Hercules in New York

Hercules in New York: Ein göttlicher Muskelprotz erobert den Big Apple

Manchmal stolpern wir über Filme, die so sonderbar, so einzigartig und so unfreiwillig komisch sind, dass sie einen unauslöschlichen Eindruck in unserem Gedächtnis hinterlassen. „Hercules in New York“ aus dem Jahr 1970 ist zweifellos ein solcher Film. Er ist nicht nur ein Zeitdokument, sondern auch ein kurioses Stück Filmgeschichte, das uns zum Lachen bringt, uns aber gleichzeitig auch dazu anregt, über die Absurdität des Lebens und die Macht der menschlichen Ambition nachzudenken. Begleiten Sie uns auf einer Reise in die Welt dieses ungewöhnlichen Films, der Arnold Schwarzenegger in seiner ersten Filmrolle zeigt und uns eine Geschichte erzählt, die so unwahrscheinlich wie unterhaltsam ist.

Die göttliche Ausgangslage: Herkules‘ Sehnsucht nach der Welt der Menschen

Die Geschichte beginnt auf dem Olymp, dem Wohnsitz der griechischen Götter. Herkules, Sohn des Zeus und einer sterblichen Frau, ist gelangweilt vom eintönigen Leben der Unsterblichkeit. Er sehnt sich nach Abenteuer, nach Herausforderungen und nach dem Leben der Menschen, das er aus der Ferne beobachtet hat. Sein Vater Zeus, der König der Götter, ist wenig begeistert von Herkules‘ Eskapaden und seiner Faszination für die Welt der Sterblichen. Doch Herkules lässt nicht locker und so kommt es, wie es kommen muss: In einem Anflug von Rebellion stürzt sich Herkules vom Olymp herab und landet – natürlich – in New York City.

Der Kontrast könnte kaum größer sein: Hier der strahlende Halbgott, gewohnt an göttlichen Luxus und ewige Jugend, dort der chaotische Großstadtdschungel von New York. Herkules, der die Gepflogenheiten der Menschen nicht kennt, gerät schnell in allerlei skurrile Situationen. Er freundet sich mit Pretzie, einem kleinen Mann mit großen Träumen, an, der ihn unter seine Fittiche nimmt und ihm die Eigenheiten der menschlichen Welt erklärt.

Eine Odyssee durch den Großstadtdschungel: Herkules lernt die menschliche Natur kennen

Herkules‘ Abenteuer in New York sind geprägt von Missverständnissen, Verwechslungen und absurden Begegnungen. Er gerät in eine Schlägerei mit einer Gruppe von Gangstern, die von seiner unbändigen Kraft völlig überfordert sind. Er versucht, sich im Wrestling-Geschäft zu etablieren, was zu urkomischen Szenen führt. Und er verliebt sich in eine junge Frau namens Helen, die ihn in die Freuden und Leiden der Liebe einführt.

Durch Pretzie und Helen lernt Herkules die menschliche Natur in all ihren Facetten kennen. Er erlebt Freundschaft, Loyalität, Liebe, aber auch Neid, Gier und Verrat. Er erkennt, dass die Menschen nicht so perfekt sind wie die Götter, aber dass sie auch eine unglaubliche Fähigkeit zur Güte und zur Selbstaufopferung besitzen. Diese Erkenntnisse verändern Herkules und lassen ihn reifen.

Doch seine göttliche Herkunft holt ihn bald ein. Zeus, der seinen Sohn nicht vergessen hat, schickt Juno, seine eifersüchtige Gattin, auf die Erde, um Herkules zurück auf den Olymp zu holen. Juno, die Herkules von Anfang an misstraut hat, plant, ihn zu vernichten und die menschliche Welt ins Chaos zu stürzen. Es kommt zu einem Showdown zwischen Herkules und Juno, in dem Herkules seine neu gewonnenen Kräfte und seine menschliche Weisheit einsetzen muss, um die Welt zu retten.

Arnold Schwarzenegger in seiner ersten Rolle: Ein Muskelpaket erobert die Leinwand

„Hercules in New York“ ist vor allem deshalb so bemerkenswert, weil er Arnold Schwarzenegger in seiner ersten Filmrolle zeigt. Damals noch unter dem Namen „Arnold Strong“, verkörpert er den Halbgott mit einer Mischung aus unschuldiger Naivität und unbändiger Muskelkraft. Seine Performance mag nicht gerade oscarverdächtig sein, aber sie ist zweifellos charmant und unterhaltsam.

Es ist faszinierend zu sehen, wie Schwarzenegger in dieser frühen Phase seiner Karriere agiert. Seine Körpersprache ist bereits beeindruckend, aber sein Akzent ist noch sehr stark und sein schauspielerisches Talent noch nicht voll entwickelt. Trotzdem strahlt er eine unglaubliche Präsenz und Energie aus, die ihn schon damals zu einem potenziellen Star machten. „Hercules in New York“ mag kein Meisterwerk sein, aber er ist ein wichtiger Meilenstein in Schwarzeneggers Karriere und ein Beweis für seinen unermüdlichen Ehrgeiz und seine Entschlossenheit, seine Träume zu verwirklichen.

