Monty Python’s Jabberwocky

Willkommen in einer Welt voller Absurditäten: Monty Python’s Jabberwocky

Tauche ein in ein mittelalterliches England, das so skurril und grotesk ist, wie es nur die brillante Feder von Monty Python erschaffen kann. „Jabberwocky“, inszeniert von Terry Gilliam im Jahr 1977, ist mehr als nur eine Komödie; es ist eine satirische Reise in eine Welt voller Aberglaube, Korruption und unerwarteter Helden. Bereite dich darauf vor, dich in einem Strudel aus bizarren Charakteren, urkomischen Dialogen und einer gehörigen Portion Nonsens zu verlieren – ein Erlebnis, das dich zum Lachen und Nachdenken anregen wird.

Eine Geschichte von Zufall und Tapferkeit

Im Herzen dieser Geschichte steht Dennis Cooper (gespielt von Michael Palin), ein schusseliger und ungeschickter junger Mann, dessen einziges Interesse darin besteht, die Hand von Griselda Fishfinger (gespielt von Annette Badland), der übergewichtigen und wenig attraktiven Tochter eines wohlhabenden Handwerkers, zu gewinnen. Dennis‘ Leben nimmt eine unerwartete Wendung, als sein Vater stirbt und er gezwungen ist, sein kleines Dorf zu verlassen und sein Glück in der großen Stadt zu suchen.

Die Stadt ist jedoch von einer schrecklichen Bedrohung überschattet: dem Jabberwocky, einem monströsen Wesen, das die Landschaft terrorisiert und die Bevölkerung in Angst und Schrecken versetzt. König Bruno der Fragwürdige (gespielt von Max Wall) verspricht demjenigen Ruhm und Reichtum, der das Biest tötet. Und so stolpert Dennis, eher unfreiwillig als mutig, in das Abenteuer seines Lebens.

Ein Kaleidoskop skurriler Charaktere

Die Welt von „Jabberwocky“ ist bevölkert von einer Galerie unvergesslicher Figuren:

• König Bruno der Fragwürdige: Ein exzentrischer und oft unberechenbarer Herrscher, der mehr Wert auf sein eigenes Vergnügen als auf das Wohl seines Volkes legt.
• Der Schwarze Ritter: Ein mysteriöser und tödlicher Kämpfer, der sich in einem bizarren Wettkampf mit anderen Rittern um die Ehre, gegen den Jabberwocky zu kämpfen, duelliert.
• Der Schreiner: Griselda Fishfingers Vater, ein pragmatischer und geldgieriger Mann, der Dennis nur dann als Schwiegersohn akzeptiert, wenn dieser seinen Wert beweist.
• Griselda Fishfinger: Eine gutherzige, aber unattraktive Frau, die Dennis‘ unbeholfene Zuneigung erwidert.
• Mehrere Kultisten: Sie beten das Monster Jabberwocky an und freuen sich über seine Zerstörungskraft.

Jeder Charakter, ob Haupt- oder Nebenfigur, trägt zur Absurdität und zum Humor des Films bei. Sie sind Karikaturen menschlicher Schwächen und Eigenheiten, dargestellt mit dem unverwechselbaren Monty Python-Touch.

Satire und Gesellschaftskritik

Unter der Oberfläche des Klamauks und der Albernheit verbirgt sich in „Jabberwocky“ eine scharfe Satire auf die mittelalterliche Gesellschaft und ihre Institutionen. Der Film karikiert die Korruption und Inkompetenz der Aristokratie, den Aberglauben und die Ignoranz der Bevölkerung und die Sinnlosigkeit von Krieg und Gewalt.

Die Jagd auf den Jabberwocky wird zu einer Metapher für die Jagd nach Ruhm und Macht, bei der die wahren Interessen der Menschen oft auf der Strecke bleiben. Der Film stellt die Frage, was es wirklich bedeutet, ein Held zu sein, und ob Mut immer mit edlen Motiven einhergeht.

Terry Gilliams einzigartiger visueller Stil

Ein wesentlicher Bestandteil des Charmes von „Jabberwocky“ ist Terry Gilliams unverkennbarer visueller Stil. Seine Verwendung von grotesken Bildern, surrealen Kulissen und exzentrischen Kostümen schafft eine Welt, die gleichzeitig faszinierend und abstoßend ist.

