Push – Für das Grundrecht auf Wohnen: Eine Filmbeschreibung
„Push – Für das Grundrecht auf Wohnen“ ist ein aufrüttelnder Dokumentarfilm, der sich mit einer der drängendsten sozialen Fragen unserer Zeit auseinandersetzt: der zunehmenden Unbezahlbarkeit von Wohnraum in Städten weltweit. Regisseurin Fredrik Gertten nimmt uns mit auf eine Reise rund um den Globus, um die Mechanismen und Akteure hinter dieser Entwicklung zu beleuchten und die Auswirkungen auf das Leben von Menschen zu dokumentieren.
Die globale Wohnungskrise: Ein Blick hinter die Kulissen
Der Film begleitet Leilani Farha, UN-Sonderberichterstatterin für das Recht auf angemessenes Wohnen, bei ihrer investigativen Arbeit. Sie reist von Metropole zu Metropole, von Toronto über London und New York bis hin zu Santiago de Chile und Seoul, um sich ein Bild von der Lage vor Ort zu machen. Dabei trifft sie auf Menschen, die aus ihren Wohnungen und Stadtvierteln verdrängt werden, weil sie sich die steigenden Mieten nicht mehr leisten können. Ihre Geschichten sind herzzerreißend und zeigen die menschliche Tragödie hinter den abstrakten Zahlen und Statistiken.
Farhas Recherchen führen sie zu den Ursachen der Wohnungskrise. Sie deckt auf, wie Wohnraum zunehmend zu einer Ware wird, die von internationalen Investmentfonds und privaten Equity-Gesellschaften gehandelt wird. Diese Unternehmen sehen in Wohnungen nicht in erster Linie einen Ort zum Leben, sondern eine rentable Anlage, mit der sich hohe Gewinne erzielen lassen. Die Folgen sind verheerend: Mieten steigen in astronomische Höhen, während gleichzeitig die Qualität des Wohnraums sinkt und ganze Stadtteile gentrifiziert werden.
„Push“ zeigt eindrücklich, wie diese Entwicklung das soziale Gefüge unserer Städte zerstört. Menschen werden aus ihren Gemeinschaften gerissen, verlieren ihre Wurzeln und ihren sozialen Halt. Die Folge sind Isolation, Armut und soziale Ungleichheit. Der Film macht deutlich, dass die Wohnungskrise nicht nur ein Problem von Einzelpersonen ist, sondern eine Gefahr für die gesamte Gesellschaft.
Die Mechanismen der Verdrängung: Wer profitiert, wer verliert?
Der Film analysiert die komplexen Mechanismen, die zur Verdrängung von Menschen aus ihren Wohnungen führen. Dazu gehören:
- Finanzialisierung von Wohnraum: Wohnungen werden zu Spekulationsobjekten auf den internationalen Finanzmärkten.
- Gentrifizierung: Die Aufwertung von Stadtteilen führt zu steigenden Mieten und der Verdrängung einkommensschwacher Bevölkerungsgruppen.
- Mangel an sozialem Wohnungsbau: Der Rückzug des Staates aus dem Wohnungsmarkt führt zu einem Mangel an bezahlbarem Wohnraum.
- Lockerung von Mietgesetzen: Die Deregulierung des Wohnungsmarktes ermöglicht es Vermietern, Mieten unbegrenzt zu erhöhen.
„Push“ verdeutlicht, dass diese Mechanismen nicht zufällig entstehen, sondern von bestimmten Akteuren gezielt vorangetrieben werden. Dazu gehören:
Akteur | Interesse | Auswirkung |
---|---|---|
Internationale Investmentfonds | Maximierung der Rendite | Steigende Mieten, Verdrängung von Mietern |
Private Equity-Gesellschaften | Kurzfristige Gewinne | Sanierung von Wohnungen mit dem Ziel der Wertsteigerung |
Immobilienentwickler | Bau von Luxuswohnungen | Verdrängung von einkommensschwachen Bevölkerungsgruppen |
Politische Entscheidungsträger | Förderung des Wirtschaftswachstums | Lockerung von Mietgesetzen, Abbau von sozialem Wohnungsbau |
Der Film zeigt, dass die Interessen dieser Akteure oft im Widerspruch zu den Interessen der Bevölkerung stehen. Während die einen von der Wohnungskrise profitieren, verlieren die anderen ihre Wohnung, ihre Heimat und ihre Lebensgrundlage.
