Howard – Ein Leben für die Magie von Disney
Howard Ashman war ein Name, der vielen vielleicht nicht sofort geläufig ist, doch seine Worte und seine Melodien haben Generationen geprägt. Der Dokumentarfilm „Howard“ aus dem Jahr 2018, unter der Regie von Don Hahn, ist eine bewegende und intime Hommage an das Leben und das Vermächtnis dieses außergewöhnlichen Songwriters, der maßgeblich zur Renaissance von Disney-Animationsfilmen beigetragen hat. Es ist eine Geschichte über Kreativität, Mut, Liebe und Verlust, die jeden berührt, der sich jemals von der Kraft der Musik und der Erzählung hat verzaubern lassen.
Ein Theater-Enthusiast erobert Broadway
Der Film beginnt mit Howards frühen Jahren, seiner unbändigen Leidenschaft für das Theater und seiner unermüdlichen Arbeit, seinen Traum von einer Karriere am Broadway zu verwirklichen. Schon als Kind inszenierte er mit seinen Puppen und später mit Schulfreunden ganze Musicals im heimischen Keller. Diese frühe Liebe zum Geschichtenerzählen und zur Inszenierung zog sich wie ein roter Faden durch sein Leben.
Wir erleben Howard als einen jungen, ambitionierten Mann, der mit seinem Talent und seiner Energie Bühnenprojekte vorantreibt. Er gründet Theatergruppen, schreibt eigene Stücke und Musicals, und investiert all seine Zeit und Kraft in seine Kunst. Dabei wird deutlich, dass Howard nicht nur ein talentierter Songwriter war, sondern auch ein Visionär, der stets das große Ganze im Blick hatte und wusste, wie man eine Geschichte mit Musik und Text zum Leben erweckt.
Der Film zeigt, wie Howard mit seinem Partner Stuart White einen kleinen Musikladen in New York betreibt, um sein Leben zu finanzieren. Auch wenn er dort Musik verkauft und repariert, so verliert er sein eigentliches Ziel nie aus den Augen: Das Schreiben von Musicals. Es ist ein Einblick in die harte Realität des Künstlerdaseins, in der Leidenschaft und Talent allein oft nicht ausreichen, um erfolgreich zu sein. Doch Howards unerschütterlicher Glaube an seine Fähigkeiten und sein unermüdlicher Einsatz zahlen sich schließlich aus.
Der Sprung zu Disney: Eine neue Ära beginnt
Der Wendepunkt in Howards Karriere kommt mit dem Angebot von Disney, an dem Animationsfilm „Arielle, die Meerjungfrau“ mitzuarbeiten. Zu diesem Zeitpunkt befand sich Disney Animation in einer Krise. Nach dem Tod von Walt Disney selbst, hatte das Studio an Glanz und Kreativität verloren. Howard Ashman sollte gemeinsam mit dem Komponisten Alan Menken eine neue Ära einleiten.
Die Zusammenarbeit zwischen Ashman und Menken erwies sich als magisch. Ihre Songs für „Arielle, die Meerjungfrau“ brachten frischen Wind in die Disney-Musik und verliehen den Figuren Tiefe und Emotionen. „Unter dem Meer“, „Ein Mensch zu sein“ und „Küss sie doch“ sind nur einige Beispiele für die unvergesslichen Lieder, die aus dieser Zusammenarbeit entstanden sind. Der Film zeigt, wie Howard und Alan gemeinsam an den Songs gearbeitet haben, wie sie sich gegenseitig inspiriert und herausgefordert haben, und wie sie letztendlich eine neue Sprache für Disney-Musicals gefunden haben.
Der Erfolg von „Arielle, die Meerjungfrau“ war überwältigend und markierte den Beginn der sogenannten „Disney Renaissance“. Plötzlich waren Animationsfilme wieder ein Publikumsmagnet, und die Musik spielte dabei eine entscheidende Rolle. Howard Ashman wurde zu einem der wichtigsten kreativen Köpfe bei Disney.
„Die Schöne und das Biest“: Ein Meisterwerk entsteht
Nach dem Erfolg von „Arielle, die Meerjungfrau“ arbeiteten Howard Ashman und Alan Menken an „Die Schöne und das Biest“, einem Film, der noch größere Erfolge feiern sollte. Doch während der Produktion wurde bei Howard AIDS diagnostiziert. Er hielt seine Krankheit jedoch geheim, um seine Arbeit nicht zu gefährden und seinen Kollegen nicht zur Last zu fallen.
Der Film zeigt, wie Howard trotz seiner Krankheit mit unermüdlichem Einsatz an „Die Schöne und das Biest“ arbeitete. Er war fest entschlossen, seine Vision von dem Film zu verwirklichen, und ließ sich von seiner Krankheit nicht aufhalten. Seine Arbeit war für ihn nicht nur ein Job, sondern eine Herzensangelegenheit, eine Möglichkeit, seine Kreativität auszuleben und die Welt mit seinen Geschichten zu berühren.
Die Songs für „Die Schöne und das Biest“ sind noch heute unvergessen. „Sei hier Gast“, „Belle“ und natürlich der Titelsong „Die Schöne und das Biest“ sind Klassiker, die Generationen von Zuschauern begeistern. Der Film zeigt, wie Howard und Alan die Songs geschrieben haben, wie sie mit den Animatoren zusammengearbeitet haben, um die Musik visuell zum Leben zu erwecken, und wie sie letztendlich ein Meisterwerk geschaffen haben.
„Die Schöne und das Biest“ wurde zu einem Triumph für Howard Ashman. Der Film gewann zahlreiche Preise, darunter zwei Oscars für die beste Musik und den besten Song („Die Schöne und das Biest“). Howard konnte seinen Erfolg jedoch nicht mehr lange genießen. Er starb am 14. März 1991 an den Folgen von AIDS, kurz vor der Premiere des Films.