Die Kameraarbeit ist dynamisch und unkonventionell, mit ungewöhnlichen Perspektiven und schnellen Schnitten, die den Zuschauer mitten ins Geschehen ziehen. Die Spezialeffekte sind zwar einfach gehalten, aber effektiv und tragen zur bizarren Atmosphäre des Films bei. Gilliams Vision ist düster und humorvoll zugleich und erinnert an Hieronymus Bosch. Die Dreckigkeit des Mittelalters wird schonungslos präsentiert.

Der Einfluss von Lewis Carroll

Der Titel des Films und das titelgebende Monster sind natürlich eine Hommage an Lewis Carrolls berühmtes Nonsens-Gedicht „Jabberwocky“ aus „Alice hinter den Spiegeln“. Obwohl der Film keine direkte Adaption des Gedichts ist, fängt er dessen Geist der Absurdität und des Fantastischen ein.

Carrolls Gedicht dient als Inspiration für die Schaffung einer Welt, in der Logik und Vernunft keine Rolle spielen und in der alles möglich ist. Der Jabberwocky selbst wird zu einem Symbol für das Unbekannte und Bedrohliche, aber auch für das Potenzial für Mut und Heldentum.

Humor, der die Grenzen überschreitet

Der Humor in „Jabberwocky“ ist typisch für Monty Python: albern, makaber, subversiv und oft grenzüberschreitend. Der Film scheut sich nicht, sich über alles und jeden lustig zu machen, von der Monarchie bis zur Religion, von der Liebe bis zum Tod.

Die Dialoge sind gespickt mit Wortspielen, Doppeldeutigkeiten und absurden Situationen, die den Zuschauer immer wieder überraschen. Der Slapstick ist roh und ungeschliffen, aber immer effektiv. Und die Charaktere sind so überzeichnet und lächerlich, dass man nicht anders kann, als über sie zu lachen.

Ein Film, der polarisiert und begeistert

„Jabberwocky“ ist kein Film für jedermann. Sein unkonventioneller Humor, sein grotesker Stil und seine satirische Botschaft können manche Zuschauer abschrecken. Aber für diejenigen, die sich auf seine Absurdität einlassen, ist er ein unvergessliches und lohnendes Erlebnis.

Der Film ist ein Beweis für die kreative Genialität von Monty Python und Terry Gilliam und ein Meisterwerk des britischen Humors. Er ist eine Hommage an die Fantasie und die Fähigkeit, über sich selbst zu lachen. Und er ist ein Aufruf, die Konventionen zu hinterfragen und die Welt mit neuen Augen zu sehen.

Ein Vermächtnis, das fortlebt

Obwohl „Jabberwocky“ bei seiner Veröffentlichung gemischte Kritiken erhielt, hat er im Laufe der Jahre eine treue Fangemeinde gewonnen und gilt heute als Kultklassiker. Sein Einfluss auf die Komödie und den Fantasy-Film ist unbestreitbar.

Der Film hat viele Filmemacher und Künstler inspiriert und seine Themen und Motive werden immer noch in der Popkultur aufgegriffen. „Jabberwocky“ ist mehr als nur ein Film; er ist ein kulturelles Phänomen, das die Grenzen des Humors und der Fantasie erweitert hat. Die Monster sind bis heute unheimlich und werden von vielen Filmemachern kopiert.

Details zum Film

Kategorie	Details
Regie	Terry Gilliam
Drehbuch	Charles Alverson, Terry Gilliam
Hauptdarsteller	Michael Palin, Harry H. Corbett, John Le Mesurier, Warren Mitchell, Max Wall, Annette Badland
Musik	De Wolfe Music Library
Kamera	Terry Bedford
Schnitt	Michael Bradsell
Produktionsfirma	Python (Monty) Pictures
Verleih	Cinema International Corporation
Erscheinungsjahr	1977
Länge	106 Minuten
Land	Vereinigtes Königreich
Sprache	Englisch

Fazit: Eine Reise in die Absurdität, die man nicht verpassen sollte

„Jabberwocky“ ist ein Film, der dich herausfordern, zum Lachen bringen und zum Nachdenken anregen wird. Er ist ein Fest der Fantasie, der Albernheit und des britischen Humors. Wenn du bereit bist, dich auf eine Reise in eine Welt voller Absurditäten zu begeben, dann ist „Jabberwocky“ der perfekte Film für dich. Lass dich von der schrägen Vision Terry Gilliams verzaubern und entdecke die Freude am Unsinn.

Studio	Capelight Pictures