Rififi am Karfreitag: Ein Klassiker des britischen Gangsterfilms
„Rififi am Karfreitag“ (Originaltitel: „The Long Good Friday“) ist ein britischer Gangsterfilm aus dem Jahr 1980, inszeniert von John Mackenzie und mit Bob Hoskins in der Hauptrolle. Der Film gilt als einer der besten und einflussreichsten britischen Gangsterfilme aller Zeiten und hat bis heute nichts von seiner Faszination und Spannung verloren. Er entführt uns in die Unterwelt Londons der frühen 1980er-Jahre, einer Zeit des Wandels und der wachsenden wirtschaftlichen Unsicherheit.
Die Handlung: Ein Karfreitag, der alles verändert
Harold Shand (Bob Hoskins) ist ein mächtiger und skrupelloser Gangsterboss, der in London ein florierendes kriminelles Imperium aufgebaut hat. Sein Einfluss erstreckt sich über zahlreiche Bereiche, von illegalem Glücksspiel bis hin zu Schutzgelderpressung. Shand träumt jedoch von Größerem: Er plant, mit amerikanischem Kapital die Docklands von London zu einem lukrativen Geschäftszentrum umzubauen. Dieser Deal soll sein kriminelles Imperium legitimieren und ihm den Weg in die oberste Liga der Wirtschaft ebnen.
Doch an Karfreitag nimmt Shands Leben eine dramatische Wendung. Eine Serie von Anschlägen erschüttert sein Imperium. Bomben explodieren, wichtige Mitarbeiter werden getötet, und Shands Luxusjacht wird in die Luft gesprengt. Shand ist außer sich vor Wut und Entsetzen. Er schwört Rache und setzt alles daran, die Verantwortlichen für diese Angriffe zu finden. Sein Ziel ist es, die Ordnung wiederherzustellen und seine Machtposition zu sichern – koste es, was es wolle.
Während Shand in der Londoner Unterwelt nach den Tätern sucht, gerät er immer tiefer in einen Strudel aus Gewalt, Verrat und Intrigen. Er entdeckt, dass die Anschläge von der IRA verübt wurden, die Shand erpressen will. Sie fordern einen Anteil an seinem geplanten Deal mit den Amerikanern, andernfalls würden sie weitere Anschläge verüben und sein Imperium zerstören.
Shand steht vor einer schweren Entscheidung. Soll er auf die Forderungen der IRA eingehen und seine Prinzipien verraten? Oder soll er den Kampf aufnehmen und sein Imperium mit aller Macht verteidigen? Er wählt den zweiten Weg und erklärt der IRA den Krieg. Es beginnt eine blutige Auseinandersetzung, in der Shand all seine Skrupellosigkeit und Brutalität einsetzt.
Die Charaktere: Zwischen Macht und Moral
- Harold Shand (Bob Hoskins): Ein charismatischer und brutaler Gangsterboss, der seinen Traum von einem legitimen Geschäftsimperium verfolgt. Shand ist ein Mann der alten Schule, der Wert auf Ehre und Loyalität legt, aber auch vor Gewalt nicht zurückschreckt, um seine Ziele zu erreichen.
- Victoria (Helen Mirren): Shands intelligente und elegante Freundin, die ihm in geschäftlichen Dingen zur Seite steht und versucht, ihn von seiner kriminellen Vergangenheit zu lösen. Sie ist die Stimme der Vernunft und versucht, Shand vor den schlimmsten Exzessen zu bewahren.
- Charlie (Dave King): Shands treuer und loyaler Stellvertreter, der ihm seit vielen Jahren zur Seite steht. Charlie ist ein erfahrener Gangster und ein wichtiger Bestandteil von Shands Imperium.
- Jeff (Derek Thompson): Ein junger und aufstrebender Gangster, der von Shand gefördert wird. Jeff ist ehrgeizig und skrupellos, aber auch unberechenbar und gefährlich.
Die Themen: Macht, Verrat und der Traum vom Aufstieg
„Rififi am Karfreitag“ ist mehr als nur ein spannender Gangsterfilm. Er behandelt eine Reihe von wichtigen Themen, die auch heute noch relevant sind:
- Macht und Korruption: Der Film zeigt, wie Macht korrumpieren kann und wie Menschen bereit sind, für ihren eigenen Vorteil über Leichen zu gehen.
