John Wick: Kapitel 2 – Wenn Rache zur Bürde wird
John Wick ist zurück. Und er ist nicht erfreut. Nach seinem Rachefeldzug im ersten Teil, der im Grunde nur dazu diente, seinen geliebten Mustang und seinen Hund Daisy zu rächen, sehnt sich der legendäre Auftragskiller nur nach einem: Ruhe. Doch die Welt der Assassinen ist ein dunkler und verschlungener Ort, aus dem es kein Entkommen gibt. In „John Wick: Kapitel 2“ wird Wick auf eine Odyssee der Gewalt und des Überlebens geschickt, die ihn tiefer in die Abgründe der Unterwelt führt, als er je für möglich gehalten hätte.
Eine Schuld, die nicht ruht
Die Handlung setzt nahtlos an die Ereignisse des ersten Films an. John Wick (Keanu Reeves) hat seinen Mustang zurückerlangt und hofft, sein friedliches Rentnerdasein wiederaufnehmen zu können. Doch sein Traum wird jäh durch Santino D’Antonio (Riccardo Scamarcio) zerstört. Santino, ein Mitglied der Hohen Kammer, einer Art Leitungsgremium der globalen Unterwelt, fordert eine alte Schuld von John ein. Wick hatte Santino einst einen Blutschwur geleistet, der ihn nun dazu zwingt, einen Auftrag für ihn auszuführen. Ein Auftrag, der gegen John Wicks eigenen Kodex verstößt.
Wick weigert sich zunächst, den Eid zu erfüllen, doch Santino lässt Johns Haus zerstören und ihn somit wissen, dass es keine Wahl gibt. Gezwungen durch die Umstände, nimmt Wick den Auftrag an: Er soll Santinos Schwester Gianna D’Antonio (Claudia Gerini) töten, um Santino den Platz in der Hohen Kammer zu sichern.
Mit schwerem Herzen reist John nach Rom, um den Auftrag zu erledigen. Dort trifft er auf Gianna, die ihr Schicksal akzeptiert und John bittet, ihren Tod würdevoll zu gestalten. Nach ihrem Tod inszeniert Wick ihren Mord als einen Kampf, um ihr Ansehen zu wahren. Doch Santino hat John in eine Falle gelockt. Er setzt ein hohes Kopfgeld auf ihn aus und erklärt ihn zum Gejagten. Plötzlich sieht sich John Wick einer Armee von Killern gegenüber, die alle darauf aus sind, das hohe Preisgeld zu kassieren.
Rom: Ein Schlachtfeld der Ehre
Rom verwandelt sich in ein atemberaubendes Schlachtfeld. Die Regie unter Chad Stahelski inszeniert die Actionsequenzen mit einer Präzision und Kreativität, die ihresgleichen sucht. Jede Kugel, jeder Faustschlag, jede Nahkampfchoreografie ist ein Tanz des Todes, der den Zuschauer in seinen Bann zieht. Wick kämpft sich unerbittlich durch die Reihen seiner Angreifer, seine Bewegungen sind fließend, seine Entschlossenheit unerschütterlich. Die ikonischen Schauplätze Roms, von den antiken Ruinen bis zu den modernen Museen, werden zur Kulisse für diese blutige Auseinandersetzung.
In Rom wird Wick von seinen alten Bekannten unterstützt. Er trifft auf den Bowery King (Laurence Fishburne), einen Unterweltboss, der ein Netzwerk von Obdachlosen als Informanten nutzt. Der Bowery King versorgt John mit Waffen und Informationen und steht ihm mit Rat und Tat zur Seite. Auch seine alten Kontakte im Continental Hotel in Rom, unter der Leitung von Julius (Franco Nero), erweisen sich als wertvoll. Das Continental ist ein neutraler Ort für Auftragskiller, an dem keine Gewalt erlaubt ist. Hier kann John sich kurzzeitig in Sicherheit wiegen und seine nächsten Schritte planen.
New York: Die finale Konfrontation
Nach seiner Flucht aus Rom kehrt John Wick nach New York zurück, wo er sich Santino D’Antonio stellen muss. Die Konfrontation findet im Continental Hotel statt, einem Ort, der eigentlich als sicherer Hafen für Auftragskiller gilt. Doch Santino missachtet die Regeln und greift John im Hotel an. John wehrt sich und tötet Santino schließlich im Speisesaal des Hotels. Ein klarer Bruch der Regeln, der Konsequenzen hat.
Winston (Ian McShane), der Manager des Continental Hotels in New York, ist gezwungen, John Wick für seine Tat zu bestrafen. Er erklärt ihn für „excommunicado“, was bedeutet, dass John aus der Gemeinschaft der Auftragskiller ausgeschlossen ist und kein Anrecht mehr auf die Privilegien des Continental Hotels hat. Winston setzt ein Kopfgeld von 14 Millionen Dollar auf John aus und erklärt ihn zum Freiwild für jeden Auftragskiller der Welt.
Ein Cliffhanger, der nach mehr verlangt
„John Wick: Kapitel 2“ endet mit einem Paukenschlag. John Wick, gejagt von der gesamten Unterwelt, steht vor einer ungewissen Zukunft. Winston gibt ihm eine Stunde Vorsprung, bevor das Kopfgeld offiziell aktiviert wird. John bittet Winston um einen Gefallen: Er will, dass Winston ihm hilft, gegen die Hohe Kammer zu kämpfen. Winston gibt John einen Marker, eine Art Schuldschein, den er bei Bedarf einlösen kann. John Wick, verletzt und erschöpft, aber entschlossen, sich zu wehren, verschwindet in der Nacht. Das Publikum wird mit der Frage zurückgelassen: Wie wird John Wick überleben?
