Raw

Rohes Erwachen: Eine Filmbeschreibung, die unter die Haut geht

Tauche ein in eine Welt, in der das Verborgene an die Oberfläche dringt, in der Tradition auf Rebellion trifft und in der die animalischen Instinkte nach und nach die Kontrolle übernehmen. „Raw“, ein schockierendes und hypnotisierendes Filmerlebnis, ist mehr als nur ein Horrorfilm – es ist eine Coming-of-Age-Geschichte, die dich bis ins Mark erschüttert und lange nach dem Abspann nachwirkt.

Die Geschichte von Justine: Eine Reise ins Unbekannte

Justine, eine junge, schüchterne Vegetarierin, tritt in die Fußstapfen ihrer Eltern und älteren Schwester und beginnt ihr Studium an einer renommierten Veterinärschule. Dort herrschen jedoch ganz andere Gesetze als in ihrem behüteten Elternhaus. Die Initiationsrituale sind brutal, die Nächte lang und voller Exzesse. Gezwungen, rohes Fleisch zu essen, erlebt Justine eine Transformation, die ihr ganzes Leben auf den Kopf stellt.

Was zunächst als eine physische Reaktion beginnt, entwickelt sich schnell zu einem unstillbaren Hunger – ein Hunger, der weit über das bloße Verlangen nach Fleisch hinausgeht. Justine entdeckt eine dunkle Seite in sich, eine Seite, die sie nie zuvor kannte und die sie zwingt, sich ihren tiefsten Ängsten und Begierden zu stellen. Ihre Beziehung zu ihrer Schwester, die selbst mit ähnlichen inneren Dämonen kämpft, wird auf eine harte Probe gestellt. Gemeinsam müssen sie sich den Konsequenzen ihrer Taten stellen und versuchen, die Kontrolle über ihre animalischen Instinkte zu behalten.

Eine visuelle und akustische Meisterleistung

„Raw“ ist nicht nur eine Geschichte, sondern ein Erlebnis für alle Sinne. Die Kameraführung ist atemberaubend und fängt die rohe Schönheit und die verstörende Atmosphäre der Veterinärschule auf eindringliche Weise ein. Die Farbpalette ist düster und kontrastreich, die Musik untermalt die Spannung und die emotionalen Zustände der Charaktere perfekt. Der Film scheut sich nicht vor expliziten Bildern, doch sie dienen nicht dem reinen Selbstzweck, sondern unterstreichen die innere Zerrissenheit und die brutale Realität, mit der Justine konfrontiert wird.

Mehr als nur Horror: Die tieferen Bedeutungsebenen von „Raw“

Obwohl „Raw“ unbestreitbar Elemente des Horror-Genres bedient, ist der Film weitaus komplexer und vielschichtiger. Er behandelt Themen wie:

• Identitätssuche: Justine befindet sich in einer Phase des Umbruchs und der Selbstfindung. Sie muss herausfinden, wer sie wirklich ist und was sie will – losgelöst von den Erwartungen ihrer Familie und der Gesellschaft.
• Sexualität: Der Film erkundet auf subtile und provokante Weise die erwachende Sexualität von Justine und ihre Auseinandersetzung mit ihren eigenen Begierden.
• Familie: Die Beziehung zwischen Justine und ihrer Schwester ist ein zentrales Element der Geschichte. Sie zeigt die Dynamik zwischen Geschwistern, die sowohl Verbündete als auch Rivalen sind.
• Tradition vs. Rebellion: Justine muss sich entscheiden, ob sie den Traditionen ihrer Familie folgen oder ihren eigenen Weg gehen will.
• Die animalische Natur des Menschen: „Raw“ stellt die Frage, wie weit wir bereit sind zu gehen, um unsere Bedürfnisse zu befriedigen und welche Konsequenzen dies hat.

Warum du „Raw“ sehen solltest:

„Raw“ ist ein Film, der dich herausfordert, schockiert und zum Nachdenken anregt. Er ist ein Muss für alle, die sich für anspruchsvolle Horrorfilme, Coming-of-Age-Geschichten und psychologische Dramen interessieren. Hier sind einige Gründe, warum du dir „Raw“ nicht entgehen lassen solltest:

• Eine einzigartige und originelle Geschichte: „Raw“ erzählt eine Geschichte, die du so noch nie gesehen hast.
• Eine brillante Regie: Julia Ducournau beweist mit „Raw“ ihr außergewöhnliches Talent und ihre Fähigkeit, verstörende und gleichzeitig wunderschöne Bilder zu schaffen.
• Herausragende schauspielerische Leistungen: Garance Marillier überzeugt in der Rolle der Justine und verkörpert die innere Zerrissenheit und die Transformation ihrer Figur auf beeindruckende Weise.
• Ein Film, der im Gedächtnis bleibt: „Raw“ ist ein Filmerlebnis, das dich nicht so schnell loslassen wird. Er wird dich noch lange nach dem Abspann beschäftigen und dich dazu anregen, über die tieferen Bedeutungsebenen der Geschichte nachzudenken.

