Vater“ ist ein emotionaler Höhepunkt des Films. Er erklärt Ellie, dass die Reise dazu dient, ihr zu zeigen, dass das Universum voller Wunder und Geheimnisse ist, die unser menschliches Verständnis übersteigen. Er warnt sie davor, die Botschaft, die sie empfangen hat, zu verurteilen, nur weil sie nicht beweisbar ist.
Doch ist das alles real? War Ellie wirklich im Weltall unterwegs oder war es nur eine Halluzination, hervorgerufen durch die extreme Belastung und die Technologie der Maschine? Diese Frage bleibt bewusst offen und regt den Zuschauer zum Nachdenken an.
Das Vermächtnis von „Contact“
Als Ellie auf die Erde zurückkehrt, wird sie mit Unglauben und Skepsis konfrontiert. Es gibt keine Beweise für ihre Reise, außer dem Rauschen auf dem Aufnahmegerät, das genau 18 Stunden lang aufgezeichnet wurde – obwohl Ellies eigener Zeitmessung zufolge die Reise nur wenige Minuten dauerte. Eine Untersuchungskommission wird einberufen, um die Wahrheit herauszufinden. Ellie muss sich verteidigen und ihren Glauben an das, was sie erlebt hat, gegen alle Widerstände verteidigen.
„Contact“ ist ein Film, der viele Fragen aufwirft, aber keine einfachen Antworten gibt. Er lädt uns ein, über unseren Platz im Universum, über die Bedeutung von Glauben und Wissenschaft und über die Grenzen des menschlichen Verständnisses nachzudenken. Er erinnert uns daran, dass es wichtig ist, offen zu sein für das Unbekannte, neugierig zu bleiben und nach Antworten zu suchen, auch wenn sie nicht immer leicht zu finden sind.
Die Themen des Films im Überblick:
- Die Suche nach außerirdischem Leben
- Das Verhältnis von Wissenschaft und Glauben
- Die Bedeutung von Neugier und Offenheit
- Der Umgang mit dem Unbekannten
- Die Grenzen des menschlichen Verständnisses
- Die Frage nach dem Sinn des Lebens
Die Besetzung:
Schauspieler | Rolle |
---|---|
Jodie Foster | Dr. Eleanor „Ellie“ Arroway |
Matthew McConaughey | Palmer Joss |
James Woods | Michael Kitz |
Tom Skerritt | David Drumlin |
John Hurt | S.R. Hadden |
Angela Bassett | Rachel Constantine |
Fazit: Ein zeitloser Klassiker
„Contact“ ist ein visuell beeindruckender, emotional bewegender und intellektuell anregender Film, der auch nach Jahren nichts von seiner Faszination verloren hat. Er ist ein Plädoyer für Neugier, Offenheit und den unstillbaren menschlichen Drang, das Unbekannte zu erforschen. Er ist ein Film, der uns dazu inspiriert, über unseren Tellerrand hinauszuschauen und nach den Sternen zu greifen – sowohl im wörtlichen als auch im übertragenen Sinne. „Contact“ ist ein Meisterwerk des Science-Fiction-Kinos, das noch lange nach dem Abspann im Gedächtnis bleibt.