Mike Oldfield – Tubular Bells II & III: Eine klanggewaltige Reise durch Raum und Zeit
Mike Oldfield, ein Name, der in der Musikgeschichte untrennbar mit Innovation, Virtuosität und der Schaffung einzigartiger Klangwelten verbunden ist. Seine „Tubular Bells“-Trilogie, bestehend aus dem bahnbrechenden Originalwerk von 1973, dem ambitionierten „Tubular Bells II“ von 1992 und dem elektronisch geprägten „Tubular Bells III“ von 1998, stellt ein faszinierendes Kaleidoskop musikalischer Ideen dar. Die zugehörigen Konzertfilme bieten mehr als nur die visuelle Untermalung dieser Meisterwerke; sie sind eigenständige Kunstwerke, die die emotionale Tiefe und die technische Brillanz der Musik in ein beeindruckendes audiovisuelles Erlebnis übersetzen.
Tubular Bells II: Ein Spektakel auf der schottischen Burg
Nach dem überwältigenden Erfolg von „Tubular Bells“ dauerte es fast zwei Jahrzehnte, bis Mike Oldfield sich entschloss, eine Fortsetzung zu schaffen. „Tubular Bells II“, veröffentlicht 1992, war keine einfache Kopie des Originals, sondern eine Weiterentwicklung des Konzepts. Es bewahrte die charakteristischen Elemente der modularen Komposition und der Verwendung einer Vielzahl von Instrumenten, fügte aber neue musikalische Ideen und moderne Produktionstechniken hinzu. Um die Veröffentlichung gebührend zu feiern, inszenierte Oldfield ein spektakuläres Live-Konzert auf der schottischen Burg Edinburgh Castle.
Der Konzertfilm „Tubular Bells II – Live at Edinburgh Castle“ fängt die Magie dieses besonderen Abends perfekt ein. Die beeindruckende Kulisse der Burg, die in ein faszinierendes Lichtspiel getaucht ist, bildet den idealen Rahmen für Oldfields Musik. Die Kameraführung ist dynamisch und abwechslungsreich, fängt sowohl die intimen Momente von Oldfields Soli als auch die überwältigende Energie des gesamten Ensembles ein. Man spürt förmlich die Gänsehaut, wenn die ersten Töne erklingen und sich die Musik in den schottischen Nachthimmel erhebt.
Die Besetzung des Konzerts ist hochkarätig. Neben Mike Oldfield selbst, der eine Vielzahl von Instrumenten spielt, darunter Gitarre, Keyboards und natürlich die titelgebenden Röhrenglocken, wirken zahlreiche Gastmusiker mit, die dem Werk zusätzliche Farbe und Tiefe verleihen. Besonders hervorzuheben sind die Gesangseinlagen von Sängerinnen wie Sally Bradshaw, deren klare und kraftvolle Stimme perfekt zu Oldfields Musik passt.
Der Film ist mehr als nur eine Aufzeichnung eines Konzerts. Er ist eine Reise durch die Klangwelten von „Tubular Bells II“, eine visuelle Interpretation der Musik, die dem Zuschauer neue Perspektiven eröffnet. Die Lichteffekte, die Projektionen auf die Burgmauern und die dynamische Kameraführung schaffen eine immersive Erfahrung, die den Zuschauer in den Bann zieht und ihn für die Dauer des Konzerts in eine andere Welt entführt.
Zu den Höhepunkten des Films gehören zweifellos die Passagen, in denen Oldfield sein virtuoses Gitarrenspiel demonstriert. Seine Soli sind voller Leidenschaft und Energie, und man spürt förmlich die Freude, die er beim Spielen empfindet. Aber auch die ruhigeren, meditativen Momente des Konzerts sind von großer Schönheit. Besonders eindrucksvoll ist beispielsweise die Interpretation des Stücks „Alterd Circle“, bei dem Oldfield auf einer akustischen Gitarre spielt und von einem Chor begleitet wird.
Tubular Bells III: Ein elektronisches Feuerwerk auf Horse Guards Parade
„Tubular Bells III“, veröffentlicht 1998, stellt eine deutliche Abkehr vom akustischen Klang des Originals und seines direkten Vorgängers dar. Oldfield experimentierte hier intensiv mit elektronischen Klängen und Rhythmen, schuf eine Musik, die moderner und tanzbarer ist, aber dennoch die charakteristischen Elemente seiner „Tubular Bells“-Serie beibehält. Die Uraufführung des Albums fand im Rahmen eines Open-Air-Konzerts auf der Horse Guards Parade in London statt, ein Ereignis, das ebenfalls filmisch festgehalten wurde.
Der Konzertfilm „Tubular Bells III – Live at Horse Guards Parade“ ist ein visuelles Spektakel, das die elektronische Musik Oldfields in beeindruckende Bilder übersetzt. Die Bühne ist futuristisch gestaltet, mit riesigen Bildschirmen und aufwendigen Lichteffekten. Die Kameraführung ist noch dynamischer als beim „Tubular Bells II“-Konzert, und die Schnitte sind schneller und rhythmischer, um die Energie der Musik widerzuspiegeln.