Die filmischen Eigenheiten: Ein Meisterwerk unfreiwilliger Komik

„Hercules in New York“ ist nicht nur wegen Arnold Schwarzenegger ein besonderer Film. Auch in Bezug auf seine filmische Umsetzung ist er einzigartig – wenn auch nicht unbedingt im positiven Sinne. Die Spezialeffekte sind schlichtweg lächerlich, die Dialoge sind hölzern und die Handlung ist oft unlogisch und absurd.

Trotz all dieser Mängel hat der Film einen gewissen Charme, der ihn zu einem Kultklassiker gemacht hat. Seine unfreiwillige Komik, seine überdrehten Charaktere und seine bizarre Handlung machen ihn zu einem unvergesslichen Erlebnis. Man kann sich dem Lachen kaum erwehren, wenn Herkules mit einem Bären ringt, einen Wagen durch die Straßen von New York zieht oder versucht, sich mit einem Taxi zu verständigen.

Es ist gerade die Kombination aus schlechten Spezialeffekten, unbeholfenen Dialogen und einer absurden Handlung, die „Hercules in New York“ zu einem so unterhaltsamen Film macht. Er ist ein Beweis dafür, dass ein Film nicht perfekt sein muss, um Spaß zu machen. Manchmal sind es gerade die Fehler und Schwächen, die einen Film so besonders und unvergesslich machen.

Die moralische Botschaft: Menschlichkeit und die Kraft der Selbstfindung

Trotz seiner vielen skurrilen Elemente hat „Hercules in New York“ auch eine moralische Botschaft. Der Film erzählt die Geschichte eines jungen Mannes, der seine Identität sucht und lernt, was es bedeutet, menschlich zu sein. Herkules‘ Reise vom gelangweilten Halbgott zum verantwortungsbewussten Helden ist eine Metapher für die menschliche Entwicklung. Er lernt, dass wahre Stärke nicht nur in Muskelkraft liegt, sondern auch in Mitgefühl, Freundschaft und Selbstaufopferung.

Der Film zeigt, dass wir alle unsere eigenen Kämpfe ausfechten müssen und dass wir Fehler machen werden. Aber es ist wichtig, aus diesen Fehlern zu lernen und zu wachsen. Herkules‘ Abenteuer in New York lehren ihn, dass das Leben mehr ist als nur Ruhm und Ehre. Es geht darum, Beziehungen aufzubauen, Verantwortung zu übernehmen und für das zu kämpfen, woran man glaubt.

Die Botschaft von „Hercules in New York“ ist zeitlos und universell. Sie erinnert uns daran, dass wir alle das Potenzial haben, Helden zu sein, egal wie unvollkommen wir sind. Wir müssen nur den Mut haben, unsere eigenen Wege zu gehen, unsere Träume zu verfolgen und für das zu kämpfen, was richtig ist.

Ein Fazit mit Augenzwinkern: Warum „Hercules in New York“ sehenswert ist

„Hercules in New York“ ist kein Film für jedermann. Wer auf der Suche nach einem anspruchsvollen und tiefgründigen Film ist, wird hier wohl enttäuscht werden. Aber wer sich auf einen Abend voller unfreiwilliger Komik, absurder Situationen und einem jungen Arnold Schwarzenegger einlassen kann, der wird mit diesem Film sicherlich seinen Spaß haben.

Der Film ist ein Zeitdokument, das uns einen Einblick in die Filmproduktion der 1970er Jahre gibt. Er ist ein Beweis dafür, dass auch schlechte Filme ihren Reiz haben können. Und er ist vor allem ein unvergessliches Erlebnis, das uns zum Lachen bringt und uns daran erinnert, dass das Leben nicht immer ernst genommen werden muss. Also, lehnen Sie sich zurück, entspannen Sie sich und genießen Sie die bizarre Welt von „Hercules in New York“. Sie werden es nicht bereuen – oder vielleicht doch, aber auf eine gute Art und Weise!

Wissenswertes zum Film „Hercules in New York“:

• Arnold Schwarzenegger wurde im Abspann unter dem Namen „Arnold Strong Mr. Universe“ geführt.
• Schwarzeneggers Stimme wurde im Film synchronisiert, da sein Akzent zu stark war.
• Der Film wurde von Kritikern verrissen, entwickelte aber im Laufe der Jahre einen Kultstatus.
• „Hercules in New York“ gilt als einer der schlechtesten Filme aller Zeiten, was ihn aber gerade so sehenswert macht.
• Der Film wurde in New York City gedreht.

Die wichtigsten Darsteller und ihre Rollen:

Darsteller	Rolle
Arnold Schwarzenegger (synchronisiert)	Hercules
Arnold Stang	Pretzie
Deborah Loomis	Helen Camden
James Karen	Zeus
Taina Elg	Juno

Studio	NSM Records