Rosie: Ein Film, der unter die Haut geht
„Rosie“ ist mehr als nur ein Film – es ist ein bewegendes und authentisches Porträt einer Familie, die unverschuldet in die Obdachlosigkeit gerät. Der irische Spielfilm aus dem Jahr 2018, unter der Regie von Paddy Breathnach und geschrieben von Roddy Doyle, nimmt uns mit auf eine emotionale Reise und lässt uns die Realität am Rande der Gesellschaft hautnah miterleben. Mit Sarah Greene in der Hauptrolle als Rosie und Moe Dunford als ihrem Partner John Paul, entfaltet sich eine Geschichte von Liebe, Durchhaltevermögen und der unerschütterlichen Kraft einer Familie.
Die Geschichte: Ein Kampf ums Überleben
Die Geschichte von „Rosie“ ist erschütternd einfach und gerade deswegen so wirkungsvoll. Rosie und John Paul sind ein junges Paar mit vier kleinen Kindern. Sie leben in Dublin und führen ein bescheidenes, aber glückliches Leben. Doch dieses Glück zerbricht abrupt, als ihre Mietwohnung aufgrund von Sanierungsarbeiten gekündigt wird. Plötzlich stehen sie ohne Dach über dem Kopf da, inmitten einer irischen Hauptstadt, die von einer akuten Wohnungsnot geplagt ist.
Was folgt, ist ein verzweifelter Kampf ums Überleben. Rosie verbringt ihre Tage am Telefon, um mit den wenigen verfügbaren Notunterkünften und Hotels in Kontakt zu treten. Jede Absage ist ein weiterer Stich ins Herz, ein weiterer Tag, an dem die Familie im Auto schlafen muss. John Paul arbeitet als Koch und versucht, den Alltag so normal wie möglich zu gestalten, während Rosie die Kinder betreut und unermüdlich nach einer Lösung sucht. Die Kinder, unwissend über die volle Tragweite ihrer Situation, versuchen tapfer, ihre Lebensfreude zu bewahren.
Der Film zeigt schonungslos die bürokratischen Hürden und die menschliche Kälte, mit der Rosie konfrontiert wird. Jede Interaktion mit Ämtern und Behörden ist ein Kampf, jede Hoffnung wird schnell wieder zunichte gemacht. Doch inmitten dieser Dunkelheit gibt es auch Momente der Wärme und Solidarität. Freunde und Familie versuchen zu helfen, wo sie können, aber auch sie sind oft machtlos angesichts der schieren Größe des Problems.
Die Charaktere: Authentisch und berührend
„Rosie“ lebt von seinen authentischen Charakteren und den herausragenden schauspielerischen Leistungen. Sarah Greene verkörpert Rosie mit einer unglaublichen Intensität und Verletzlichkeit. Sie zeigt eine Frau, die trotz der aussichtslosen Situation nicht aufgibt und alles für ihre Kinder tut. Ihre Liebe und ihr Beschützerinstinkt sind spürbar und berühren zutiefst.
Moe Dunford spielt John Paul als einen liebevollen Vater und Partner, der unter der Last der Verantwortung zusammenzubrechen droht. Er versucht, stark zu sein, aber die Ohnmacht und die Verzweiflung sind ihm ins Gesicht geschrieben. Die Dynamik zwischen Rosie und John Paul ist realistisch und einfühlsam dargestellt. Sie streiten, sie lieben sich, sie unterstützen sich gegenseitig – sie sind eine Familie, die in der Krise zusammenhält.
Auch die Kinder sind hervorragend besetzt und spielen ihre Rollen mit einer Natürlichkeit, die unter die Haut geht. Sie sind die Unschuldigen in dieser Geschichte, die am meisten unter der Situation leiden. Ihre Fragen, ihre Ängste und ihre Hoffnungen sind ein Spiegelbild der Realität vieler Kinder, die in Armut aufwachsen.
