Criminals: Ein Wettlauf gegen die Zeit – Eine Geschichte über Erinnerung, Erlösung und die Macht der Menschlichkeit
In einer Welt, in der die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen, in der die Hoffnung oft im Angesicht der Verzweiflung aufkeimt, entführt uns der Thriller „Criminals“ in eine düstere und doch zutiefst menschliche Geschichte. Ein Film, der nicht nur durch seine atemlose Spannung fesselt, sondern auch tiefgreifende Fragen nach Identität, Moral und der Möglichkeit zur Veränderung aufwirft. „Criminals“ ist mehr als nur ein Actionfilm; er ist eine emotionale Reise, die den Zuschauer bis zur letzten Minute in Atem hält.
Die Handlung: Eine riskante Operation, ein gefährlicher Auftrag
Die Geschichte beginnt mit einem tragischen Verlust: CIA-Agent Bill Pope (Ryan Reynolds), der im Besitz lebenswichtiger Informationen über einen bevorstehenden Terroranschlag ist, wird während einer geheimen Mission in London getötet. Um die Welt vor einer Katastrophe zu bewahren, greifen die Behörden zu einer verzweifelten Maßnahme: Sie unterziehen Jericho Stewart (Kevin Costner), einem unberechenbaren und gewalttätigen Todeskandidaten, einer experimentellen Operation. Durch einen revolutionären Eingriff soll Stewarts Gehirn mit den Erinnerungen, Fähigkeiten und dem Wissen von Bill Pope infundiert werden.
Jericho Stewart ist das genaue Gegenteil von Bill Pope. Er ist ein Mann ohne Gewissen, ein Produkt einer traumatischen Kindheit, der sein Leben im Gefängnis verbracht hat. Doch mit den transplantierten Erinnerungen beginnt sich sein Innerstes zu wandeln. Er wird mit den bruchstückhaften Erinnerungen an Popes Frau Jillian (Gal Gadot) und seine Tochter konfrontiert – eine Familie, die er beschützen muss, obwohl er sie nie kennengelernt hat.
Gejagt von skrupellosen Terroristen unter der Führung des gnadenlosen Xavier Heimdahl (Jordi Mollà) und den eigenen inneren Dämonen, muss Jericho lernen, mit den widersprüchlichen Gefühlen und Erinnerungen in seinem Kopf umzugehen. Er begibt sich auf einen Wettlauf gegen die Zeit, um den Terroranschlag zu verhindern und gleichzeitig die Familie des Mannes zu schützen, dessen Erinnerungen er in sich trägt.
Die Charaktere: Zwischen Gut und Böse, Hoffnung und Verzweiflung
„Criminals“ zeichnet sich durch seine komplexen und vielschichtigen Charaktere aus, die von einem herausragenden Ensemble verkörpert werden:
- Jericho Stewart (Kevin Costner): Ein brutaler Verbrecher, der durch die Erinnerungen eines anderen Menschen eine Chance zur Erlösung erhält. Costner liefert eine beeindruckende Performance, die sowohl die rohe Gewalt als auch die aufkeimende Menschlichkeit in Jericho glaubhaft darstellt.
- Bill Pope (Ryan Reynolds): Ein idealistischer CIA-Agent, dessen tragischer Tod der Auslöser für die Ereignisse ist. Reynolds verleiht seiner Rolle eine gewisse Tiefe und Wärme, die den Zuschauer sofort mit ihm mitfühlen lässt.
- Jillian Pope (Gal Gadot): Bills liebevolle und starke Ehefrau, die nach dem Verlust ihres Mannes verzweifelt versucht, ihre Tochter zu beschützen. Gadot überzeugt durch ihre emotionale Darstellung einer Frau, die mit Trauer und Angst kämpft.
- Dr. Franks (Tommy Lee Jones): Der brillante Neurochirurg, der die riskante Operation durchführt und versucht, Jericho zu helfen, mit den neuen Erinnerungen umzugehen. Jones verkörpert die Rolle des zweifelnden Wissenschaftlers mit seiner gewohnten Präzision und Intensität.
- Xavier Heimdahl (Jordi Mollà): Der skrupellose Terrorist, der die Welt ins Chaos stürzen will. Mollà spielt den Bösewicht mit einer kalten und bedrohlichen Ausstrahlung, die den Zuschauer erschaudern lässt.
Die Themen: Identität, Moral und die Möglichkeit zur Veränderung
„Criminals“ ist ein Film, der tiefgründige Fragen nach der menschlichen Natur und der Möglichkeit zur Veränderung aufwirft. Im Zentrum der Geschichte steht die Frage, was einen Menschen ausmacht: Sind es seine Erinnerungen, seine Erfahrungen oder seine Entscheidungen? Jericho Stewart ist gezwungen, sich mit dieser Frage auseinanderzusetzen, als er die Erinnerungen eines anderen Menschen in sich trägt. Er muss lernen, mit den widersprüchlichen Gefühlen und Werten umzugehen und seinen eigenen Weg zu finden.
