Sisters: Eine urkomische und herzerwärmende Reise zur Selbstentdeckung
In der schillernden Welt der Komödien sticht „Sisters“ (2015) als ein wahres Juwel hervor. Regie führte Jason Moore, bekannt für seine Arbeit an „Pitch Perfect“, und das Drehbuch stammt aus der Feder von Paula Pell, einer Veteranin von Saturday Night Live. Doch was „Sisters“ wirklich besonders macht, ist die unbestreitbare Chemie zwischen den Hauptdarstellerinnen Tina Fey und Amy Poehler. Die beiden Comedy-Ikonen verkörpern auf brillante Weise die ungleichen Schwestern Maura und Kate Ellis, die gezwungen sind, sich mit ihrer Vergangenheit und der drohenden Zukunft auseinanderzusetzen, als ihre Eltern beschließen, ihr Elternhaus zu verkaufen.
Die Handlung: Ein letzter Tanz in der Vergangenheit
Die Geschichte beginnt damit, dass Maura, die stets verantwortungsbewusste und altruistische Schwester, Kate, die chaotische und unzuverlässige Schwester, über die bevorstehende Nachricht informiert. Ihre Eltern, Bucky und Deanna Ellis, gespielt von James Brolin und Dianne Wiest, planen, ihr Elternhaus in Orlando, Florida, zu verkaufen. Dieses Haus ist mehr als nur ein Gebäude; es ist ein Schauplatz unzähliger Erinnerungen, ein Anker ihrer Kindheit und Jugend. Die Schwestern sind gezwungen, in ihre Heimatstadt zurückzukehren, um das Haus auszuräumen und es für den Verkauf vorzubereiten.
Was als einfache Aufräumaktion beginnt, entwickelt sich schnell zu einem nostalgischen Trip in die Vergangenheit. Während sie durch die vertrauten Räume wandern, werden Erinnerungen wach. Sie entdecken alte Fotos, Briefe und andere Relikte ihrer Jugend. Schnell wird ihnen klar, dass dieses Haus mehr ist als nur ein Ort – es ist ein Teil ihrer Identität. Angetrieben von der Sehnsucht nach ihrer Jugend und dem Wunsch, ein letztes Mal unbeschwert zu sein, beschließen Maura und Kate, eine letzte, epische Party in ihrem Elternhaus zu veranstalten. Eine Party, die alles in den Schatten stellen soll, was die kleine Vorstadtsiedlung je gesehen hat.
Charaktere: Gegensätze, die sich anziehen und ergänzen
Die Dynamik zwischen Maura und Kate ist das Herzstück des Films. Sie sind wie Tag und Nacht, zwei Schwestern, die unterschiedlicher nicht sein könnten, und doch durch ein unzerbrechliches Band der Liebe und Verbundenheit vereint.
- Maura Ellis (Tina Fey): Maura ist die ältere der beiden Schwestern und hat ihr Leben der Selbstlosigkeit verschrieben. Als geschiedene Krankenschwester arbeitet sie unermüdlich, um anderen zu helfen, vernachlässigt dabei aber oft ihre eigenen Bedürfnisse. Sie ist stets bemüht, es allen recht zu machen, und hat Schwierigkeiten, für sich selbst einzustehen.
- Kate Ellis (Amy Poehler): Kate hingegen ist das genaue Gegenteil. Sie ist chaotisch, unberechenbar und hat Schwierigkeiten, Verantwortung zu übernehmen. Als alleinerziehende Mutter ist sie ständig auf der Suche nach dem nächsten schnellen Weg zum Glück, was sie oft in Schwierigkeiten bringt. Unter ihrer rauen Schale verbirgt sich jedoch ein großes Herz und der Wunsch, für ihre Tochter Haley eine bessere Zukunft zu schaffen.
Neben den beiden Hauptdarstellerinnen brilliert der Film mit einer Vielzahl von skurrilen und liebenswerten Nebencharakteren, die die Geschichte zusätzlich bereichern. Dazu gehören:
- James Brolin und Dianne Wiest als Bucky und Deanna Ellis: Die Eltern von Maura und Kate, die nach einem Neuanfang in einem altersgerechten Apartment suchen und damit unbeabsichtigt das Leben ihrer Töchter auf den Kopf stellen.
- Ike Barinholtz als James: Ein attraktiver Handwerker, in den sich Maura Hals über Kopf verliebt, während sie versucht, ihre Komfortzone zu verlassen.
- John Leguizamo als Dave: Ein alter Schulfreund, der immer noch in Kate verliebt ist und auf seine Chance wartet.
- Maya Rudolph als Brinda: Mauras Rivalin aus Highschool-Zeiten, die alles daransetzt, die Party zu sabotieren.
Humor und Herz: Eine perfekte Mischung
„Sisters“ ist eine Komödie, die von ihrem hervorragenden Timing und der physischen Komik der Darstellerinnen lebt. Fey und Poehler beweisen einmal mehr, dass sie zu den talentiertesten Komikerinnen ihrer Generation gehören. Sie liefern sich witzige Wortgefechte, stolpern von einer urkomischen Situation in die nächste und scheuen sich nicht, sich selbst auf die Schippe zu nehmen. Der Film ist voll von unvergesslichen Szenen, die zum Lachen anregen und gleichzeitig zum Nachdenken anregen.
