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The King of Staten Island: Eine Achterbahnfahrt des Lebens, der Trauer und der Hoffnung

In Judd Apatows warmherziger und urkomischer Tragikomödie „The King of Staten Island“ begeben wir uns auf eine Reise mit Scott Carlin, einem 24-jährigen, der in seiner Entwicklung steckengeblieben ist und in seiner Heimatinsel Staten Island festzusitzen scheint. Doch hinter der Fassade des faulen Herumtreibers verbirgt sich ein tief verwurzelter Schmerz, der sein Leben und seine Entscheidungen maßgeblich beeinflusst.

Ein Leben im Schatten des Verlusts

Scott, brillant verkörpert von Pete Davidson, der auch am Drehbuch mitschrieb, ist ein junger Mann, der seit dem Tod seines Vaters, einem Feuerwehrmann, im Alter von sieben Jahren, mit dem Verlust zu kämpfen hat. Dieser tragische Verlust hat ihn in einen Zustand chronischer Unreife gestürzt. Er verbringt seine Tage mit Kiffen, abhängen mit seinen Freunden und dem Tätowieren von ihnen (meist schlecht) während er von dem Traum träumt, ein erfolgreicher Tattoo-Künstler zu werden. Doch es fehlt ihm an Ehrgeiz und Entschlossenheit, diesen Traum tatsächlich zu verwirklichen.

Scott lebt noch bei seiner Mutter Margie (Marisa Tomei), einer überarbeiteten Krankenschwester, die sich langsam, aber sicher fragt, wann ihr Sohn endlich erwachsen wird. Ihre Geduld wird auf eine harte Probe gestellt, als sie beginnt, mit Ray (Bill Burr) auszugehen, einem lauten, aber im Grunde gutherzigen Feuerwehrmann, der nicht nur Scotts Mutter erobert, sondern auch Scotts Leben auf den Kopf stellt.

Die Konfrontation mit der Realität

Rays Einzug in Scotts Leben ist der Katalysator für Veränderungen, die er so lange vermieden hat. Scott sieht in Ray nicht nur den neuen Mann seiner Mutter, sondern auch eine schmerzhafte Erinnerung an den Vater, den er verloren hat, und an all das, was er selbst nicht ist. Die Konfrontation mit Ray zwingt Scott, sich seinen Ängsten, seiner Trauer und seiner Verantwortungslosigkeit zu stellen.

Er muss sich der Tatsache stellen, dass sein Leben nicht ewig so weitergehen kann. Er muss sich der Realität stellen, dass seine Mutter ein eigenes Leben verdient und dass seine Freunde, die langsam erwachsen werden, ihn zurücklassen könnten. Vor allem aber muss er sich der Wahrheit stellen, dass er seinen Vater nicht vergessen, aber auch nicht für immer in der Vergangenheit leben kann.

Mehr als nur eine Komödie

“The King of Staten Island” ist mehr als nur eine Komödie; es ist eine ehrliche und berührende Auseinandersetzung mit Trauer, psychischer Gesundheit und dem schwierigen Prozess des Erwachsenwerdens. Der Film scheut sich nicht, die dunklen Seiten von Scotts Leben zu zeigen, aber er tut dies immer mit einem liebevollen und mitfühlenden Blick. Wir sehen Scotts Kämpfe, seine Rückschläge und seine Momente der Verzweiflung, aber wir sehen auch seine Momente der Hoffnung, seine Freundlichkeit und sein Potenzial.

Pete Davidson bringt seine eigenen persönlichen Erfahrungen in die Rolle des Scott ein, was dem Film eine zusätzliche Ebene an Authentizität und Emotionalität verleiht. Er verkörpert Scott mit einer Mischung aus Verletzlichkeit, Humor und entwaffnender Ehrlichkeit, die es dem Publikum leicht macht, sich mit ihm zu identifizieren und mit ihm mitzufühlen.

Die Nebenfiguren: Ein Spiegelbild von Scotts Welt

Die Nebenfiguren in “The King of Staten Island” sind ebenso vielschichtig und lebendig wie Scott selbst. Sie sind ein Spiegelbild seiner Welt und tragen dazu bei, ein umfassendes Bild von seinem Leben und seinen Beziehungen zu zeichnen.

Margie (Marisa Tomei): Scotts Mutter ist eine starke und unabhängige Frau, die ihr Leben der Pflege anderer gewidmet hat. Sie liebt Scott bedingungslos, aber sie weiß auch, dass er sich ändern muss, um ein erfülltes Leben zu führen.
Ray (Bill Burr): Ray ist ein Feuerwehrmann, der mit seiner eigenen Vergangenheit zu kämpfen hat. Er ist ein harter Kerl mit einem weichen Kern und er sieht Potenzial in Scott, das dieser selbst nicht sieht.
Oscar (Ricky Velez) und Igor (Moises Arias): Scotts beste Freunde sind seine Kumpel beim Kiffen und Rumhängen. Sie sind loyal und unterstützen Scott, aber sie beginnen auch, ihr eigenes Leben zu gestalten.
Kelsey (Bel Powley): Kelsey ist Scotts Freundin, die ihn liebt, aber auch von seiner Unreife frustriert ist. Sie ist eine ehrgeizige junge Frau, die weiß, was sie vom Leben will, und sie ist nicht bereit, auf Scott zu warten.
Papa (Steve Buscemi): Papa ist ein älterer Feuerwehrmann und Rays Freund. Er wird zu einem Mentor für Scott und hilft ihm, sich mit dem Verlust seines Vaters auseinanderzusetzen.

