Good Boys – Nix für kleine Jungs: Ein unzensierter Blick auf das Erwachsenwerden
In der urkomischen und zugleich berührenden Komödie „Good Boys – Nix für kleine Jungs“ werden wir Zeuge der chaotischen und unbeholfenen Reise dreier unzertrennlicher Freunde, die sich am Rande der Pubertät befinden. Regisseur Gene Stupnitsky, bekannt für seinen scharfen und unkonventionellen Humor, entfesselt eine Geschichte über Freundschaft, Loyalität und die ungeschminkte Wahrheit des Erwachsenwerdens, die gleichermaßen zum Lachen und zum Nachdenken anregt.
Die Handlung: Ein verhängnisvoller Nachmittag
Der Film dreht sich um Max, Lucas und Thor, drei beste Freunde, die in der sechsten Klasse sind und das Navigieren in der komplexen Welt der Vorpubertät mit all ihren Tücken meistern wollen. Als Max zu einer „Kissing Party“ eingeladen wird, gerät er in Panik, denn er hat noch nie jemanden geküsst. Um ihr Wissen aufzubessern, beschließen die Jungen, die Drohne von Max‘ Nachbarn zu stehlen, um die Teenager-Nachbarn auszuspionieren. Doch ihr Plan geht schief, und sie verwickeln sich in eine Reihe von skurrilen und urkomischen Abenteuern, die sie durch die ganze Stadt führen.
Was als harmloser Spionageversuch beginnt, entwickelt sich schnell zu einer unkontrollierbaren Odyssee, bei der die Jungen nicht nur mit den Teenagern konfrontiert werden, sondern auch mit gestohlenem Alkohol, versehentlicher Drogenkonsum und einem entwendeten Sexspielzeug. Auf ihrem wilden Ritt durch die Stadt stellen sie ihre Freundschaft auf die Probe und lernen auf die harte Tour etwas über Verantwortung, Konsequenzen und die Bedeutung von Ehrlichkeit.
Die Charaktere: Unschuld und Chaos vereint
Die Stärke von „Good Boys“ liegt in seinen glaubwürdigen und liebenswerten Charakteren. Die Chemie zwischen den jungen Darstellern Jacob Tremblay (Max), Brady Noon (Thor) und Keith L. Williams (Lucas) ist unbestreitbar und verleiht der Geschichte eine zusätzliche Ebene an Authentizität.
- Max (Jacob Tremblay): Max ist der selbsternannte Anführer der Gruppe, der versucht, cool und erfahren zu wirken, obwohl er innerlich genauso verunsichert ist wie seine Freunde. Er kämpft mit dem Druck, zu einer Kissing Party eingeladen zu sein, und versucht verzweifelt, seine Unwissenheit zu verbergen. Tremblay verkörpert die Zerrissenheit zwischen kindlicher Unschuld und dem Wunsch nach Akzeptanz auf brillante Weise.
- Lucas (Brady Noon): Lucas ist der sensible und ängstliche Teil des Trios. Seine Eltern stehen kurz vor der Scheidung, was ihn zusätzlich belastet. Er ist der moralische Kompass der Gruppe und versucht oft, seine Freunde davon abzuhalten, dumme Dinge zu tun. Noon verleiht Lucas eine berührende Verletzlichkeit, die den Zuschauer mit ihm mitfiebern lässt.
- Thor (Keith L. Williams): Thor ist der gutgläubige und etwas naive Freund, der vor allem eines will: seine Freundschaften bewahren. Er ist Mitglied des A-cappella-Chores und versucht, seine Leidenschaft für das Singen vor seinen Freunden zu verbergen, aus Angst, als uncool abgestempelt zu werden. Williams bringt eine herzerwärmende Unschuld in die Rolle und sorgt für einige der lustigsten Momente des Films.
Die Teenager-Charaktere, gespielt von Molly Gordon und Midori Francis, sind nicht einfach nur Klischees. Sie haben ihre eigenen Probleme und Motivationen, was sie zu glaubwürdigen Gegenspielern macht.
Humor und Herz: Eine gelungene Mischung
„Good Boys“ ist zweifellos eine urkomische Komödie, aber unter dem derben Humor verbirgt sich eine Geschichte über Freundschaft, Loyalität und das Erwachsenwerden. Der Film scheut sich nicht, Tabuthemen anzusprechen, aber er tut dies immer mit einem Augenzwinkern und einem Gespür für die Verletzlichkeit seiner Charaktere.
