Ein Becken voller Männer: Wenn das Leben neue Bahnen zieht
In der charmanten französischen Komödie „Ein Becken voller Männer“ (Originaltitel: „Le Grand Bain“) aus dem Jahr 2018 unter der Regie von Gilles Lellouche erleben wir eine Gruppe von Männern mittleren Alters, die sich in einer Lebenskrise befinden und unerwartet durch Synchronschwimmen neuen Lebensmut finden. Der Film ist mehr als nur eine amüsante Geschichte über ungewöhnliche Sportarten. Er ist eine berührende Erzählung über Freundschaft, Selbstfindung, die Überwindung persönlicher Hürden und die Kraft, im Team neue Wege zu beschreiten.
Die Geschichte: Vom Abseits ins Rampenlicht
Die Handlung entfaltet sich in einer nicht näher genannten französischen Provinzstadt, deren heruntergekommenes Schwimmbad zum zentralen Treffpunkt einer ungewöhnlichen Truppe wird. Bertrand, ein depressiver Mann, der seit zwei Jahren arbeitslos ist und unter den psychischen Problemen leidet, stößt eher zufällig auf eine Anzeige für Synchronschwimmen für Männer. Er sieht darin eine Möglichkeit, seinem tristen Alltag zu entfliehen und meldet sich an. Was er nicht ahnt: Er findet dort nicht nur sportliche Betätigung, sondern auch eine Schicksalsgemeinschaft.
Bertrand lernt eine Reihe von Männern kennen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, aber alle eines gemeinsam haben: Sie stehen an einem Wendepunkt in ihrem Leben. Da ist Marcus, ein Geschäftsmann, der kurz vor dem Bankrott steht und dessen Ehe in Scherben liegt. Laurent, ein labiler Mann, der mit seiner schwierigen Mutter-Sohn-Beziehung zu kämpfen hat und dem Aggressionsprobleme zu schaffen machen. Oder Avanish, der sich von seinen Kollegen gemobbt fühlt. Und dann noch Simon, der von seiner Rock’n’Roll Karriere träumt und unter seiner dominanten Frau leidet.
Unter der Leitung von Delphine, einer ehemaligen Synchronschwimmerin, die selbst mit ihren Dämonen kämpft und alkoholabhängig ist, sowie ihrer pragmatischen Assistentin Amanda beginnen die Männer widerwillig, sich mit den Grundlagen des Synchronschwimmens vertraut zu machen. Anfangs sind sie unbeholfen und unkoordiniert, doch mit der Zeit entwickelt sich ein unerwarteter Teamgeist. Sie trainieren hart, lachen viel und lernen, sich gegenseitig zu unterstützen.
Die Charaktere: Eine bunte Truppe von Lebenskünstlern
„Ein Becken voller Männer“ lebt von seinen vielschichtigen und liebenswerten Charakteren. Jeder von ihnen hat seine eigenen Macken, Sorgen und Träume. Doch gerade in ihrer Unterschiedlichkeit finden sie zueinander und werden zu einer eingeschworenen Gemeinschaft.
- Bertrand (Mathieu Amalric): Der depressive Protagonist, der im Synchronschwimmen eine neue Perspektive findet. Amalric verleiht seiner Figur eine berührende Verletzlichkeit und einen subtilen Humor.
- Marcus (Benoît Poelvoorde): Der vom Schicksal gebeutelte Geschäftsmann, der versucht, seine Existenz wieder in den Griff zu bekommen. Poelvoorde spielt ihn mit einer Mischung aus Verzweiflung und Lebensfreude.
- Laurent (Guillaume Canet): Der labile Mann mit Aggressionsproblemen, der im Team lernt, seine Emotionen zu kontrollieren. Canet verkörpert die innere Zerrissenheit seiner Figur auf beeindruckende Weise.
- Delphine (Virginie Efira): Die ehemalige Synchronschwimmerin mit Alkoholproblemen, die als Trainerin der Männer zu neuer Stärke findet. Efira verleiht ihrer Rolle eine komplexe Mischung aus Verletzlichkeit und Entschlossenheit.
- Amanda (Leïla Bekhti): Delphines Assistentin, die mit ihrer pragmatischen Art für Ordnung sorgt und die Männer motiviert. Bekhti bringt eine erfrischende Natürlichkeit in ihre Rolle.
Die Chemie zwischen den Schauspielern ist spürbar und trägt maßgeblich zum Erfolg des Films bei. Sie verkörpern ihre Figuren authentisch und machen sie zu Identifikationsfiguren für das Publikum.
Humor und Tiefgang: Eine gelungene Mischung
„Ein Becken voller Männer“ ist eine Tragikomödie, die auf subtile Weise Humor und Tiefgang miteinander verbindet. Der Film nimmt die Probleme seiner Figuren ernst, ohne sie ins Lächerliche zu ziehen. Stattdessen zeigt er auf warmherzige und humorvolle Weise, wie die Männer mit ihren Herausforderungen umgehen und wie sie durch den Zusammenhalt im Team neue Kraft schöpfen.
Die humorvollen Momente entstehen oft aus den unbeholfenen Versuchen der Männer, die komplizierten Choreografien des Synchronschwimmens zu meistern. Aber auch die skurrilen Dialoge und die ungewöhnlichen Charaktere sorgen immer wieder für Lacher. Gleichzeitig berührt der Film durch seine ehrliche Darstellung von Depression, Arbeitslosigkeit, Eheproblemen und anderen existenziellen Nöten.