Auch bei diesem Konzert wirkten zahlreiche Gastmusiker mit, darunter die Sängerin Amar, deren exotische Stimme den elektronischen Klängen eine zusätzliche Dimension verleiht. Oldfield selbst ist wieder an einer Vielzahl von Instrumenten zu sehen, darunter Gitarre, Keyboards und Synthesizer. Er wirkt energiegeladener und experimentierfreudiger als beim „Tubular Bells II“-Konzert, und man spürt förmlich die Begeisterung, die er für die elektronische Musik empfindet.
Der Film ist weniger eine klassische Konzertaufzeichnung als vielmehr ein audiovisuelles Gesamtkunstwerk. Die Musik wird durch aufwendige Animationen, Videoprojektionen und pyrotechnische Effekte ergänzt, die eine immersive Erfahrung schaffen. Der Zuschauer wird in eine Welt aus Klängen und Bildern entführt, die ihn in den Bann zieht und ihn für die Dauer des Konzerts vergessen lässt, wo er sich befindet.
Zu den Höhepunkten des Films gehören die Interpretation von Stücken wie „Man in the Rain“ und „Far Above the Clouds“, bei denen die elektronischen Klänge und die Gesangseinlagen von Amar zu einem hypnotischen Ganzen verschmelzen. Aber auch die ruhigeren, atmosphärischen Momente des Konzerts sind von großer Schönheit. Besonders eindrucksvoll ist beispielsweise die Interpretation des Stücks „Moonwatch“, bei dem Oldfield auf einer akustischen Gitarre spielt und von einem Chor begleitet wird.
Der Vergleich: Zwei unterschiedliche, aber gleichermaßen faszinierende Interpretationen
Obwohl beide Konzertfilme auf der Musik von Mike Oldfield basieren, unterscheiden sie sich in ihrer stilistischen Ausrichtung und in ihrer visuellen Umsetzung deutlich. „Tubular Bells II – Live at Edinburgh Castle“ ist ein klassisches Konzert, das die Musik Oldfields in den Mittelpunkt stellt und durch eine beeindruckende Kulisse und eine dynamische Kameraführung ergänzt wird. Der Film ist eher traditionell und konzentriert sich auf die musikalische Darbietung.
„Tubular Bells III – Live at Horse Guards Parade“ hingegen ist ein audiovisuelles Spektakel, das die elektronische Musik Oldfields in beeindruckende Bilder übersetzt. Der Film ist experimenteller und setzt stärker auf visuelle Effekte, um eine immersive Erfahrung zu schaffen. Er ist weniger ein Konzert im klassischen Sinne als vielmehr ein Gesamtkunstwerk, das Musik und Bild auf einzigartige Weise miteinander verbindet.
Welcher der beiden Filme der „bessere“ ist, ist letztendlich Geschmackssache. Wer die klassische Musik Oldfields bevorzugt und eine traditionelle Konzertaufzeichnung sucht, wird „Tubular Bells II – Live at Edinburgh Castle“ wahrscheinlich mehr schätzen. Wer hingegen offen für elektronische Musik und experimentelle visuelle Effekte ist, wird „Tubular Bells III – Live at Horse Guards Parade“ möglicherweise spannender finden.
Die Bedeutung für das Gesamtwerk von Mike Oldfield
Die Konzertfilme zu „Tubular Bells II“ und „Tubular Bells III“ sind nicht nur eigenständige Kunstwerke, sondern auch wichtige Bestandteile des Gesamtwerks von Mike Oldfield. Sie bieten eine einzigartige Möglichkeit, seine Musik in einem neuen Kontext zu erleben und die emotionale Tiefe und die technische Brillanz seiner Kompositionen noch besser zu verstehen. Die Filme zeigen, dass Oldfield nicht nur ein begnadeter Musiker, sondern auch ein Visionär ist, der stets auf der Suche nach neuen Wegen ist, seine Musik zu präsentieren und sein Publikum zu begeistern.
Die „Tubular Bells“-Trilogie, zu der diese Alben und Konzerte gehören, ist ein Meilenstein der Musikgeschichte. Sie hat Generationen von Musikern inspiriert und den Weg für neue musikalische Experimente geebnet. Die Konzertfilme sind ein Zeugnis für die Bedeutung dieser Trilogie und ein Muss für alle Fans von Mike Oldfield und progressiver Musik.
Fazit: Ein audiovisuelles Erlebnis, das man nicht verpassen sollte
Mike Oldfield – Tubular Bells II & III – die Konzertfilme sind mehr als nur Aufzeichnungen von Live-Auftritten. Sie sind Fenster in die Seele eines Musikers, der sein Leben der Schaffung einzigartiger Klangwelten gewidmet hat. Sie sind eine Einladung, sich auf eine Reise durch Raum und Zeit zu begeben, begleitet von der Musik eines Genies. Wer die Musik von Mike Oldfield liebt oder einfach nur auf der Suche nach einem außergewöhnlichen audiovisuellen Erlebnis ist, sollte sich diese Filme nicht entgehen lassen.
Film | Drehort | Veröffentlichungsjahr | Musikalischer Fokus | Visuelle Gestaltung |
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Tubular Bells II – Live at Edinburgh Castle | Edinburgh Castle, Schottland | 1992 | Akustisch, orchestraler Klang | Beeindruckende Kulisse, dynamische Kameraführung |
Tubular Bells III – Live at Horse Guards Parade | Horse Guards Parade, London | 1998 | Elektronisch, experimentell | Futuristische Bühne, aufwendige Lichteffekte, Videoprojektionen |