Auszeichnungen und Kritiken:

„Raw“ wurde von Kritikern weltweit gefeiert und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter:

• FIPRESCI-Preis beim Filmfestival von Cannes 2016
• Bester Film beim Sitges Film Festival 2016
• Beste Regie beim Fantastic Fest 2016

Die Kritiken loben vor allem die originelle Geschichte, die brillante Regie und die herausragenden schauspielerischen Leistungen. „Raw“ wird als einer der besten Horrorfilme der letzten Jahre bezeichnet und als ein wichtiger Beitrag zum Genre angesehen.

Die Schauspieler und ihre Rollen:

Schauspieler	Rolle
Garance Marillier	Justine
Ella Rumpf	Alexia
Rabah Naït Oufella	Adrien
Laurent Lucas	Vater
Joana Preiss	Mutter

Die Besetzung von „Raw“ ist perfekt gewählt. Garance Marillier liefert eine herausragende Leistung als Justine und verkörpert die innere Zerrissenheit und die Transformation ihrer Figur auf beeindruckende Weise. Ella Rumpf überzeugt als ihre Schwester Alexia, die ebenfalls mit ihren eigenen Dämonen kämpft. Die Nebendarsteller tragen ebenfalls dazu bei, die verstörende Atmosphäre des Films zu verstärken.

Die Regisseurin: Julia Ducournau

Julia Ducournau ist eine französische Regisseurin und Drehbuchautorin, die mit „Raw“ ihr Spielfilmdebüt gab. Der Film wurde von Kritikern weltweit gefeiert und machte Ducournau zu einer der vielversprechendsten neuen Stimmen im Genrekino. Ihre einzigartige Vision und ihr Talent, verstörende und gleichzeitig wunderschöne Bilder zu schaffen, haben sie zu einer gefragten Regisseurin gemacht. Ihr zweiter Spielfilm, „Titane“, gewann die Goldene Palme beim Filmfestival von Cannes 2021 und bestätigte ihren Status als eine der wichtigsten Regisseurinnen ihrer Generation.

Technische Details:

Merkmal	Details
Regie	Julia Ducournau
Drehbuch	Julia Ducournau
Produktionsjahr	2016
Länge	99 Minuten
Genre	Horror, Drama, Coming-of-Age
FSK	18

Die technischen Details von „Raw“ tragen ebenfalls dazu bei, die Qualität des Films zu unterstreichen. Die Kameraführung, der Schnitt und die Musik sind perfekt aufeinander abgestimmt und verstärken die Spannung und die emotionalen Zustände der Charaktere.

FAQ: Häufig gestellte Fragen zu „Raw“

Ist „Raw“ ein Film für mich?

„Raw“ ist ein Film, der nicht für jeden geeignet ist. Er enthält explizite Gewalt und verstörende Bilder, die zartbesaitete Zuschauer abschrecken könnten. Wenn du jedoch ein Fan von anspruchsvollen Horrorfilmen, Coming-of-Age-Geschichten und psychologischen Dramen bist, solltest du „Raw“ unbedingt sehen.

Was macht „Raw“ so besonders?

„Raw“ zeichnet sich durch seine originelle Geschichte, die brillante Regie, die herausragenden schauspielerischen Leistungen und die tieferen Bedeutungsebenen aus. Der Film ist mehr als nur ein Horrorfilm – er ist eine Coming-of-Age-Geschichte, die dich bis ins Mark erschüttert und lange nach dem Abspann nachwirkt.

Ist „Raw“ ein Kannibalenfilm?

Ja, „Raw“ enthält Elemente des Kannibalenfilms, aber es ist wichtig zu betonen, dass der Film weitaus komplexer und vielschichtiger ist als reine Genrekost. Der Kannibalismus dient als Metapher für die animalischen Instinkte des Menschen und die dunkle Seite, die in uns allen schlummert.

Wo kann ich „Raw“ sehen?

„Raw“ ist auf verschiedenen Streaming-Plattformen verfügbar und kann auch als DVD oder Blu-ray erworben werden. Informiere dich bei deinem bevorzugten Anbieter über die Verfügbarkeit.

Gibt es eine Fortsetzung von „Raw“?

Bisher gibt es keine Pläne für eine Fortsetzung von „Raw“. Julia Ducournau hat jedoch in Interviews angedeutet, dass sie offen für die Idee wäre, wenn sie eine überzeugende Geschichte hätte.

Welche Themen behandelt „Raw“?

„Raw“ behandelt eine Vielzahl von Themen, darunter Identitätssuche, Sexualität, Familie, Tradition vs. Rebellion und die animalische Natur des Menschen. Der Film regt dazu an, über diese Themen nachzudenken und sich mit den eigenen Ängsten und Begierden auseinanderzusetzen.

Studio	Universal Pictures Germany GmbH