Der Film thematisiert auch die Frage nach Moral und Verantwortung. Jericho, der sein Leben lang Gewalt und Verbrechen erlebt hat, wird durch die Erinnerungen an Bill Pope mit einer Welt konfrontiert, in der es Werte wie Liebe, Familie und Pflicht gibt. Er muss sich entscheiden, ob er diese Werte annehmen und für sie kämpfen will, oder ob er zu seinem alten Leben zurückkehrt.
Ein weiteres wichtiges Thema von „Criminals“ ist die Möglichkeit zur Erlösung. Jericho Stewart ist ein Mann, der viele Fehler gemacht hat und der keine Hoffnung mehr auf eine bessere Zukunft hat. Doch durch die transplantierten Erinnerungen erhält er eine zweite Chance. Er kann sich beweisen, dass er mehr ist als nur ein brutaler Verbrecher und dass er in der Lage ist, Gutes zu tun.
Die Inszenierung: Spannungsgeladene Action, emotionale Momente
Regisseur Ariel Vromen gelingt es, eine packende und emotionale Geschichte zu erzählen, die den Zuschauer von der ersten bis zur letzten Minute fesselt. Der Film ist geprägt von atemloser Action, spannungsgeladenen Verfolgungsjagden und beeindruckenden Special Effects. Doch „Criminals“ ist mehr als nur ein Actionfilm; er ist auch ein Drama, das durch seine emotionalen Momente und die glaubwürdigen Darstellungen der Charaktere berührt.
Die Kameraarbeit von Dana Gonzales fängt die düstere und bedrohliche Atmosphäre Londons perfekt ein. Die Musik von Brian Tyler unterstreicht die Spannung und die Emotionen des Films und trägt dazu bei, dass der Zuschauer sich voll und ganz in die Geschichte hineinversetzen kann.
Die Botschaft: Menschlichkeit in einer Welt der Gewalt
Trotz seiner düsteren Thematik und der vielen Gewaltszenen ist „Criminals“ ein Film, der eine positive Botschaft vermittelt: Auch in einer Welt voller Gewalt und Hoffnungslosigkeit gibt es immer noch Menschlichkeit und die Möglichkeit zur Veränderung. Der Film zeigt, dass selbst ein Mann wie Jericho Stewart, der sein Leben lang auf der falschen Seite des Gesetzes gestanden hat, in der Lage ist, Gutes zu tun und sich für andere einzusetzen.
„Criminals“ ist ein Film, der zum Nachdenken anregt und den Zuschauer mit der Frage zurücklässt, was es bedeutet, ein Mensch zu sein. Er ist ein Appell an unsere Menschlichkeit und ein Aufruf, niemals die Hoffnung auf eine bessere Welt aufzugeben.
Filmkritik: Stärken und Schwächen
„Criminals“ ist ein Film, der polarisiert. Während einige Kritiker die spannende Handlung, die überzeugenden Darstellungen und die tiefgründigen Themen loben, bemängeln andere die übertriebene Gewalt und die unrealistischen Elemente der Geschichte.
Stärken:
- Spannende und fesselnde Handlung
- Herausragende Darstellungen von Kevin Costner, Gal Gadot und Tommy Lee Jones
- Tiefgründige Themen wie Identität, Moral und die Möglichkeit zur Veränderung
- Atmosphärische Inszenierung und beeindruckende Kameraarbeit
Schwächen:
- Übermäßige Gewaltdarstellung
- Einige unrealistische Elemente der Geschichte
- Manchmal etwas vorhersehbarer Verlauf
Fazit: Ein sehenswerter Thriller mit Tiefgang
Trotz einiger Schwächen ist „Criminals“ ein sehenswerter Thriller, der durch seine spannende Handlung, seine überzeugenden Darstellungen und seine tiefgründigen Themen überzeugt. Der Film ist nicht nur ein unterhaltsamer Actionfilm, sondern auch ein Drama, das zum Nachdenken anregt und den Zuschauer mit der Frage zurücklässt, was es bedeutet, ein Mensch zu sein. Wer sich auf die düstere und emotionale Geschichte einlassen kann, wird mit einem packenden und bewegenden Filmerlebnis belohnt.
Details zum Film
Kategorie | Information |
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Titel | Criminals |
Originaltitel | Criminal |
Genre | Action, Thriller, Drama |
Regie | Ariel Vromen |
Drehbuch | Douglas Cook, David Weisberg |
Besetzung | Kevin Costner, Gary Oldman, Tommy Lee Jones, Gal Gadot, Ryan Reynolds |
Erscheinungsjahr | 2016 |
Laufzeit | 113 Minuten |
Obwohl „Criminals“ kein Meisterwerk ist, bietet er dennoch anspruchsvolle Unterhaltung mit Tiefgang und regt zum Nachdenken über die menschliche Natur an. Ein Film, der in Erinnerung bleibt.