Ein Vermächtnis, das weiterlebt
Howard Ashmans Leben war kurz, aber sein Einfluss auf die Welt der Musik und des Films ist unermesslich. Er hat die Disney-Musicals revolutioniert, unvergessliche Songs geschrieben und Generationen von Zuschauern mit seinen Geschichten berührt. Sein Vermächtnis lebt in seinen Werken weiter, in den Filmen und Musicals, die er geschaffen hat, und in den Herzen der Menschen, die seine Musik lieben.
Der Dokumentarfilm „Howard“ ist nicht nur eine Hommage an einen talentierten Künstler, sondern auch eine Erinnerung an die Bedeutung von Kreativität, Mut und Liebe. Howard Ashman hat gezeigt, dass man auch in schwierigen Zeiten seine Träume verwirklichen kann, dass man mit seiner Kunst die Welt verändern kann, und dass die Liebe stärker ist als der Tod.
Die Musik und die Magie: Howards einzigartiger Stil
Was machte Howard Ashmans Stil so einzigartig? Es war seine Fähigkeit, komplexe Emotionen in einfachen, aber kraftvollen Liedtexten auszudrücken. Er verstand es, die Figuren seiner Geschichten zum Leben zu erwecken und ihnen eine Stimme zu geben, die das Publikum berührte. Seine Lieder waren nicht nur unterhaltsam, sondern auch tiefgründig und bewegend. Sie erzählten von Liebe, Verlust, Hoffnung und Mut, und sie sprachen Themen an, die jeden Menschen betreffen.
Ein weiteres Merkmal von Howards Stil war sein Humor. Er verstand es, lustige und ironische Elemente in seine Lieder einzubauen, ohne dabei die Ernsthaftigkeit der Geschichte zu untergraben. Seine Lieder waren oft voller Wortspiele und Anspielungen, die das Publikum zum Lachen brachten und gleichzeitig zum Nachdenken anregten.
Darüber hinaus war Howard ein Meister der Inszenierung. Er verstand es, seine Lieder in den Kontext der Geschichte einzubetten und sie so zu gestalten, dass sie die Handlung vorantrieben und die Charaktere weiterentwickelten. Seine Lieder waren nicht nur musikalische Einlagen, sondern integraler Bestandteil der Erzählung.
Ehrungen und Anerkennung: Howards bleibender Einfluss
Howard Ashman wurde für seine Arbeit mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter zwei Oscars, zwei Golden Globes und mehrere Grammys. Seine Lieder wurden in unzähligen Filmen, Fernsehsendungen und Werbespots verwendet, und sie werden von Künstlern auf der ganzen Welt interpretiert. Sein Einfluss auf die Welt der Musik und des Films ist unbestreitbar.
Auch nach seinem Tod wird Howard Ashman weiterhin geehrt und gefeiert. Sein Name ist untrennbar mit der Disney Renaissance verbunden, und seine Lieder werden weiterhin von Generationen von Zuschauern geliebt. Sein Vermächtnis lebt in seinen Werken weiter, in den Filmen und Musicals, die er geschaffen hat, und in den Herzen der Menschen, die seine Musik lieben.
„Howard“: Ein Muss für Film- und Musikliebhaber
Der Dokumentarfilm „Howard“ ist ein Muss für alle, die sich für die Geschichte von Disney, für die Welt der Musicals und für das Leben eines außergewöhnlichen Künstlers interessieren. Der Film bietet einen intimen Einblick in das Leben von Howard Ashman, seine Arbeit und seine Leidenschaft, und er zeigt, wie er mit seiner Kreativität und seinem Mut die Welt verändert hat.
Der Film ist nicht nur informativ, sondern auch sehr emotional und inspirierend. Er zeigt, wie wichtig es ist, seine Träume zu verfolgen, wie man auch in schwierigen Zeiten nicht aufgeben sollte, und wie man mit seiner Kunst die Welt berühren kann. „Howard“ ist ein Film, der lange nach dem Abspann nachwirkt und der den Zuschauer mit einem Gefühl von Hoffnung und Inspiration zurücklässt.
Zusammenfassung: Ein Leben voller Magie und Musik
Howard Ashman war ein außergewöhnlicher Künstler, der mit seiner Kreativität, seinem Mut und seiner Leidenschaft die Welt der Musik und des Films verändert hat. Sein Leben war kurz, aber sein Einfluss ist unermesslich. Seine Lieder werden weiterhin von Generationen von Zuschauern geliebt, und sein Vermächtnis lebt in seinen Werken weiter.
Der Dokumentarfilm „Howard“ ist eine bewegende und intime Hommage an das Leben und das Vermächtnis dieses außergewöhnlichen Künstlers. Er ist ein Muss für alle, die sich für die Geschichte von Disney, für die Welt der Musicals und für das Leben eines inspirierenden Menschen interessieren.
Die wichtigsten Werke von Howard Ashman:
- Little Shop of Horrors (Musical & Film)
- Arielle, die Meerjungfrau
- Die Schöne und das Biest
- Aladdin (posthum)
Auszeichnungen (Auswahl):
Auszeichnung | Film/Werk | Jahr |
---|---|---|
Oscar (Bester Song) | „Under the Sea“ (Arielle, die Meerjungfrau) | 1990 |
Oscar (Bester Song) | „Beauty and the Beast“ (Die Schöne und das Biest) | 1992 (posthum) |
Golden Globe (Bester Song) | „Beauty and the Beast“ (Die Schöne und das Biest) | 1992 (posthum) |
Grammy Award (Best Musical Album) | Die Schöne und das Biest (Original Motion Picture Soundtrack) | 1993 (posthum) |