Doch „Sisters“ ist mehr als nur eine alberne Komödie. Unter der Oberfläche des Humors verbirgt sich eine berührende Geschichte über Familie, Freundschaft und Selbstentdeckung. Der Film erkundet auf sensible Weise die Herausforderungen des Erwachsenwerdens, die Bedeutung von Beziehungen und die Notwendigkeit, sich selbst treu zu bleiben. Er erinnert uns daran, dass es nie zu spät ist, sein Leben in die Hand zu nehmen und seine Träume zu verwirklichen.
Die Party: Ein Crescendo des Chaos und der Katharsis
Die Party, die Maura und Kate in ihrem Elternhaus veranstalten, ist der Höhepunkt des Films. Sie ist ein wildes, unkontrolliertes Fest der Nostalgie, der Rebellion und der Befreiung. Alte Freunde treffen aufeinander, neue Bekanntschaften werden geschlossen, und die Grenzen zwischen Vergangenheit und Gegenwart verschwimmen. Die Party ist ein Spiegelbild der Persönlichkeiten der Schwestern – chaotisch und unvorhersehbar wie Kate, aber auch liebevoll und einladend wie Maura.
Während die Party eskaliert, kommen lang verborgene Konflikte und Geheimnisse ans Licht. Maura und Kate müssen sich ihren Ängsten und Unsicherheiten stellen und lernen, einander und sich selbst zu vergeben. Die Party wird zu einem Katalysator für ihre persönliche Entwicklung und ermöglicht es ihnen, ihre Vergangenheit zu akzeptieren und mit Zuversicht in die Zukunft zu blicken. Sie entdecken, dass ihre Stärke in ihrer Verbundenheit liegt und dass sie gemeinsam alles erreichen können.
Themes und Botschaften: Mehr als nur eine Komödie
„Sisters“ behandelt eine Vielzahl von relevanten Themen, die den Film über eine reine Unterhaltung hinausheben:
- Familie und Freundschaft: Der Film betont die Bedeutung von familiären Bindungen und die Kraft der Freundschaft. Maura und Kate mögen unterschiedliche Lebenswege eingeschlagen haben, aber ihre Liebe zueinander ist unerschütterlich. Sie lernen, sich gegenseitig zu unterstützen und zu akzeptieren, auch wenn sie nicht immer einer Meinung sind.
- Selbstentdeckung und Akzeptanz: „Sisters“ ermutigt die Zuschauer, sich selbst treu zu bleiben und ihre Individualität anzunehmen. Maura und Kate müssen ihre Komfortzonen verlassen und sich ihren Ängsten stellen, um ihr volles Potenzial zu entfalten. Sie lernen, ihre Stärken zu nutzen und ihre Schwächen zu akzeptieren.
- Loslassen der Vergangenheit: Der Film thematisiert den Prozess des Loslassens der Vergangenheit und des Akzeptierens von Veränderungen. Maura und Kate müssen sich von ihrem Elternhaus verabschieden und erkennen, dass das Leben weitergeht. Sie lernen, die Erinnerungen zu schätzen, aber auch offen für neue Erfahrungen zu sein.
- Die Herausforderungen des Erwachsenwerdens: „Sisters“ zeigt auf humorvolle Weise die Herausforderungen des Erwachsenwerdens und die Schwierigkeiten, Verantwortung zu übernehmen. Maura und Kate sind beide mit ihren eigenen Problemen konfrontiert, aber sie lernen, aus ihren Fehlern zu lernen und sich weiterzuentwickeln.
Fazit: Ein unvergessliches Filmerlebnis
„Sisters“ ist ein Film, der zum Lachen, zum Nachdenken und zum Mitfühlen anregt. Er ist eine Hommage an die Kraft der Familie, die Bedeutung der Freundschaft und die Schönheit der Selbstentdeckung. Mit Tina Fey und Amy Poehler in Höchstform, einer intelligenten Handlung und einer Fülle von skurrilen Charakteren ist „Sisters“ ein unvergessliches Filmerlebnis, das noch lange nach dem Abspann im Gedächtnis bleibt. Der Film beweist, dass Komödie nicht nur unterhalten, sondern auch berühren und inspirieren kann.
Auszeichnungen und Kritiken
Kategorie | Details |
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Kritiken | „Sisters“ wurde von Kritikern überwiegend positiv aufgenommen, besonders für die Chemie zwischen Fey und Poehler. Viele lobten den Film für seinen Humor, seine Herzlichkeit und seine intelligenten Botschaften. |
Auszeichnungen | Obwohl „Sisters“ keine großen Auszeichnungen gewann, wurde er für mehrere Preise nominiert, darunter ein People’s Choice Award für die beliebteste Comedy-Filmschaupielerin (Tina Fey). |
Kurz gesagt, „Sisters“ ist ein Muss für alle, die eine intelligente, lustige und herzerwärmende Komödie suchen. Es ist ein Film, der uns daran erinnert, die Menschen zu schätzen, die uns am nächsten stehen, unsere Vergangenheit zu akzeptieren und mit Zuversicht in die Zukunft zu blicken.