Life on Mars: Eine Reise zurück in die Zeit und zu sich selbst
Life on Mars ist mehr als nur eine Krimiserie; es ist eine fesselnde Zeitreise, eine tiefgreifende Auseinandersetzung mit Identität und Moral, und eine Hommage an eine Ära, die in vielerlei Hinsicht einfacher, aber auch brutaler war. Die britische Serie, die 2006 erstmals ausgestrahlt wurde, hat sich schnell zu einem Kultphänomen entwickelt und bis heute nichts von ihrer Anziehungskraft verloren. Sie entführt den Zuschauer in eine Welt, die sowohl faszinierend als auch verstörend ist und wirft dabei existentielle Fragen auf, die lange nach dem Abspann nachhallen.
Der Plot: Ein Sprung in die Vergangenheit
Die Geschichte beginnt im Jahr 2006 in Manchester. Detective Inspector Sam Tyler (gespielt von John Simm) ist ein moderner Polizist, der sich auf forensische Beweise und psychologische Profilierung verlässt, um Verbrechen aufzuklären. Sein Leben nimmt eine dramatische Wendung, als er bei der Verfolgung eines mutmaßlichen Mörders von einem Auto angefahren wird. Als er erwacht, findet er sich im Jahr 1973 wieder, inmitten einer Welt, die von rauen Sitten, Machismo und unkonventionellen Ermittlungsmethoden geprägt ist. Sam wird dem Team von Detective Chief Inspector Gene Hunt (Philip Glenister) zugeteilt, einem Mann von unerbittlicher Härte und unorthodoxen Vorgehensweisen.
Sam ist hin- und hergerissen zwischen der Überzeugung, dass er sich in einem Koma befindet und in die Vergangenheit projiziert wurde, und der Möglichkeit, dass er tatsächlich in der Zeit gereist ist. Er versucht, seinen modernen Ansatz in die Ermittlungen einzubringen, stößt aber oft auf Widerstand von Gene Hunt, der wenig von Sams fortschrittlichen Ideen hält. Während Sam versucht, sich in der fremden Welt zurechtzufinden, muss er nicht nur Verbrechen aufklären, sondern auch seine eigene Identität und seinen Verstand bewahren.
Charaktere, die im Gedächtnis bleiben
Life on Mars brilliert durch seine komplexen und vielschichtigen Charaktere, die von herausragenden Schauspielern verkörpert werden:
- Sam Tyler (John Simm): Der moderne Polizist, gefangen in einer vergangenen Zeit. Sam ist intelligent, empathisch und idealistisch. Seine Verwirrung und sein Kampf, seine Prinzipien in einer rauen Umgebung aufrechtzuerhalten, machen ihn zu einer Identifikationsfigur für den Zuschauer.
- Gene Hunt (Philip Glenister): Der Inbegriff des „alten Schule“-Polizisten. Hunt ist brutal, unberechenbar und oft gewalttätig, aber er hat auch einen ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit und Loyalität. Seine Methoden sind fragwürdig, aber er erzielt Ergebnisse. Hunt ist eine faszinierende Figur, die polarisiert und gleichzeitig fasziniert.
- Annie Cartwright (Liz White): Eine junge Polizistin, die in einer von Männern dominierten Welt versucht, sich zu behaupten. Annie ist intelligent, mutig und einfühlsam. Sie ist eine wichtige Verbündete für Sam und ein Hoffnungsschimmer in der düsteren Welt von 1973.
- Ray Carling (Dean Andrews): Ein loyaler, aber oft unüberlegter Detective Constable, der Gene Hunt blind folgt. Ray ist ein typischer Vertreter der damaligen Zeit und steht Sams modernen Ideen skeptisch gegenüber.
- Chris Skelton (Marshall Lancaster): Ein junger, naiver Detective Constable, der von Sams fortschrittlichen Methoden fasziniert ist. Chris ist lernwillig und versucht, Sam zu verstehen, gerät aber oft zwischen die Fronten.
Die Dynamik zwischen Sam und Gene ist das Herzstück der Serie. Ihre unterschiedlichen Weltanschauungen und Ermittlungsmethoden führen zu ständigen Konflikten, aber auch zu gegenseitigem Respekt und einer ungewöhnlichen Freundschaft.