Die menschliche Dimension: Geschichten von Verlust und Widerstand
„Push“ ist nicht nur eine Analyse der globalen Wohnungskrise, sondern auch ein Film über Menschen. Er erzählt die Geschichten von Menschen, die von der Verdrängung betroffen sind und die sich gegen die steigenden Mieten und die Gentrifizierung wehren.
Wir lernen Familien kennen, die aus ihren Wohnungen vertrieben werden, weil sie sich die Mieten nicht mehr leisten können. Wir sehen Menschen, die in prekären Wohnverhältnissen leben, weil sie keine andere Wahl haben. Und wir treffen Aktivisten, die sich für das Recht auf Wohnen einsetzen und gegen die Spekulation mit Wohnraum kämpfen.
Diese Geschichten sind berührend und inspirierend zugleich. Sie zeigen, dass die Wohnungskrise nicht nur ein abstraktes Problem ist, sondern eine konkrete Auswirkung auf das Leben von Menschen hat. Und sie machen Mut, sich für eine gerechtere Wohnungspolitik einzusetzen.
Die Suche nach Lösungen: Wege zu einer gerechteren Wohnungspolitik
„Push“ belässt es nicht bei der Analyse der Probleme, sondern sucht auch nach Lösungen. Der Film stellt verschiedene Ansätze vor, wie man die Wohnungskrise bekämpfen und eine gerechtere Wohnungspolitik gestalten kann. Dazu gehören:
- Stärkung des sozialen Wohnungsbaus: Der Staat muss wieder verstärkt in den Bau von bezahlbarem Wohnraum investieren.
- Regulierung des Wohnungsmarktes: Mietpreise müssen reguliert und Spekulation mit Wohnraum verhindert werden.
- Förderung von Genossenschaften und alternativen Wohnformen: Genossenschaften bieten eine Möglichkeit, Wohnraum dem Markt zu entziehen und ihn dauerhaft bezahlbar zu machen.
- Unterstützung von Mieterinitiativen und Aktivisten: Mieter müssen sich organisieren und für ihre Rechte kämpfen.
Der Film macht deutlich, dass es keine einfachen Lösungen gibt, sondern dass ein umfassender Ansatz erforderlich ist, der alle Akteure einbezieht. Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft müssen zusammenarbeiten, um eine gerechtere Wohnungspolitik zu gestalten.
Fazit: Ein dringender Appell für das Recht auf Wohnen
„Push – Für das Grundrecht auf Wohnen“ ist ein wichtiger und aufrüttelnder Film, der uns die Augen für die globale Wohnungskrise öffnet. Er zeigt die Mechanismen und Akteure hinter der Verdrängung von Menschen aus ihren Wohnungen und die verheerenden Auswirkungen auf das Leben von Betroffenen. Gleichzeitig macht der Film Mut, sich für eine gerechtere Wohnungspolitik einzusetzen und für das Recht auf Wohnen zu kämpfen.
Der Film ist ein dringender Appell an Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft, die Wohnungskrise ernst zu nehmen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Denn Wohnen ist ein Menschenrecht, und jeder Mensch hat das Recht auf ein bezahlbares und menschenwürdiges Zuhause.
„Push“ ist ein Film, der zum Nachdenken anregt und der uns alle betrifft. Er ist ein wichtiger Beitrag zur Debatte über die Zukunft unserer Städte und unserer Gesellschaft.