R.I.P.D. – Rest in Peace Department: Wenn der Tod erst der Anfang ist
Stell dir vor, du stirbst im Dienst, verraten von deinem besten Freund, und landest nicht im Himmel oder in der Hölle, sondern in einer Art Zwischenwelt-Polizei. Willkommen bei R.I.P.D. – Rest in Peace Department, einem actiongeladenen, humorvollen und überraschend emotionalen Film, der die Frage aufwirft: Was passiert wirklich, nachdem wir sterben?
R.I.P.D. ist mehr als nur ein weiterer Buddy-Cop-Film. Er ist eine Achterbahnfahrt durch das Jenseits, eine Geschichte über Gerechtigkeit, Freundschaft und die zweite Chance – oder in diesem Fall vielleicht die hundertste. Basierend auf der gleichnamigen Dark-Horse-Comicreihe entführt uns Regisseur Robert Schwentke in eine Welt, in der die Toten nicht immer ruhen und das Leben – oder eben das Nachleben – voller unerwarteter Wendungen steckt.
Die Handlung: Ein korrupter Cop, ein wilder Westen-Sheriff und eine Mission, die die Welt retten muss
Der Film beginnt mit Nick Walker (Ryan Reynolds), einem Bostoner Polizisten, der während einer Razzia ums Leben kommt. Anstatt ins Nichts zu verschwinden, wird er von Proctor (Mary-Louise Parker), der toughen Chefin des R.I.P.D., rekrutiert. Seine Aufgabe: die Lebenden vor den „Deados“ zu beschützen, Seelen, die sich weigern, ins Jenseits überzugehen und stattdessen als groteske Monster auf der Erde ihr Unwesen treiben.
Nicks Partner wird der wortkarge, 200 Jahre alte Sheriff Roy Pulsipher (Jeff Bridges), ein alter Hase im Geschäft, der seine eigenen Methoden hat – und die sind alles andere als konventionell. Roy ist der Inbegriff des Westernhelden, ein Zyniker mit einem goldenen Herzen, der Nicks Idealismus mit trockenem Humor kontert.
Gemeinsam stürzen sich Nick und Roy in eine Reihe von aberwitzigen und gefährlichen Missionen, um die Deados zu fassen und eine Verschwörung aufzudecken, die die gesamte Welt, wie sie sie kennen – oder eben nicht mehr kennen –, bedroht. Dabei müssen sie nicht nur gegen die Monster kämpfen, sondern auch mit ihren eigenen inneren Dämonen und der Frage nach Schuld und Sühne.
Im Laufe der Geschichte erfahren wir, dass Nick vor seinem Tod in eine schmutzige Angelegenheit verwickelt war und Geld aus einer beschlagnahmten Drogenrazzia gestohlen hat, um seiner Frau Julia (Stephanie Szostak) ein besseres Leben zu ermöglichen. Dieser Fehler verfolgt ihn auch im Jenseits und droht, seine zweite Chance zu gefährden.
Roy hingegen wird von seiner Vergangenheit eingeholt, als er mit einer alten Flamme konfrontiert wird, die ebenfalls im R.I.P.D. arbeitet. Ihre Beziehung war von Tragödie geprägt, und die Wiederbegegnung zwingt ihn, sich seinen eigenen Fehlern und Versäumnissen zu stellen.
Die Verschwörung, die Nick und Roy aufdecken, ist weitreichend und bedroht nicht nur die Lebenden, sondern auch die Ordnung des Jenseits. Ein mächtiger Feind plant, die Tore zur Hölle zu öffnen und die Welt mit einer Armee von Deados zu überrennen. Nur Nick und Roy können ihn aufhalten – aber dafür müssen sie lernen, sich gegenseitig zu vertrauen und ihre Differenzen zu überwinden.
Die Charaktere: Ein ungleiches Paar, das zusammenwächst
Das Herzstück von R.I.P.D. ist die Dynamik zwischen Nick und Roy. Sie sind das klassische Buddy-Cop-Duo: der junge, idealistische Rookie und der alte, zynische Veteran. Doch unter der Oberfläche verbirgt sich mehr. Nick ist auf der Suche nach Erlösung und einer Möglichkeit, seine Fehler wiedergutzumachen. Roy hat mit seiner Vergangenheit zu kämpfen und sucht nach einem Sinn in seinem endlosen Nachleben.
Ryan Reynolds verkörpert Nick mit seinem gewohnten Charme und seiner Schlagfertigkeit. Er bringt die Verletzlichkeit und den Idealismus des Charakters überzeugend zur Geltung. Jeff Bridges hingegen stiehlt als Roy die Show. Seine Performance ist urkomisch, schrullig und gleichzeitig tiefgründig. Er verleiht dem Charakter eine Aura von Weisheit und Melancholie, die den Film auf eine neue Ebene hebt.
