Die Ausgebufften: Ein Film über Träume, Freundschaft und das Finden der eigenen Stimme
In den staubigen Vororten von Dublin, wo die Tristesse des Alltags schwer auf den Schultern der Jugend lastet, entfaltet sich die ergreifende Geschichte von „Die Ausgebufften“ (im Original: „Sing Street“). John Carney, der bereits mit „Once“ und „Begin Again“ sein außergewöhnliches Gespür für Musik und menschliche Beziehungen bewies, entführt uns in eine Welt voller Herzschmerz, Hoffnung und dem unbändigen Wunsch, der Enge der eigenen Lebensumstände zu entfliehen.
Der Film ist mehr als nur eine Coming-of-Age-Geschichte. Er ist eine Hommage an die Kraft der Musik, die Fähigkeit der Freundschaft, uns in schwierigen Zeiten Halt zu geben, und den Mut, unsere eigenen Träume zu verfolgen, auch wenn sie noch so unrealistisch erscheinen mögen. „Die Ausgebufften“ ist ein Film, der berührt, inspiriert und uns mit einem Lächeln auf den Lippen zurücklässt.
Eine Zeit des Umbruchs: Dublin in den 1980er Jahren
Wir schreiben das Jahr 1985. Irland befindet sich in einer tiefen Rezession. Die Arbeitslosigkeit ist hoch, die Zukunftsperspektiven für junge Menschen düster. Inmitten dieser wirtschaftlichen und sozialen Krise kämpft der 14-jährige Conor Lalor mit den alltäglichen Herausforderungen des Teenagerlebens. Seine Eltern streiten sich ständig, das Geld ist knapp, und in der Schule wird er von den älteren Schülern schikaniert.
Doch Conor besitzt etwas, das ihm niemand nehmen kann: eine unbändige Fantasie und den Wunsch, aus seinem tristen Alltag auszubrechen. Als er das geheimnisvolle Mädchen Raphina vor seiner Schule entdeckt, ist er sofort fasziniert. Um ihr zu imponieren, behauptet er kurzerhand, er sei in einer Band und suche ein Model für ein Musikvideo.
Die Geburt einer Band: Sing Street
Conor muss nun seinen Worten Taten folgen lassen. Mit der Hilfe seiner Freunde gründet er die Band „Sing Street“. Jeder der Jungs bringt seine eigenen musikalischen Vorlieben und Talente ein. Gemeinsam experimentieren sie mit verschiedenen Musikstilen, von New Wave über Synth-Pop bis hin zu Rock. Sie probieren neue Looks aus, drehen amateurhafte Musikvideos und versuchen, ihren eigenen Sound zu finden.
Während ihrer musikalischen Reise entdecken die Jungs nicht nur ihre Leidenschaft für die Musik, sondern auch die Kraft der Freundschaft. Sie unterstützen sich gegenseitig, geben sich Halt und lernen, ihre eigenen Stärken und Schwächen zu akzeptieren. Conors älterer Bruder Brendan, ein gescheiterter Musiker, wird zu seinem Mentor und inspiriert ihn, seine eigenen Songs zu schreiben und seine eigene Stimme zu finden.
Mehr als nur Musik: Eine Geschichte von Liebe und Verlust
Die Beziehung zwischen Conor und Raphina entwickelt sich im Laufe des Films zu einer komplexen und berührenden Liebesgeschichte. Raphina ist älter und erfahrener als Conor. Sie träumt von einem Leben in London, fernab der Enge Dublins. Conor ist fasziniert von ihrer Unabhängigkeit und ihrem rebellischen Geist.
Durch Raphina lernt Conor nicht nur die Liebe kennen, sondern auch den Schmerz und die Enttäuschung. Er erkennt, dass das Leben nicht immer einfach ist und dass es manchmal Mut erfordert, seine eigenen Träume zu verfolgen, auch wenn sie unerreichbar scheinen. Die Musik wird für Conor zu einem Ventil, um seine Gefühle auszudrücken und seine eigenen Erfahrungen zu verarbeiten.
Die Kraft der Träume: Ein inspirierendes Finale
Am Ende des Films stehen Conor und Raphina vor einer wichtigen Entscheidung. Sollen sie in Dublin bleiben und sich mit ihrem Schicksal abfinden oder sollen sie den Mut fassen und ihren Träumen folgen? Ohne zu viel zu verraten: Der Film endet mit einem hoffnungsvollen und inspirierenden Finale, das uns daran erinnert, dass es sich lohnt, für seine Träume zu kämpfen, auch wenn der Weg dorthin steinig ist.
Die Musik von „Die Ausgebufften“: Ein Soundtrack zum Verlieben
Ein wesentlicher Bestandteil des Films ist die Musik. Die Originalsongs, geschrieben von Gary Clark und John Carney, fangen perfekt den Sound der 1980er Jahre ein und transportieren die Emotionen der Charaktere auf authentische Weise. Ohrwürmer wie „Drive It Like You Stole It“, „Up“ und „To Find You“ bleiben im Gedächtnis und laden zum Mitsingen und Tanzen ein.
