Good Time

Good Time: Ein atemloser Trip durch die Nacht

„Good Time“, der adrenalingeladene Thriller von Josh und Benny Safdie aus dem Jahr 2017, ist mehr als nur ein Film – er ist ein pulsierendes, fiebriges Erlebnis. Robert Pattinson liefert in der Rolle des Constantine „Connie“ Nikas eine Performance, die unter die Haut geht und den Zuschauer auf eine nervenaufreibende Odyssee durch die dunklen Ecken von New York City mitnimmt. Der Film ist ein Sog, der einen unweigerlich in seinen Bann zieht und bis zur letzten Sekunde nicht mehr loslässt.

Die Story: Ein fataler Banküberfall

Die Geschichte beginnt mit einem Banküberfall, den Connie und sein geistig behinderter Bruder Nick (Benny Safdie) begehen. Der Coup geht schief, und Nick wird gefasst. Für Connie beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, um seinen Bruder aus dem Gefängnis zu holen. Doch seine Bemühungen führen ihn immer tiefer in einen Strudel aus Gewalt, Chaos und Verzweiflung. Jede Entscheidung, die er trifft, hat unvorhersehbare Konsequenzen, und die Nacht wird zu einem endlosen Albtraum.

Der Film verzichtet auf jegliche Beschönigungen und zeigt schonungslos die Realität am Rande der Gesellschaft. Die Charaktere sind gezeichnet von Armut, Hoffnungslosigkeit und dem Kampf ums Überleben. Gerade diese Authentizität macht „Good Time“ so packend und bewegend.

Robert Pattinson: Eine Performance, die Maßstäbe setzt

Robert Pattinson beweist mit seiner Darstellung des Connie Nikas, dass er weit mehr ist als nur ein Teenie-Idol. Er verkörpert die Rastlosigkeit, die Verzweiflung und die bedingungslose Liebe zu seinem Bruder mit einer Intensität, die den Zuschauer fesselt. Pattinson ist in jeder Szene präsent, seine Augen spiegeln die innere Zerrissenheit des Charakters wider. Es ist eine Performance, die im Gedächtnis bleibt und seinen Status als einer der talentiertesten Schauspieler seiner Generation untermauert.

Die Chemie zwischen Robert Pattinson und Benny Safdie ist spürbar. Ihre Darstellung der Brüder Connie und Nick ist authentisch und berührend. Man spürt die tiefe Verbundenheit zwischen den beiden, aber auch die Schwierigkeiten, die ihre ungleichen Persönlichkeiten mit sich bringen.

Die Safdie-Brüder: Meister des nervenaufreibenden Kinos

Josh und Benny Safdie haben mit „Good Time“ ein Meisterwerk des Independent-Kinos geschaffen. Ihre Regie ist dynamisch, unkonventionell und furchtlos. Sie scheuen sich nicht, die Kamera ganz nah an ihre Charaktere heranzuführen, um ihre Emotionen und ihre inneren Kämpfe einzufangen. Der Film ist visuell beeindruckend, mit grellen Neonlichtern, düsteren Gassen und klaustrophobischen Innenräumen, die die Atmosphäre der Hoffnungslosigkeit und des Chaos widerspiegeln.

Der Schnitt des Films ist rasant und unerbittlich, er treibt die Handlung voran und lässt dem Zuschauer kaum Zeit zum Luftholen. Die Musik von Oneohtrix Point Never verstärkt die Spannung und erzeugt eine hypnotische Wirkung. Der Soundtrack ist ein integraler Bestandteil des Films und trägt maßgeblich zu seiner Atmosphäre bei.

