The 100 – Die komplette 2. Staffel: Ein Kampf ums Überleben eskaliert
Nach der verheerenden Schlacht am Ende der ersten Staffel, in der die hundert Jugendlichen, die auf die Erde geschickt wurden, um deren Bewohnbarkeit zu testen, mit einem brutalen Feind konfrontiert wurden, findet sich die zweite Staffel von „The 100“ in einer noch dunkleren und komplexeren Welt wieder. Die Überlebenden sind nicht mehr nur Pioniere, sondern Krieger, Gejagte und Gefangene – und ihre Reise hat gerade erst begonnen.
Ein Wiedersehen mit der Grausamkeit: Mount Weather
Ein Großteil der zweiten Staffel konzentriert sich auf Mount Weather, eine unterirdische Militärbasis, die sich als Zufluchtsort vor der nuklearen Apokalypse erwiesen hat. Während einige der „Hundert“ hier vermeintlichen Schutz finden, entdecken sie schnell, dass die Bewohner von Mount Weather, die sogenannten „Mountain Men“, ein dunkles Geheimnis hüten. Sie sind nicht immun gegen die Strahlung, die die Oberfläche verseucht, und benötigen das Knochenmark der „Grounder“ und der „Sky People“ (wie sie die Jugendlichen nennen), um zu überleben.
Clarke Griffin, die sich erneut als Anführerin beweisen muss, findet sich in einem Katz-und-Maus-Spiel mit dem Präsidenten von Mount Weather, Dante Wallace, wieder. Ihre Entscheidungen werden auf eine harte Probe gestellt, als sie feststellt, dass das Überleben ihrer Leute einen hohen Preis fordert. Bellamy Blake, der ebenfalls in Mount Weather infiltriert, kämpft von innen heraus, um seine Freunde zu befreien und die Machenschaften der Mountain Men aufzudecken. Ihre Allianz wird zu einem Hoffnungsschimmer in der Dunkelheit, aber die Frage bleibt: Können sie Mount Weather besiegen, ohne ihre eigene Menschlichkeit zu verlieren?
Allianzen und Verrat: Die Welt der Grounder
Außerhalb von Mount Weather spitzt sich der Konflikt mit den Groundern weiter zu. Die Grounder, die in Clans organisiert sind und eine komplexe Kultur entwickelt haben, sehen die Sky People immer noch als Bedrohung an. Doch unerwartete Allianzen entstehen, als Clarke und Lexa, die junge und entschlossene Commander der Grounder, gezwungen sind, zusammenzuarbeiten, um eine noch größere Gefahr abzuwehren.
Die Beziehung zwischen Clarke und Lexa ist ein zentrales Element der Staffel. Sie ist geprägt von Misstrauen, Respekt und einer wachsenden Zuneigung. Ihre Allianz ist jedoch fragil und wird durch politische Intrigen und persönliche Opfer immer wieder auf die Probe gestellt. Die Grounder-Kultur, mit ihren Ritualen, Traditionen und ihrem unerbittlichen Überlebenswillen, wird detailliert dargestellt und wirft Fragen nach Moral, Gerechtigkeit und den Kosten des Friedens auf.
Individuelle Kämpfe: Trauma und Transformation
Neben den großen Schlachten und politischen Ränkespielen widmet sich die zweite Staffel auch den individuellen Kämpfen der Charaktere. Sie sind gezeichnet von den traumatischen Erlebnissen der ersten Staffel und müssen mit den Konsequenzen ihrer Entscheidungen leben.
- Finn Collins: Seine Schuldgefühle nach den Ereignissen in der ersten Staffel lasten schwer auf ihm. Er sucht Erlösung, aber seine Handlungen führen ihn immer tiefer in den Abgrund.
- Raven Reyes: Ihre Intelligenz und ihr Mut werden erneut auf die Probe gestellt, als sie mit körperlichen Einschränkungen und emotionalem Schmerz zu kämpfen hat.
- Octavia Blake: Sie findet ihren Platz in der Grounder-Kultur und entwickelt sich zu einer furchtlosen Kriegerin, aber ihre Loyalität wird zwischen ihrem Bruder Bellamy und ihrer neuen Familie hin- und hergerissen.
- Jasper Jordan: Seine posttraumatische Belastungsstörung nach den Ereignissen in Mount Weather führt ihn auf einen gefährlichen Weg der Selbstzerstörung.