Auch die Nebenfiguren sind liebevoll gestaltet. Mary-Louise Parker als Proctor ist eine toughe und pragmatische Chefin, die keine Spielchen duldet. Kevin Bacon spielt Bobby Hayes, Nicks ehemaligen Partner und den Verräter, mit diabolischem Vergnügen. Und Stephanie Szostak als Julia verleiht der Geschichte eine emotionale Tiefe, indem sie die Sehnsucht nach Liebe und Vergebung verkörpert.
Die Welt: Eine faszinierende Mischung aus Realität und Fantasie
R.I.P.D. entführt uns in eine Welt, die sowohl vertraut als auch fremd ist. Die Schauplätze reichen von den düsteren Gassen von Boston bis hin zu den staubigen Weiten des Wilden Westens. Die Deados sind grotesk und furchterregend, aber auch oft urkomisch. Und die Regeln des Jenseits sind komplex und undurchsichtig.
Ein besonders interessanter Aspekt des Films ist die Art und Weise, wie die R.I.P.D.-Agenten für die Lebenden aussehen. Nick wird beispielsweise als ein alter chinesischer Mann wahrgenommen, während Roy als eine atemberaubende Blondine erscheint. Dieser Running Gag sorgt für viele humorvolle Momente und unterstreicht die Absurdität der Situation.
Die Themen: Gerechtigkeit, Vergebung und die zweite Chance
R.I.P.D. ist mehr als nur ein reiner Actionfilm. Er behandelt auch wichtige Themen wie Gerechtigkeit, Vergebung und die zweite Chance. Nick muss sich seinen Fehlern stellen und beweisen, dass er es wert ist, im R.I.P.D. zu dienen. Roy muss lernen, seine Vergangenheit loszulassen und sich für die Zukunft zu öffnen. Und gemeinsam müssen sie dafür kämpfen, dass die Welt nicht ins Chaos stürzt.
Der Film stellt auch die Frage nach dem Sinn des Lebens und des Todes. Was passiert, nachdem wir sterben? Gibt es eine Gerechtigkeit im Jenseits? Und haben wir die Möglichkeit, unsere Fehler wiedergutzumachen?
R.I.P.D. gibt keine einfachen Antworten auf diese Fragen. Aber er regt zum Nachdenken an und zeigt, dass es auch in den dunkelsten Momenten Hoffnung und die Möglichkeit zur Veränderung gibt.
Die Action: Spektakulär und humorvoll
Natürlich kommt auch die Action in R.I.P.D. nicht zu kurz. Die Kämpfe gegen die Deados sind spektakulär und voller Spezialeffekte. Die Waffen, die die R.I.P.D.-Agenten verwenden, sind futuristisch und absurd. Und die Verfolgungsjagden durch die Straßen von Boston sind atemberaubend.
Doch die Action ist nicht nur Selbstzweck. Sie dient auch dazu, die Charaktere weiterzuentwickeln und die Geschichte voranzutreiben. Und sie ist immer mit einer gehörigen Portion Humor gewürzt.
Warum R.I.P.D. sehenswert ist: Eine unterhaltsame und überraschend tiefgründige Achterbahnfahrt
R.I.P.D. ist ein Film, der Spaß macht und zum Nachdenken anregt. Er ist eine gelungene Mischung aus Action, Humor und Emotionen. Die Charaktere sind liebenswert, die Welt ist faszinierend und die Geschichte ist spannend.
Der Film ist nicht perfekt. Einige Kritiker bemängelten die oberflächliche Handlung und die übertriebenen Spezialeffekte. Aber wer sich darauf einlässt, wird mit einem unterhaltsamen und überraschend tiefgründigen Filmerlebnis belohnt.
R.I.P.D. ist ein Film für alle, die Buddy-Cop-Filme, übernatürliche Geschichten und humorvolle Action lieben. Er ist ein Film, der zum Lachen, zum Weinen und zum Nachdenken anregt. Und er ist ein Film, der uns daran erinnert, dass der Tod vielleicht nicht das Ende ist, sondern nur der Anfang eines neuen Abenteuers.
Also, worauf wartest du noch? Tritt dem R.I.P.D. bei und erlebe eine unvergessliche Reise ins Jenseits!
Besetzung:
Schauspieler | Rolle |
---|---|
Ryan Reynolds | Nick Walker |
Jeff Bridges | Roy Pulsipher |
Mary-Louise Parker | Proctor |
Kevin Bacon | Bobby Hayes |
Stephanie Szostak | Julia Walker |
Hinter den Kulissen:
- Regie: Robert Schwentke
- Basierend auf dem Comic „R.I.P.D.“ von Peter M. Lenkov und Lucas Marangon
- Drehbuch: Phil Hay, Matt Manfredi
- Musik: Christophe Beck