Django – Er säte den Tod: Eine Legende kehrt zurück
Django. Allein der Name flüstert Geschichten von Staub, Blut und unerbittlicher Gerechtigkeit. Sergio Corbuccis „Django“ von 1966 definierte das Genre des Italowesterns neu und schuf eine Ikone, die bis heute nachhallt. Doch „Django – Er säte den Tod“ (Originaltitel: „Django Strikes Again“) aus dem Jahr 1987 ist mehr als nur eine späte Fortsetzung. Er ist ein Wiedersehen mit einem gealterten Helden, der sich einer neuen Generation von Grausamkeiten stellen muss. Tauchen wir ein in die Welt dieses düsteren, emotionalen und überraschend hoffnungsvollen Spätwesterns.
Die Rückkehr eines gebrochenen Mannes
Die Handlung setzt viele Jahre nach den Ereignissen des ersten Films ein. Django (gespielt von Franco Nero, der ikonische Held von 1966, der hier in seine Paraderolle zurückkehrt) hat sich vom Revolverheldenleben abgewandt. Gezeichnet von den Narben seiner Vergangenheit lebt er zurückgezogen in einem Kloster und versucht, Frieden in der Einfachheit und im Gebet zu finden. Doch die Idylle wird brutal zerstört, als seine Tochter Marisol von einer skrupellosen Bande unter der Führung des sadistischen Orkan getötet wird.
Dieser Verlust reißt alte Wunden auf und entfacht in Django einen unstillbaren Durst nach Rache. Er verlässt das Kloster, legt seine Kutte ab und greift wieder zum Revolver. Der Mann, der versucht hatte, der Gewalt zu entkommen, muss nun erneut in die Dunkelheit eintauchen, um seine Tochter zu rächen und diejenigen zu bestrafen, die für ihren Tod verantwortlich sind.
Eine Welt voller Grausamkeit und Hoffnung
Die Welt, in die Django zurückkehrt, ist rau und unbarmherzig. Orkan und seine Bande terrorisieren die Gegend, unterdrücken die Bevölkerung und beuten sie aus. Sie sind ein Spiegelbild der Verkommenheit, die in vielen Italowestern zu finden ist, und stehen für die Korruption und Ungerechtigkeit, die in der vermeintlichen Zivilisation des Wilden Westens grassieren.
Doch inmitten dieser Dunkelheit gibt es auch Hoffnung. Django trifft auf Verbündete, Menschen, die bereit sind, sich gegen die Unterdrückung zu wehren und für ihre Freiheit zu kämpfen. Diese Begegnungen erinnern daran, dass selbst in den hoffnungslosesten Situationen der menschliche Geist überleben und Widerstand leisten kann.
Franco Nero: Eine Legende in Höchstform
Franco Nero ist in „Django – Er säte den Tod“ schlichtweg herausragend. Er verkörpert den gealterten Django mit einer tiefen Melancholie und einer spürbaren Müdigkeit. Die Narben auf seinem Gesicht erzählen von einem Leben voller Gewalt und Verlust. Doch unter der Oberfläche brodelt immer noch der unerbittliche Wille zur Gerechtigkeit. Nero verleiht der Figur eine Tiefe und Komplexität, die in vielen anderen Italowestern fehlt. Seine Performance ist emotional, kraftvoll und absolut überzeugend.
Die Inszenierung: Ein Italowestern mit Stil
Regisseur Nello Rossati versteht es, die Atmosphäre des Italowesterns perfekt einzufangen. Die staubigen Landschaften, die schäbigen Saloons und die brutalen Schießereien sind gekonnt in Szene gesetzt. Der Film ist visuell ansprechend und bietet einige eindrucksvolle Bilder. Die Gewalt ist zwar vorhanden, wird aber nicht unnötig zelebriert, sondern dient dazu, die Härte der Welt darzustellen, in der Django lebt.
Der Soundtrack: Eine Melodie der Rache
Der Soundtrack von Gianfranco Plenizio ist ein weiteres Highlight des Films. Die Musik ist düster, melancholisch und trägt maßgeblich zur Atmosphäre bei. Die Melodien spiegeln die innere Zerrissenheit Djangos wider und untermalen die Spannung der Handlung. Der Soundtrack ist ein integraler Bestandteil des Filmerlebnisses und trägt dazu bei, dass „Django – Er säte den Tod“ noch lange nach dem Abspann im Gedächtnis bleibt.
Die Themen: Rache, Erlösung und Hoffnung
„Django – Er säte den Tod“ ist mehr als nur ein Actionfilm. Er behandelt wichtige Themen wie Rache, Erlösung und Hoffnung. Django ist ein Mann, der von seiner Vergangenheit gequält wird und versucht, Frieden zu finden. Doch der Verlust seiner Tochter zwingt ihn, sich seinen Dämonen zu stellen und erneut zur Waffe zu greifen.
Der Film stellt die Frage, ob Rache jemals wirklich Erlösung bringen kann. Django findet zwar Genugtuung darin, die Mörder seiner Tochter zu bestrafen, aber er erkennt auch, dass Gewalt niemals die Lösung ist. Am Ende des Films gibt es einen Hoffnungsschimmer, die Möglichkeit eines Neuanfangs. Django hat zwar viel verloren, aber er hat auch gelernt, dass es immer noch Gründe gibt, für das Gute zu kämpfen.
Ein Vergleich: Django (1966) vs. Django – Er säte den Tod (1987)
Während der Original-„Django“ ein revolutionärer und stilprägender Film war, der das Genre des Italowesterns maßgeblich beeinflusste, ist „Django – Er säte den Tod“ ein eher introspektiver und emotionaler Spätwestern. Der erste Film war geprägt von roher Gewalt und nihilistischem Humor, während der zweite Film eine tiefere Auseinandersetzung mit den Konsequenzen von Gewalt und der Suche nach Erlösung bietet.
Beide Filme haben ihre Stärken und Schwächen. Der Original-„Django“ ist ein Meilenstein des Genres, während „Django – Er säte den Tod“ eine interessante Weiterentwicklung der Figur darstellt und Franco Nero die Möglichkeit gibt, seine ikonische Rolle mit neuer Tiefe und Reife zu interpretieren.
Fazit: Ein würdiger Nachfolger und ein Muss für Italowestern-Fans
„Django – Er säte den Tod“ ist ein würdiger Nachfolger des Original-„Django“ und ein Muss für alle Fans des Italowesterns. Der Film bietet eine spannende Handlung, beeindruckende Bilder, einen mitreißenden Soundtrack und eine herausragende Performance von Franco Nero. Er ist ein düsterer, emotionaler und überraschend hoffnungsvoller Film, der zum Nachdenken anregt und lange im Gedächtnis bleibt.
Lassen Sie sich von Django auf eine Reise in eine Welt voller Staub, Blut und unerbittlicher Gerechtigkeit entführen. Erleben Sie die Rückkehr einer Legende und entdecken Sie die Tiefen der menschlichen Seele in einem der besten Spätwestern aller Zeiten.
Weitere Details zum Film:
Kategorie | Information |
---|---|
Originaltitel | Django Strikes Again |
Deutscher Titel | Django – Er säte den Tod |
Erscheinungsjahr | 1987 |
Regie | Nello Rossati |
Hauptdarsteller | Franco Nero |
Genre | Italowestern |
Land | Italien |