- Monty Green: Seine Loyalität zu Jasper wird auf die Probe gestellt, als er erkennt, dass Jaspers Verhalten das Überleben der Gruppe gefährdet.
Die Charaktere entwickeln sich im Laufe der Staffel weiter, werden stärker, aber auch verletzlicher. Sie lernen, dass das Überleben nicht nur körperliche Stärke erfordert, sondern auch die Fähigkeit, mit ihren inneren Dämonen umzugehen und moralische Entscheidungen zu treffen, die oft keine einfachen Antworten bieten.
Die moralische Grauzone: Was ist der Preis des Überlebens?
Ein zentrales Thema der zweiten Staffel ist die Frage, wie weit man gehen darf, um zu überleben. Die Charaktere stehen vor unmöglichen Entscheidungen, die sie zwingen, ihre eigenen moralischen Grenzen zu überschreiten.
Clarke wird immer wieder in Situationen gedrängt, in denen sie gezwungen ist, Opfer zu bringen, um das Wohl ihrer Leute zu gewährleisten. Ihre Entscheidungen werden von einigen als heldenhaft, von anderen als grausam verurteilt. Die Zuschauer werden dazu angeregt, sich selbst zu fragen, was sie in ihrer Situation tun würden.
Die Mountain Men sind ein Paradebeispiel für die moralische Grauzone. Sie rechtfertigen ihre grausamen Taten mit dem Überlebenswillen ihrer Gemeinschaft. Sie sind bereit, andere zu opfern, um sich selbst zu retten. Diese Darstellung wirft die Frage auf, ob das Überleben um jeden Preis gerechtfertigt ist.
Die Wendepunkte: Entscheidungen mit Konsequenzen
Die zweite Staffel ist gespickt mit Wendepunkten, die die Geschichte in unerwartete Richtungen lenken. Jede Entscheidung hat Konsequenzen, die oft verheerend sind.
Ein besonders dramatischer Wendepunkt ist der Angriff auf TonDC, ein Dorf der Grounder, durch eine Rakete der Mountain Men. Dieser Akt der Gewalt löst einen Krieg zwischen den Sky People und den Mountain Men aus und zwingt Clarke und Lexa, eine riskante Allianz einzugehen.
Ein weiterer Wendepunkt ist die Entscheidung von Clarke, in Mount Weather ein Massaker anzurichten, um ihre Leute zu retten. Diese Entscheidung wird sie für immer verfolgen und ihre Beziehung zu anderen Charakteren nachhaltig beeinflussen.
Das Finale: Ein Triumph mit bitterem Beigeschmack
Das Finale der zweiten Staffel ist ein actiongeladener und emotional aufgeladener Höhepunkt, in dem alle Handlungsstränge zusammenlaufen. Die Schlacht um Mount Weather erreicht ihren Höhepunkt, und Clarke und ihre Verbündeten stehen vor einer unmöglichen Entscheidung.
Sie besiegen die Mountain Men, aber der Preis ist hoch. Um ihre Leute zu retten, muss Clarke eine Entscheidung treffen, die sie für immer verändern wird. Sie wird zur „Wanheda“, der Todesbringerin, und muss mit den Konsequenzen ihrer Taten leben.
Das Finale endet mit einem bitteren Beigeschmack. Die Sky People haben überlebt, aber sie sind traumatisiert und zerrissen. Clarke verlässt Camp Jaha, um mit ihren Schuldgefühlen und ihrer neuen Identität fertig zu werden. Die Zukunft ist ungewiss, aber eines ist klar: Die Welt hat sich für immer verändert, und die Überlebenden müssen sich anpassen, um zu überleben.
Fazit: Eine fesselnde Fortsetzung, die zum Nachdenken anregt
Die zweite Staffel von „The 100“ ist eine fesselnde und mitreißende Fortsetzung der ersten Staffel. Sie baut die Welt aus, vertieft die Charaktere und stellt moralische Fragen, die noch lange nach dem Abspann im Gedächtnis bleiben. Die Staffel ist düsterer und komplexer als die erste, aber sie ist auch mutiger und inspirierender. Sie zeigt, dass selbst in den dunkelsten Zeiten Hoffnung und Menschlichkeit existieren können, aber dass sie oft einen hohen Preis haben. „The 100“ ist mehr als nur eine Science-Fiction-Serie; sie ist eine Geschichte über Überleben, Opfer und die Suche nach Menschlichkeit in einer Welt, die sie verloren hat.