- Verrat und Loyalität: In der Unterwelt von London sind Verrat und Loyalität eng miteinander verbunden. Der Film zeigt, wie schnell sich Allianzen ändern können und wie wichtig es ist, seinen Freunden und Partnern zu vertrauen.
- Der Traum vom Aufstieg: Harold Shand träumt davon, aus seinem kriminellen Milieu auszubrechen und ein legitimer Geschäftsmann zu werden. Dieser Traum treibt ihn an, aber er führt ihn auch in gefährliche Situationen.
- Die Veränderungen in der britischen Gesellschaft: Der Film spiegelt die sozialen und wirtschaftlichen Veränderungen wider, die Großbritannien in den frühen 1980er-Jahren erlebt hat. Die alten Werte und Traditionen werden in Frage gestellt, und eine neue Generation von Gangstern drängt an die Macht.
Die Inszenierung: Ein Meisterwerk des britischen Kinos
„Rififi am Karfreitag“ zeichnet sich durch seine realistische und authentische Inszenierung aus. Regisseur John Mackenzie verzichtet auf übertriebene Action und spektakuläre Effekte. Stattdessen konzentriert er sich auf die Charaktere und ihre Beziehungen zueinander. Die Dialoge sind scharfzüngig und pointiert, die Atmosphäre ist düster und bedrohlich.
Besonders hervorzuheben ist die schauspielerische Leistung von Bob Hoskins. Er verkörpert Harold Shand mit einer unglaublichen Intensität und Glaubwürdigkeit. Hoskins verleiht seiner Figur sowohl Stärke als auch Verletzlichkeit und macht sie zu einer der einprägsamsten Figuren des britischen Kinos.
Auch die Kameraarbeit von Phil Méheux ist bemerkenswert. Er fängt die tristen und heruntergekommenen Straßen von London in eindrucksvollen Bildern ein und verstärkt so die düstere Atmosphäre des Films. Der Soundtrack von Francis Monkman trägt ebenfalls zur Spannung und Atmosphäre bei.
Die Bedeutung: Ein Film, der Geschichte schrieb
„Rififi am Karfreitag“ ist nicht nur ein spannender und unterhaltsamer Film, sondern auch ein wichtiges Zeitdokument. Er zeigt ein realistisches Bild der Londoner Unterwelt der frühen 1980er-Jahre und spiegelt die sozialen und wirtschaftlichen Veränderungen wider, die Großbritannien in dieser Zeit erlebt hat. Der Film hat zahlreiche andere Gangsterfilme beeinflusst und gilt als einer der besten und einflussreichsten britischen Filme aller Zeiten.
Der Film wurde von Kritikern und Publikum gleichermaßen gefeiert und gewann zahlreiche Preise, darunter den Evening Standard British Film Award als Bester Film. Bob Hoskins wurde für seine Leistung mit dem BAFTA Award als Bester Hauptdarsteller ausgezeichnet.
Warum man „Rififi am Karfreitag“ gesehen haben muss
„Rififi am Karfreitag“ ist ein Film, den man gesehen haben muss, wenn man sich für Gangsterfilme, britische Kinogeschichte oder einfach nur für gute Filme interessiert. Der Film bietet:
- Eine spannende und packende Handlung
- Ein realistisches und authentisches Bild der Londoner Unterwelt
- Eine herausragende schauspielerische Leistung von Bob Hoskins
- Eine düstere und bedrohliche Atmosphäre
- Ein wichtiges Zeitdokument der britischen Gesellschaft der frühen 1980er-Jahre
„Rififi am Karfreitag“ ist ein Film, der noch lange nach dem Abspann im Gedächtnis bleibt. Er ist ein Meisterwerk des britischen Kinos und ein Muss für jeden Filmliebhaber.
Fazit: Ein zeitloser Klassiker
„Rififi am Karfreitag“ ist ein zeitloser Klassiker des britischen Gangsterfilms. Er ist spannend, packend, realistisch und intelligent. Der Film bietet eine faszinierende Einblick in die Londoner Unterwelt der frühen 1980er-Jahre und behandelt wichtige Themen wie Macht, Verrat und den Traum vom Aufstieg. Bob Hoskins liefert eine herausragende schauspielerische Leistung, die den Film zu einem unvergesslichen Erlebnis macht. Wenn Sie ein Fan von Gangsterfilmen sind oder einfach nur einen guten Film sehen möchten, dann sollten Sie sich „Rififi am Karfreitag“ auf keinen Fall entgehen lassen.