Die Charaktere: Zwischen Ehre und Verrat
Die Welt von John Wick ist bevölkert von faszinierenden Charakteren, die alle ihre eigenen Motive und Geheimnisse haben.
- John Wick (Keanu Reeves): Der titelgebende Protagonist ist ein Mann der wenigen Worte, aber seine Taten sprechen Bände. Er ist ein Meister seines Fachs, ein eiskalter Killer mit einem ausgeprägten Sinn für Ehre und Loyalität. Unter seiner harten Schale verbirgt sich ein gebrochenes Herz, das er versucht, vor der Welt zu verbergen. Reeves verkörpert Wick mit einer stoischen Intensität, die den Zuschauer in seinen Bann zieht.
- Santino D’Antonio (Riccardo Scamarcio): Der Antagonist des Films ist ein skrupelloser und machtgieriger Mann, der vor nichts zurückschreckt, um seine Ziele zu erreichen. Scamarcio verleiht Santino eine kalte und berechnende Aura, die ihn zu einem glaubwürdigen Bösewicht macht.
- Gianna D’Antonio (Claudia Gerini): Santinos Schwester ist eine tragische Figur, die ihr Schicksal akzeptiert. Gerini spielt Gianna mit einer Würde und Anmut, die den Zuschauer berührt.
- Winston (Ian McShane): Der Manager des Continental Hotels in New York ist eine enigmatische Figur, die ihre eigenen Spielchen spielt. McShane verleiht Winston eine charmante undurchsichtige Art, die ihn zu einem der interessantesten Charaktere der Reihe macht.
- Bowery King (Laurence Fishburne): Der Anführer einer geheimen Organisation von Obdachlosen, die als Informanten dienen. Fishburne bringt eine gewisse Exzentrik und Weisheit in die Rolle, die ihn zu einem unvergesslichen Charakter macht.
Die Welt der Assassinen: Ein komplexes Regelwerk
Die „John Wick“-Filme entführen den Zuschauer in eine faszinierende Unterwelt, die von einem komplexen Regelwerk und einer eigenen Währung geprägt ist. Goldmünzen dienen als Zahlungsmittel für Dienstleistungen innerhalb der Gemeinschaft der Auftragskiller. Das Continental Hotel ist ein neutraler Ort, an dem keine Gewalt erlaubt ist und an dem sich Auftragskiller aus aller Welt treffen können. Die Hohe Kammer ist das Leitungsgremium der globalen Unterwelt, das über das Schicksal von Auftragskillern und Organisationen entscheidet. Dieses detaillierte Worldbuilding macht die „John Wick“-Filme so einzigartig und fesselnd.
Die Action: Ein Ballett des Todes
Die Actionsequenzen in „John Wick: Kapitel 2“ sind ein wahres Fest für Actionfans. Die Choreografien sind präzise und elegant, die Stunts sind atemberaubend und die Gewalt ist stilisiert und übertrieben. Die Regie unter Chad Stahelski, der selbst ein erfahrener Stuntman ist, versteht es, die Action so in Szene zu setzen, dass sie sowohl spannend als auch unterhaltsam ist. Wick nutzt eine Vielzahl von Waffen und Kampftechniken, um seine Gegner auszuschalten. Seine Markenzeichen sind seine fließenden Bewegungen, seine präzisen Schüsse und seine Fähigkeit, jede Situation zu seinem Vorteil zu nutzen. Die Action in „John Wick: Kapitel 2“ ist mehr als nur Gewalt, sie ist ein Ballett des Todes.
Die Botschaft: Ehre, Loyalität und Konsequenzen
Unter all der Action und Gewalt verbirgt sich in „John Wick: Kapitel 2“ eine tiefere Botschaft. Der Film handelt von Ehre, Loyalität und den Konsequenzen unserer Handlungen. John Wick ist ein Mann, der versucht, aus der Welt der Assassinen auszusteigen, aber er wird immer wieder in sie hineingezogen. Er ist gezwungen, Entscheidungen zu treffen, die gegen seinen eigenen Kodex verstoßen, und er muss mit den Konsequenzen leben. Der Film zeigt, dass es in der Unterwelt keine einfachen Lösungen gibt und dass jede Entscheidung ihren Preis hat.
Fazit: Ein Action-Meisterwerk, das begeistert
„John Wick: Kapitel 2“ ist ein Action-Meisterwerk, das von Anfang bis Ende begeistert. Der Film ist spannend, unterhaltsam und visuell beeindruckend. Keanu Reeves liefert eine herausragende Performance als John Wick und die Nebendarsteller überzeugen ebenfalls auf ganzer Linie. Die Actionsequenzen sind atemberaubend und die Welt der Assassinen ist faszinierend und detailliert. „John Wick: Kapitel 2“ ist ein Muss für alle Actionfans und ein würdiger Nachfolger des ersten Films. Der Film hinterlässt den Zuschauer mit dem Wunsch nach mehr und macht Lust auf die kommenden Kapitel der „John Wick“-Saga. Ein Film, der nicht nur unterhält, sondern auch zum Nachdenken anregt und die Frage aufwirft, was es bedeutet, in einer Welt ohne Regeln und Moral zu überleben.
John Wick: Kapitel 2 – Besetzung
Schauspieler | Rolle |
---|---|
Keanu Reeves | John Wick |
Riccardo Scamarcio | Santino D’Antonio |
Ian McShane | Winston |
Laurence Fishburne | Bowery King |
Claudia Gerini | Gianna D’Antonio |
Lance Reddick | Charon |
Tobias Segal | Earl |