Die Inszenierung: Ein Spiegel der Realität
Paddy Breathnach hat mit „Rosie“ einen Film geschaffen, der sich durch seine realistische und unaufdringliche Inszenierung auszeichnet. Die Kamera begleitet die Familie auf ihrem Weg und fängt die kleinen Momente des Alltags ein – das gemeinsame Frühstück im Auto, das Spielen im Park, das Gute-Nacht-Lied im Hotelzimmer. Diese Momente sind es, die den Film so berührend und authentisch machen.
Der Film verzichtet auf jegliche Dramatisierung und konzentriert sich stattdessen auf die Beobachtung. Er zeigt die Realität der Obdachlosigkeit in all ihren Facetten – die Scham, die Angst, die Hoffnungslosigkeit, aber auch die Stärke und den Zusammenhalt der Familie. Die Dialoge sind natürlich und glaubwürdig, die Schauspieler spielen ihre Rollen mit einer Intensität, die den Zuschauer in den Bann zieht.
Themen und Botschaften: Ein Weckruf
„Rosie“ ist ein Film, der wichtige Themen anspricht und zum Nachdenken anregt. Er thematisiert die Wohnungsnot, die Armut und die soziale Ungleichheit, die in vielen europäischen Ländern Realität sind. Er zeigt, wie schnell eine Familie in die Obdachlosigkeit geraten kann und wie schwer es ist, wieder herauszukommen.
Der Film ist aber auch ein Appell an die Menschlichkeit und die Solidarität. Er zeigt, wie wichtig es ist, aufeinander zu achten und sich gegenseitig zu helfen. Er erinnert uns daran, dass hinter jeder Statistik und jeder Schlagzeile Menschen mit Schicksalen und Geschichten stecken.
„Rosie“ ist ein Weckruf, der uns aufrütteln soll. Er fordert uns auf, uns mit den Problemen unserer Gesellschaft auseinanderzusetzen und nach Lösungen zu suchen. Er zeigt, dass wir alle eine Verantwortung tragen und dass jeder von uns einen Beitrag leisten kann, um die Welt ein Stückchen besser zu machen.
Die Bedeutung des Titels: Mehr als nur ein Name
Der Titel „Rosie“ ist bewusst gewählt und trägt eine tiefe Bedeutung. Rosie ist nicht nur der Name der Hauptfigur, sondern auch ein Symbol für die Stärke und die Widerstandsfähigkeit der Familie. Rosie ist diejenige, die die Familie zusammenhält, die Hoffnung gibt und die unermüdlich für ihre Kinder kämpft.
Der Name „Rosie“ erinnert auch an die Rose, eine Blume, die für Schönheit, Liebe und Hoffnung steht. Auch wenn die Familie in einer schwierigen Situation ist, so gibt es doch immer noch Momente der Schönheit und der Liebe. Und auch wenn die Hoffnung manchmal gering erscheint, so ist sie doch immer noch da.
Fazit: Ein Film, der lange nachwirkt
„Rosie“ ist ein Film, der unter die Haut geht und lange nachwirkt. Er ist ein bewegendes und authentisches Porträt einer Familie, die unverschuldet in die Obdachlosigkeit gerät. Er ist ein Film, der wichtige Themen anspricht und zum Nachdenken anregt. Und er ist ein Film, der uns daran erinnert, wie wichtig es ist, aufeinander zu achten und sich gegenseitig zu helfen.
„Rosie“ ist ein Muss für alle, die sich für soziale Themen interessieren und die sich von einer berührenden Geschichte mitreißen lassen wollen. Es ist ein Film, der uns die Augen öffnet und uns dazu bringt, die Welt mit anderen Augen zu sehen.
Auszeichnungen (Auswahl)
Auszeichnung | Jahr | Kategorie |
---|---|---|
Dublin Film Critics Circle Awards | 2018 | Beste irische Schauspielerin (Sarah Greene) |
Irish Film & Television Awards (IFTAs) | 2019 | Bestes Drehbuch (Roddy Doyle) |
Besetzung
- Sarah Greene als Rosie
- Moe Dunford als John Paul
- Ellie O’Halloran als Kayleigh
- Ruby Dunne als Millie
- Darragh McKenzie als Alfie
- Isabelle Rose Curley als Georgie