Die Atmosphäre: Ein authentisches Abbild der 70er
Life on Mars überzeugt durch seine detailgetreue Darstellung der 1970er Jahre. Die Ausstattung, die Kostüme, die Musik – alles trägt dazu bei, eine authentische und lebendige Atmosphäre zu schaffen. Die Serie scheut sich nicht, die Schattenseiten dieser Zeit zu zeigen: den Rassismus, den Sexismus, die Homophobie und die Korruption, die allgegenwärtig waren. Sie zeigt aber auch die positiven Aspekte: den Gemeinschaftssinn, die Lebensfreude und den Optimismus, der trotz aller Schwierigkeiten vorhanden war.
Die Musik spielt eine wichtige Rolle in der Serie. Der Soundtrack ist gefüllt mit Klassikern der 70er Jahre, die die Stimmung perfekt einfangen und die Zuschauer in die Vergangenheit entführen. Songs von David Bowie, T. Rex, Slade und vielen anderen prägen die Atmosphäre und unterstreichen die emotionalen Momente.
Themen, die zum Nachdenken anregen
Life on Mars ist mehr als nur eine unterhaltsame Krimiserie. Sie behandelt eine Vielzahl von Themen, die auch heute noch relevant sind:
- Identität: Sam Tyler kämpft mit der Frage, wer er wirklich ist. Ist er ein moderner Polizist, gefangen in der Vergangenheit, oder gehört er in diese Zeit? Seine Reise ist eine Suche nach seiner eigenen Identität und seinem Platz in der Welt.
- Moral: Die Serie stellt die Frage, wie weit man gehen darf, um Gerechtigkeit zu erreichen. Gene Hunts Methoden sind oft fragwürdig, aber er erzielt Ergebnisse. Sam muss sich entscheiden, ob er seine Prinzipien aufgeben oder gegen das System ankämpfen soll.
- Veränderung: Life on Mars zeigt den Wandel der Gesellschaft im Laufe der Zeit. Sams moderne Ideen treffen auf eine Welt, die von traditionellen Werten und Vorstellungen geprägt ist. Die Serie wirft die Frage auf, ob Fortschritt immer positiv ist und ob wir etwas aus der Vergangenheit lernen können.
- Realität: Die Serie spielt mit der Frage, was real ist und was nicht. Befindet sich Sam wirklich in der Vergangenheit, oder ist alles nur ein Traum? Diese Ungewissheit hält die Spannung aufrecht und regt die Zuschauer zum Nachdenken an.
Warum Life on Mars so besonders ist
Life on Mars ist eine Serie, die berührt, bewegt und zum Nachdenken anregt. Sie ist ein Meisterwerk des britischen Fernsehens, das durch seine intelligenten Drehbücher, seine herausragenden Schauspielerleistungen und seine detailgetreue Darstellung der 1970er Jahre überzeugt. Sie ist eine Zeitreise, die uns nicht nur in die Vergangenheit führt, sondern auch zu uns selbst.
Die Serie hat eine große Fangemeinde, die von der Geschichte, den Charakteren und den Themen, die sie behandelt, fasziniert ist. Life on Mars ist mehr als nur eine Krimiserie; es ist ein Kultphänomen, das bis heute nichts von seiner Anziehungskraft verloren hat.
Die Fortsetzung: Ashes to Ashes
Der Erfolg von Life on Mars führte zu einer Fortsetzung mit dem Titel „Ashes to Ashes“, die von 2008 bis 2010 ausgestrahlt wurde. In dieser Serie wird Detective Inspector Alex Drake (Keeley Hawes) im Jahr 2008 angeschossen und findet sich im Jahr 1981 wieder, wo sie mit Gene Hunt und seinem Team zusammenarbeiten muss. Ashes to Ashes ist eine eigenständige Serie, die aber viele Elemente von Life on Mars aufgreift und die Geschichte auf spannende Weise weitererzählt.
Fazit: Ein zeitloses Meisterwerk
Life on Mars ist ein zeitloses Meisterwerk, das jeden Krimi-Fan begeistern wird. Sie ist eine Serie, die man immer wieder sehen kann und die jedes Mal neue Details und Nuancen offenbart. Wenn Sie auf der Suche nach einer intelligenten, spannenden und emotionalen Serie sind, dann ist Life on Mars genau das Richtige für Sie. Tauchen Sie ein in die Welt von 1973 und begleiten Sie Sam Tyler auf seiner Reise zurück in die Zeit und zu sich selbst.
Auszeichnungen
Life on Mars wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter:
Auszeichnung | Jahr |
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International Emmy Award for Best Drama Series | 2007 |
BAFTA Award for Best Drama Series | 2007 |
Royal Television Society Award for Best Drama Series | 2007 |
Diese Auszeichnungen unterstreichen die Qualität und den Erfolg der Serie.