Die Botschaft: Es ist nie zu spät, neue Wege zu gehen
Die zentrale Botschaft von „Ein Becken voller Männer“ ist, dass es nie zu spät ist, neue Wege zu gehen und sein Leben selbst in die Hand zu nehmen. Der Film ermutigt dazu, aus alten Mustern auszubrechen, seine Ängste zu überwinden und sich neuen Herausforderungen zu stellen. Er zeigt, dass man auch in schwierigen Zeiten Hoffnung finden kann und dass Freundschaft und Zusammenhalt eine wichtige Stütze sein können.
Der Film feiert die Vielfalt des Lebens und die Stärke des menschlichen Geistes. Er erinnert uns daran, dass es wichtig ist, seine Träume zu verfolgen und sich nicht von den Erwartungen anderer entmutigen zu lassen.
Synchronschwimmen als Metapher für das Leben
Das Synchronschwimmen dient in „Ein Becken voller Männer“ als Metapher für das Leben. Wie beim Synchronschwimmen ist auch im Leben Teamwork gefragt. Man muss sich auf seine Mitmenschen verlassen können und gemeinsam an einem Ziel arbeiten. Gleichzeitig erfordert das Leben Flexibilität und Anpassungsfähigkeit. Man muss bereit sein, sich neuen Situationen zu stellen und sich immer wieder neu zu erfinden.
Die Männer im Film lernen durch das Synchronschwimmen, ihre Körper neu zu entdecken und ihre Grenzen auszutesten. Sie lernen, sich selbst zu akzeptieren und ihre Schwächen in Stärken zu verwandeln. Sie lernen, dass es nicht schlimm ist, Fehler zu machen, solange man daraus lernt und weitermacht.
Die Inszenierung: Ästhetik und Authentizität
Regisseur Gilles Lellouche gelingt es, die Geschichte von „Ein Becken voller Männer“ auf visuell ansprechende und authentische Weise zu erzählen. Die Kamera fängt die Atmosphäre des heruntergekommenen Schwimmbads und der tristen Provinzstadt perfekt ein. Die Musik unterstreicht die Emotionen der Charaktere und trägt zur melancholischen Grundstimmung des Films bei.
Besonders beeindruckend sind die Synchronschwimmsequenzen, die mit viel Liebe zum Detail inszeniert sind. Man spürt, dass die Schauspieler hart trainiert haben, um die Choreografien zu beherrschen. Die Szenen sind nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern auch voller Humor und Lebensfreude.
Fazit: Eine herzerwärmende Komödie mit Tiefgang
„Ein Becken voller Männer“ ist eine herzerwärmende Komödie, die zum Lachen und zum Nachdenken anregt. Der Film ist ein Plädoyer für Freundschaft, Selbstfindung und die Kraft, im Team neue Wege zu beschreiten. Er ist ein Muss für alle, die sich von einer inspirierenden Geschichte berühren lassen wollen.
Auszeichnungen und Kritiken
„Ein Becken voller Männer“ wurde von Kritikern und Publikum gleichermaßen positiv aufgenommen und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter:
- César Award (Nominierung für den Besten Film)
- Cannes Film Festival (Außer Konkurrenz gezeigt)
- Globes de Cristal Awards (Bester Film)
Die Kritiker lobten vor allem die authentische Darstellung der Charaktere, den subtilen Humor und die berührende Geschichte. Der Film wurde als „charmant“, „herzerwärmend“ und „inspirierend“ beschrieben.
Für wen ist dieser Film geeignet?
„Ein Becken voller Männer“ ist ein Film für alle, die:
- Komödien mit Tiefgang schätzen
- Sich für Geschichten über Freundschaft und Selbstfindung interessieren
- Sich von inspirierenden Filmen motivieren lassen wollen
- Die französische Filmkunst lieben
Der Film ist sowohl für Männer als auch für Frauen geeignet und kann Jung und Alt gleichermaßen begeistern. Er ist ein perfekter Filmabend für die ganze Familie oder für Freunde.
Vergleichbare Filme
Wenn Ihnen „Ein Becken voller Männer“ gefallen hat, könnten Ihnen auch folgende Filme gefallen:
- „Ganz oder gar nicht“ (The Full Monty): Eine britische Komödie über arbeitslose Stahlarbeiter, die als Stripper auftreten.
- „Kalender Girls“: Eine britische Komödie über eine Gruppe von Frauen mittleren Alters, die für einen guten Zweck einen Nacktkalender produzieren.
- „Little Miss Sunshine“: Eine US-amerikanische Tragikomödie über eine dysfunktionale Familie, die ihre Tochter zu einem Schönheitswettbewerb begleitet.
Wo kann man den Film sehen?
„Ein Becken voller Männer“ ist auf verschiedenen Streaming-Plattformen wie Netflix, Amazon Prime Video und iTunes verfügbar. Außerdem ist er auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Besetzung im Detail
Schauspieler | Rolle |
---|---|
Mathieu Amalric | Bertrand |
Benoît Poelvoorde | Marcus |
Guillaume Canet | Laurent |
Virginie Efira | Delphine |
Leïla Bekhti | Amanda |
Philippe Katerine | Thierry |
Alban Ivanov | Avanish |
Jean-Hugues Anglade | Simon |