Humor als Ventil

Trotz der ernsten Themen, die der Film behandelt, ist “The King of Staten Island” durchzogen von einem trockenen, aberwitzigen Humor, der oft aus den skurrilen Situationen und den schrägen Persönlichkeiten der Charaktere resultiert. Der Humor dient als Ventil für die emotionalen Spannungen des Films und ermöglicht es dem Publikum, sich mit den Charakteren zu verbinden, ohne von der Schwere ihrer Probleme überwältigt zu werden.

Die Dialoge sind scharfzüngig und realistisch, und die Situationskomik ist oft urkomisch. Der Film nimmt sich selbst nicht zu ernst, aber er verliert nie den Respekt vor seinen Charakteren und ihren Kämpfen.

Ein Film über Heilung und Akzeptanz

Letztendlich ist “The King of Staten Island” eine Geschichte über Heilung, Akzeptanz und die Suche nach dem eigenen Platz in der Welt. Scott muss lernen, mit dem Verlust seines Vaters zu leben, seine eigenen Fehler zu akzeptieren und Verantwortung für sein Leben zu übernehmen. Er muss lernen, dass es in Ordnung ist, nicht perfekt zu sein und dass es in Ordnung ist, Hilfe anzunehmen.

Der Film zeigt, dass es möglich ist, aus der Asche der Trauer und des Schmerzes etwas Neues und Sinnvolles zu schaffen. Er zeigt, dass es möglich ist, zu wachsen, sich zu verändern und ein erfülltes Leben zu führen, auch wenn man mit Verlusten und Herausforderungen zu kämpfen hat.

Die visuelle Darstellung von Staten Island

Staten Island selbst wird im Film zu einem Charakter. Apatow fängt die raue Schönheit und den einzigartigen Charme der Insel ein, von den heruntergekommenen Straßen bis zu den atemberaubenden Ausblicken auf das Meer. Die visuelle Darstellung von Staten Island unterstreicht das Gefühl der Isolation und des Stillstands, das Scott empfindet, aber sie zeigt auch die Gemeinschaft und den Stolz, der die Bewohner der Insel verbindet.

Die Kameraarbeit ist oft intim und beobachtend, wodurch der Zuschauer das Gefühl bekommt, mitten im Geschehen zu sein. Die Musik ist sorgfältig ausgewählt und trägt zur emotionalen Wirkung des Films bei.

Fazit: Ein Film, der im Herzen berührt

„The King of Staten Island“ ist ein Film, der noch lange nach dem Abspann nachhallt. Es ist eine ehrliche, berührende und urkomische Geschichte über Trauer, Verlust, psychische Gesundheit und die Suche nach dem eigenen Weg im Leben. Pete Davidson liefert eine herausragende Leistung und beweist, dass er nicht nur ein talentierter Comedian, sondern auch ein begabter Schauspieler ist. Die Nebenfiguren sind ebenso überzeugend und tragen dazu bei, ein komplexes und vielschichtiges Bild von Scotts Welt zu zeichnen.

Der Film ist nicht immer einfach anzusehen, aber er ist immer lohnenswert. Er erinnert uns daran, dass es in Ordnung ist, nicht perfekt zu sein, dass es in Ordnung ist, Hilfe anzunehmen, und dass es immer Hoffnung gibt, auch in den dunkelsten Zeiten. „The King of Staten Island“ ist ein Film, der im Herzen berührt und der zum Nachdenken anregt.

Für Fans von…

Wenn du Filme wie „Manchester by the Sea“, „Lady Bird“ oder „The Perks of Being a Wallflower“ magst, dann wirst du „The King of Staten Island“ wahrscheinlich auch lieben. Der Film ist eine perfekte Mischung aus Humor und Melancholie und er bietet einen ehrlichen und authentischen Einblick in das Leben eines jungen Mannes, der mit Verlust und psychischer Gesundheit zu kämpfen hat.

Empfehlung

Wir empfehlen „The King of Staten Island“ jedem, der auf der Suche nach einem Film ist, der zum Lachen, zum Weinen und zum Nachdenken anregt. Es ist ein Film, der noch lange im Gedächtnis bleibt und der uns daran erinnert, dass wir alle miteinander verbunden sind und dass wir alle unsere eigenen Kämpfe haben.

Besetzung

Schauspieler	Rolle
Pete Davidson	Scott Carlin
Marisa Tomei	Margie Carlin
Bill Burr	Ray Bishop
Bel Powley	Kelsey
Ricky Velez	Oscar
Moises Arias	Igor
Steve Buscemi	Papa

Crew

Funktion	Name
Regie	Judd Apatow
Drehbuch	Judd Apatow, Pete Davidson, Dave Sirus
Produktion	Judd Apatow, Barry Mendel
Musik	Michael Andrews
Kamera	Robert Elswit
Schnitt	William Kerrigan, Jay Rabinowitz

The King of Staten Island

Beschreibung