Themen und Motive: Mehr als nur ein Thriller

„Good Time“ ist mehr als nur ein spannender Thriller. Der Film behandelt eine Vielzahl von Themen, die zum Nachdenken anregen:

• Brüderliche Liebe: Im Zentrum der Geschichte steht die bedingungslose Liebe zwischen Connie und Nick. Connie ist bereit, alles zu tun, um seinen Bruder zu beschützen, auch wenn er dabei sein eigenes Leben riskiert.
• Soziale Ungleichheit: Der Film zeigt schonungslos die Realität am Rande der Gesellschaft. Die Charaktere sind gezeichnet von Armut, Hoffnungslosigkeit und dem Kampf ums Überleben.
• Schuld und Sühne: Connie ist ein komplexer Charakter, der Fehler macht und fragwürdige Entscheidungen trifft. Er versucht, seine Taten wiedergutzumachen, aber seine Bemühungen führen ihn immer tiefer in den Abgrund.
• Das Scheitern des amerikanischen Traums: Der Film ist eine düstere Darstellung des amerikanischen Traums, der für viele Menschen unerreichbar bleibt. Die Charaktere sind gefangen in einem System, das sie unterdrückt und ihnen keine Chance auf ein besseres Leben lässt.

Der Soundtrack: Ein pulsierender Herzschlag

Die Musik von Oneohtrix Point Never ist ein wesentlicher Bestandteil von „Good Time“. Der elektronische Soundtrack ist hypnotisch, verstörend und zugleich wunderschön. Er verstärkt die Spannung und erzeugt eine Atmosphäre der Hoffnungslosigkeit und des Chaos. Der Soundtrack ist ein Meisterwerk für sich und hat maßgeblich zum Erfolg des Films beigetragen.

Besonders hervorzuheben ist der Song „The Pure and the Damned“, eine Kollaboration von Oneohtrix Point Never und Iggy Pop. Der Song ist ein melancholisches Klagelied, das die Verzweiflung und die Hoffnungslosigkeit der Charaktere perfekt einfängt.

Visuelle Gestaltung: Ein Trip durch die Dunkelheit

Die visuelle Gestaltung von „Good Time“ ist bemerkenswert. Die Kameraarbeit ist dynamisch und unkonventionell, sie fängt die Rastlosigkeit und die Hektik der New Yorker Nächte perfekt ein. Die Neonlichter, die düsteren Gassen und die klaustrophobischen Innenräume erzeugen eine Atmosphäre der Beklemmung und der Hoffnungslosigkeit.

Die Safdie-Brüder verwenden häufig Close-ups, um die Emotionen der Charaktere einzufangen. Die Gesichter der Schauspieler sind von Sorgen, Angst und Verzweiflung gezeichnet. Die Kamera ist ganz nah dran an ihren inneren Kämpfen.

Kritik und Auszeichnungen: Einhellige Begeisterung

„Good Time“ wurde von Kritikern und Publikum gleichermaßen gefeiert. Robert Pattinsons Performance wurde als die beste seiner Karriere gelobt. Der Film wurde für zahlreiche Auszeichnungen nominiert, darunter die Goldene Palme bei den Filmfestspielen von Cannes.

Hier eine kleine Übersicht über die wichtigsten Auszeichnungen und Nominierungen:

Auszeichnung	Kategorie	Ergebnis
Filmfestspiele von Cannes	Goldene Palme	Nominiert
Gotham Awards	Bester Film	Nominiert
Independent Spirit Awards	Beste Regie	Nominiert
Independent Spirit Awards	Bester Hauptdarsteller (Robert Pattinson)	Nominiert

Fazit: Ein unvergessliches Filmerlebnis

„Good Time“ ist ein Film, der unter die Haut geht und lange nachwirkt. Er ist ein atemloser Trip durch die Nacht, der den Zuschauer in einen Strudel aus Gewalt, Chaos und Verzweiflung zieht. Robert Pattinson liefert eine Performance, die Maßstäbe setzt, und die Safdie-Brüder beweisen einmal mehr ihr Talent für nervenaufreibendes und authentisches Kino.

Wenn Sie auf der Suche nach einem Film sind, der Sie fesselt, berührt und zum Nachdenken anregt, dann ist „Good Time“ genau das Richtige für Sie. Seien Sie jedoch gewarnt: Dieser Film ist nichts für schwache Nerven.

„Good Time“ ist mehr als nur ein Film – er ist ein Erlebnis.

Studio	Ascot Elite Home Entertainment