Schneeflöckchen: Ein surrealer Trip durch das blutige Berlin
Willkommen in einer Welt, in der Realität und Fantasie verschwimmen, in der Gewalt und Humor Hand in Hand gehen und in der die Suche nach Identität und Sinnhaftigkeit in einem blutigen Chaos endet. „Schneeflöckchen“ ist mehr als nur ein Film – es ist eine Achterbahnfahrt der Emotionen, ein Trip durch die dunklen Gassen Berlins und ein Spiegelbild einer Gesellschaft, die sich in ihren eigenen Widersprüchen verliert.
Die Story: Chaos, Rache und ein Drehbuch im Entstehen
Der Film beginnt inmitten eines brutalen Überfalls. Zwei Möchtegern-Gangster, Javid und Tan, stolpern von einer Katastrophe in die nächste. Sie sind jung, naiv und hoffnungslos überfordert mit ihrem kriminellen Tagwerk. Gezeichnet von einer Gewalttat, die ihr Leben für immer veränderte, sinnen sie nach Rache. Doch ihre Pläne sind alles andere als ausgereift und ihr Vorgehen gleicht eher einem Slapstick als einer strategischen Operation.
Die beiden geraten an einen exzentrischen Drehbuchautor, der behauptet, ihr Leben vorherzusagen – und zwar in einem Drehbuch, das er gerade schreibt. Dieses Drehbuch, der Film im Film, verwebt die Realität der beiden Protagonisten mit einer abgedrehten Fantasiewelt voller skurriler Charaktere und absurder Situationen.
Zu diesen Charakteren gehört die mysteriöse Schneeflöckchen, eine stumme Kriegerin mit einer tödlichen Klinge, die im Film als Rächerin auftritt. Ihre Motive sind zunächst unklar, doch im Laufe der Geschichte wird deutlich, dass auch sie eine tiefe Verbindung zu Javid und Tan hat.
Während Javid und Tan versuchen, ihr Schicksal zu beeinflussen und den Ereignissen im Drehbuch zu entkommen, geraten sie immer tiefer in einen Strudel aus Gewalt, Wahnsinn und surrealen Begegnungen. Die Grenzen zwischen Realität und Fiktion verschwimmen zusehends, und die Frage, wer hier eigentlich die Fäden in der Hand hält, wird immer drängender.
Die Charaktere: Zwischen Hoffnung und Verzweiflung
Die Figuren in „Schneeflöckchen“ sind allesamt gebrochene Charaktere, gezeichnet von ihrer Vergangenheit und auf der Suche nach einem Ausweg aus ihrer Misere. Sie sind Antihelden, mit denen man mitfiebert, obwohl sie oft fragwürdige Entscheidungen treffen.
- Javid: Geplagt von Schuldgefühlen und Rachedurst, versucht er, die Kontrolle über sein Leben zurückzugewinnen.
- Tan: Javid’s impulsiver und unberechenbarer Partner, der oft unüberlegt handelt und die Situation noch verschlimmert.
- Schneeflöckchen: Eine stumme Kämpferin, deren Vergangenheit im Dunkeln liegt und deren Motive zunächst rätselhaft sind.
- Der Drehbuchautor: Ein exzentrischer und manipulativer Mann, der behauptet, das Schicksal der Protagonisten in seinen Händen zu halten.
Jeder Charakter in „Schneeflöckchen“ trägt eine Last mit sich herum, eine Geschichte von Verlust, Verrat und Gewalt. Gerade diese Verletzlichkeit macht sie so menschlich und nachvollziehbar.
Die Inszenierung: Ein visueller Rausch
„Schneeflöckchen“ ist ein Fest für die Augen. Die Inszenierung ist experimentell, mutig und voller visueller Einfälle. Der Film spielt mit verschiedenen Stilen und Genres, von düsterem Gangsterfilm über blutige Action bis hin zu surrealer Komödie.
Die Kameraführung ist dynamisch und fängt die Energie und das Chaos der Geschichte perfekt ein. Die Farbpalette ist düster und kontrastreich, was die beklemmende Atmosphäre des Films noch verstärkt.
Auch der Soundtrack ist ein wichtiger Bestandteil des Films. Er besteht aus einer Mischung aus elektronischer Musik, Hip-Hop und klassischen Elementen, die die verschiedenen Stimmungen und Emotionen der Geschichte widerspiegeln.
Themen und Botschaften: Mehr als nur Blut und Gewalt
Hinter der Fassade aus Blut und Gewalt verbirgt sich in „Schneeflöckchen“ eine tiefgründige Auseinandersetzung mit wichtigen Themen wie Identität, Schicksal, Rache und der Macht der Geschichten.
Der Film stellt die Frage, ob wir unser Schicksal selbst in die Hand nehmen können oder ob wir lediglich Marionetten sind, die von höheren Mächten gelenkt werden. Er thematisiert die zerstörerische Kraft von Rache und die Spirale der Gewalt, die immer neue Opfer fordert.
Gleichzeitig ist „Schneeflöckchen“ aber auch eine Hommage an die Kreativität und die Kraft der Geschichten. Der Film zeigt, wie Geschichten unsere Realität beeinflussen und uns helfen können, die Welt um uns herum zu verstehen.
Die Kritik: Ein polarisierendes Meisterwerk
„Schneeflöckchen“ ist ein Film, der polarisiert. Die einen loben ihn für seine Originalität, seinen Mut und seine visuelle Brillanz, die anderen kritisieren ihn für seine Gewalt, seinen schwarzen Humor und seine surreale Handlung.
Unabhängig von der persönlichen Meinung ist jedoch unbestreitbar, dass „Schneeflöckchen“ ein außergewöhnlicher Film ist, der im deutschen Kino seinesgleichen sucht. Er ist ein mutiges und experimentelles Werk, das sich nicht dem Mainstream anpasst und das Publikum herausfordert.
Fazit: Ein unvergessliches Filmerlebnis
„Schneeflöckchen“ ist ein Film, der unter die Haut geht und lange nachwirkt. Er ist ein surrealer Trip durch das blutige Berlin, eine Achterbahnfahrt der Emotionen und eine Auseinandersetzung mit wichtigen Themen unserer Zeit.
Wenn Sie auf der Suche nach einem Film sind, der Sie fordert, unterhält und überrascht, dann sollten Sie sich „Schneeflöckchen“ auf keinen Fall entgehen lassen. Bereiten Sie sich auf ein unvergessliches Filmerlebnis vor, das Sie so schnell nicht vergessen werden.
Auszeichnungen und Nominierungen (Beispielhaft)
Jahr | Auszeichnung | Kategorie | Ergebnis |
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2017 | Max Ophüls Preis | Publikumspreis | Gewonnen |
2017 | Deutscher Filmpreis | Beste visuelle Effekte | Nominiert |