Der Humor ist oft ungeschliffen und grenzüberschreitend, aber er entspringt immer der Perspektive der Kinder. Die Jungen verstehen die Welt der Erwachsenen nicht vollständig, und ihre Missverständnisse führen zu einigen der lustigsten Szenen des Films. Gleichzeitig werden ernste Themen wie Scheidung, Unsicherheit und der Druck, in eine bestimmte Rolle passen zu müssen, auf sensible Weise behandelt.
Themen und Botschaften: Mehr als nur Klamauk
Obwohl „Good Boys“ in erster Linie ein Unterhaltungsfilm ist, wirft er auch wichtige Fragen über die Schwierigkeiten des Erwachsenwerdens auf. Der Film thematisiert den Druck, cool zu sein, die Angst vor Ablehnung und die Bedeutung von Freundschaft in einer Zeit des Umbruchs.
Eine der zentralen Botschaften des Films ist, dass es in Ordnung ist, nicht alles zu wissen. Die Jungen machen Fehler, lernen aber aus ihnen und wachsen daran. Sie lernen auch, dass Ehrlichkeit und Offenheit der Schlüssel zu einer starken Freundschaft sind. „Good Boys“ erinnert uns daran, dass das Erwachsenwerden ein chaotischer und unbeholfener Prozess ist, aber dass es auch eine Zeit der Entdeckung und des Wachstums sein kann.
Die Inszenierung: Authentizität und Tempo
Regisseur Gene Stupnitsky gelingt es, eine authentische und glaubwürdige Welt zu erschaffen, in der sich die Zuschauer leicht wiederfinden können. Die Dialoge sind natürlich und die schauspielerischen Leistungen sind durchweg überzeugend. Der Film hat ein hohes Tempo und ist gespickt mit urkomischen Gags und Slapstick-Einlagen, aber er nimmt sich auch Zeit für ruhigere Momente, in denen die Charaktere ihre Verletzlichkeit zeigen können.
Die Kameraarbeit ist dynamisch und fängt die Energie und den Enthusiasmus der Jungen ein. Der Soundtrack ist peppig und unterstützt die Stimmung des Films. Insgesamt ist „Good Boys“ ein handwerklich gut gemachter Film, der seine Geschichte auf unterhaltsame und ansprechende Weise erzählt.
Kritik und Kontroverse: Ein Film, der polarisiert
Bei seiner Veröffentlichung sorgte „Good Boys“ für Kontroversen, da einige Kritiker den derben Humor und die Darstellung von Kindern in unangemessenen Situationen kritisierten. Andere lobten den Film jedoch für seine Ehrlichkeit, seinen Mut und seinen unkonventionellen Ansatz.
Es ist wichtig zu beachten, dass „Good Boys“ nicht für jeden Geschmack geeignet ist. Der Film ist eindeutig auf ein erwachsenes Publikum ausgerichtet, das mit seinem derben Humor und seinen Tabubrüchen umgehen kann. Wer jedoch bereit ist, sich auf den Film einzulassen, wird mit einer urkomischen und berührenden Komödie belohnt, die zum Nachdenken anregt.
Fazit: Eine unvergessliche Komödie über das Erwachsenwerden
„Good Boys – Nix für kleine Jungs“ ist ein unzensierter und urkomischer Blick auf die Schwierigkeiten des Erwachsenwerdens. Der Film ist nicht nur zum Lachen, sondern regt auch zum Nachdenken über Freundschaft, Loyalität und die Bedeutung von Ehrlichkeit an. Mit seinen glaubwürdigen Charakteren, seinem hohen Tempo und seinem unkonventionellen Humor ist „Good Boys“ eine Komödie, die im Gedächtnis bleibt. Auch wenn der Film nicht für jeden geeignet ist, so ist er doch ein mutiges und ehrliches Porträt einer Zeit im Leben, die für uns alle prägend ist.
Besetzung im Überblick:
Schauspieler | Rolle |
---|---|
Jacob Tremblay | Max |
Brady Noon | Lucas |
Keith L. Williams | Thor |
Molly Gordon | Hannah |
Midori Francis | Lily |
Obwohl „Good Boys“ mit seinem derben Humor polarisiert, ist er ein sehenswerter Film für alle, die eine ehrliche und ungeschönte Komödie über das Erwachsenwerden suchen. Bereiten Sie sich auf Lachanfälle und nachdenkliche Momente vor, denn „Good Boys“ ist eine Achterbahnfahrt der Gefühle, die Sie so schnell nicht vergessen werden.