Neben den Originalsongs enthält der Soundtrack auch Klassiker von Bands wie Duran Duran, The Cure und A-ha, die die Atmosphäre der 1980er Jahre perfekt widerspiegeln. Die Musik ist nicht nur ein Hintergrundgeräusch, sondern ein integraler Bestandteil der Handlung, der die Geschichte vorantreibt und die Charaktere lebendig werden lässt.
Die Darsteller: Authentizität und Leidenschaft
„Die Ausgebufften“ überzeugt nicht nur durch seine Geschichte und Musik, sondern auch durch seine talentierten Darsteller. Ferdia Walsh-Peelo verkörpert Conor mit einer entwaffnenden Ehrlichkeit und Verletzlichkeit. Lucy Boynton spielt Raphina mit einer geheimnisvollen Aura und einer tiefen Sehnsucht nach einem besseren Leben.
Die Nebenrollen sind ebenfalls hervorragend besetzt. Jack Reynor als Conors Bruder Brendan liefert eine berührende Performance als gescheiterter Musiker, der seine eigenen Träume aufgeben musste. Aidan Gillen und Maria Doyle Kennedy spielen Conors Eltern mit einer glaubwürdigen Mischung aus Liebe und Frustration.
„Die Ausgebufften“: Ein Film für Jung und Alt
„Die Ausgebufften“ ist ein Film, der Jung und Alt gleichermaßen anspricht. Die Geschichte von Conor und seinen Freunden erinnert uns an unsere eigenen Träume und Sehnsüchte. Der Film feiert die Kraft der Musik, die Bedeutung der Freundschaft und den Mut, unseren eigenen Weg zu gehen.
Er ist ein Film, der uns zum Lachen und zum Weinen bringt, der uns inspiriert und uns mit einem Gefühl der Hoffnung zurücklässt. „Die Ausgebufften“ ist ein Muss für alle, die Musik lieben, die sich nach einer besseren Welt sehnen und die an die Kraft der Träume glauben.
Die wichtigsten Themen des Films
- Coming-of-Age: Die Geschichte von Conors Entwicklung vom schüchternen Teenager zum selbstbewussten Musiker.
- Freundschaft: Die Bedeutung von Freundschaft als Unterstützung und Halt in schwierigen Zeiten.
- Liebe: Die erste Liebe, die mit all ihren Höhen und Tiefen dargestellt wird.
- Musik: Die heilende und inspirierende Kraft der Musik.
- Träume: Der Mut, seine eigenen Träume zu verfolgen, auch wenn sie unrealistisch erscheinen mögen.
- Familie: Die komplexen Beziehungen innerhalb einer Familie und die Herausforderungen des Erwachsenwerdens.
- Soziale Realität: Die Darstellung der wirtschaftlichen und sozialen Probleme Irlands in den 1980er Jahren.
Einige denkwürdige Zitate aus dem Film
„Rock ’n‘ Roll is a risk. You risk being ridiculed.“ – Brendan Lalor
„Your problem is you’re not happy being sad, but that’s what love is. And you don’t know it yet.“ – Raphina
„No woman can truly love a man who listens to Phil Collins.“ – Brendan Lalor
„Happy-sad is the best feeling. I can’t explain it but, you know.“ – Conor Lalor
Die Magie hinter der Kamera: John Carneys Regie
John Carney, der Regisseur von „Die Ausgebufften“, hat ein Händchen dafür, Geschichten zu erzählen, die von Herzen kommen. Er versteht es, authentische Charaktere zu erschaffen und ihre Emotionen auf eine berührende Weise darzustellen. Seine Filme zeichnen sich durch ihren natürlichen Stil und ihren Fokus auf die Musik aus.
Carney hat sich von seiner eigenen Jugend in Dublin inspirieren lassen und die Atmosphäre der 1980er Jahre mit viel Liebe zum Detail eingefangen. Er hat mit „Die Ausgebufften“ einen Film geschaffen, der nicht nur unterhält, sondern auch zum Nachdenken anregt und uns daran erinnert, dass es sich lohnt, für seine Träume zu kämpfen.
Fazit: Ein Film, der im Herzen bleibt
„Die Ausgebufften“ ist ein Film, der noch lange nach dem Abspann im Herzen bleibt. Er ist eine Hommage an die Musik, die Freundschaft und die Träume, die uns am Leben erhalten. Ein Film, der uns daran erinnert, dass wir alle das Potenzial haben, etwas Besonderes zu schaffen, wenn wir nur den Mut haben, an uns selbst zu glauben.
Lassen Sie sich von „Die Ausgebufften“ inspirieren und erinnern Sie sich daran: Manchmal muss man einfach den ersten Schritt wagen, um seine eigenen Träume zu verwirklichen. Steigen Sie ein in die Welt von „Sing Street“ und lassen Sie sich von der Musik und der Geschichte mitreißen! Sie werden es nicht bereuen.