Twist (2021): Eine moderne Interpretation eines Klassikers
Tauche ein in die pulsierende Welt von „Twist“, einer rasanten und actiongeladenen Neuinterpretation von Charles Dickens‘ zeitlosem Klassiker „Oliver Twist“. Dieser Film aus dem Jahr 2021 katapultiert die Geschichte ins heutige London und präsentiert uns eine frische, moderne Version des ikonischen Waisenjungen. Doch „Twist“ ist mehr als nur eine Adaption; er ist eine Hommage an das Original, angereichert mit einem Adrenalinstoß aus Parkour, Kunstdiebstahl und einer gehörigen Portion Herz.
Die Handlung: Kunst, Intrigen und ein verlorenes Herz
Wir treffen Oliver, genannt „Twist“ (Raff Law), einen begabten Straßenkünstler mit einem außergewöhnlichen Talent für Parkour. Er lebt in den Schatten der modernen Metropole London, ein Einzelgänger, der sich mit kleinen Gaunereien über Wasser hält. Seine Welt gerät aus den Fugen, als er auf die gerissene Dodge (Sophie Simnett) und den charmanten Batesy (Noah Jupe) trifft. Die beiden gehören zu einer ungewöhnlichen Bande unter der Führung des mysteriösen Fagin (Michael Caine).
Fagin, ein Meistermanipulator und Kunstliebhaber, erkennt Twists außergewöhnliche Fähigkeiten und rekrutiert ihn für einen riskanten Coup: den Diebstahl eines wertvollen Gemäldes von William Hogarth aus dem Besitz des skrupellosen Kunsthändlers Sikes (Lena Headey). Sikes, eine Figur von erschreckender Brutalität und Intelligenz, ist mehr als nur ein Geschäftsmann; er ist eine Bedrohung, die über allem schwebt.
Twist findet sich schnell in einem Netz aus Intrigen, Verrat und gefährlichen Verfolgungsjagden wieder. Er muss nicht nur seine Parkour-Fähigkeiten einsetzen, um Hindernisse zu überwinden, sondern auch seinen Verstand, um die Machenschaften der anderen zu durchschauen. Während er versucht, seinen Platz in Fagins Bande zu finden, entdeckt er eine neue Familie und lernt, was es bedeutet, Vertrauen zu schenken – und zu verlieren.
Die Geschichte von „Twist“ ist mehr als nur ein spannender Krimi. Es ist eine Geschichte über die Suche nach Identität, die Bedeutung von Freundschaft und die Kraft, gegen Ungerechtigkeit zu kämpfen. Oliver, der einst ein verlorener Junge war, findet in der Kunst und in seinen neuen Freunden einen Sinn im Leben.
Die Charaktere: Eine Mischung aus Alt und Neu
Die Charaktere in „Twist“ sind sowohl eine Hommage an die Originalfiguren als auch eine frische Interpretation für das moderne Publikum. Hier ein genauerer Blick auf einige der wichtigsten Charaktere:
- Oliver „Twist“ (Raff Law): Ein talentierter Straßenkünstler und Parkour-Experte. Er ist naiv, aber auch mutig und besitzt ein gutes Herz. Seine Suche nach einer Familie und einem Platz in der Welt treibt die Handlung voran. Raff Law verkörpert Twist mit einer Mischung aus Verletzlichkeit und Entschlossenheit.
- Fagin (Michael Caine): Der Kopf der Bande und ein Meister der Manipulation. Michael Caine verleiht Fagin eine gewisse Würde und Ambivalenz. Man fragt sich, ob er wirklich nur ein Ausbeuter ist oder ob er auch väterliche Gefühle für seine Schützlinge hegt.
- Sikes (Lena Headey): Eine skrupellose Kunsthändlerin und die Hauptantagonistin des Films. Lena Headey, bekannt für ihre Rolle als Cersei Lannister in „Game of Thrones“, spielt Sikes mit einer kalten Intensität, die einem das Blut in den Adern gefrieren lässt. Sie ist eine Gegnerin, die man nicht unterschätzen sollte.
- Dodge (Sophie Simnett): Eine gerissene und unabhängige junge Frau, die Twist unter ihre Fittiche nimmt. Sie ist stark, loyal und ein wichtiger Teil von Fagins Bande. Sophie Simnett verkörpert Dodge als eine toughe, aber auch verletzliche Kämpferin.
- Batesy (Noah Jupe): Ein charmanter und optimistischer junger Mann, der Twist schnell ins Herz schließt. Noah Jupe, bekannt aus Filmen wie „A Quiet Place“, verleiht Batesy eine liebenswerte Unschuld, die einen emotional berührt.
Die Inszenierung: Ein visueller Rausch
„Twist“ ist ein visuell beeindruckender Film, der die Energie und den Stil des modernen London einfängt. Die Kameraarbeit ist dynamisch und fängt die atemberaubenden Parkour-Szenen perfekt ein. Die Drehorte sind vielfältig und reichen von den schattigen Gassen der Stadt bis hin zu den glitzernden Kunstgalerien der High Society. Der Soundtrack ist pulsierend und treibt die Handlung voran. Die Musik ist eine Mischung aus modernen Beats und klassischen Melodien, die die Spannung und die Emotionen des Films unterstreichen.
Die Kostüme sind modern und stilvoll, aber sie spiegeln auch den Charakter der Figuren wider. Twist trägt beispielsweise lässige Streetwear, während Sikes in elegante, aber einschüchternde Kleidung gehüllt ist. Die Liebe zum Detail in der Inszenierung trägt dazu bei, die Welt von „Twist“ zum Leben zu erwecken.
Die Themen: Mehr als nur ein Abenteuer
„Twist“ ist mehr als nur ein spannender Actionfilm. Er berührt auch wichtige Themen wie:
- Familie und Zugehörigkeit: Oliver sucht nach einer Familie und einem Platz in der Welt. Er findet beides in Fagins Bande, aber er muss lernen, wem er wirklich vertrauen kann.
- Klassengegensätze: Der Film zeigt die Kluft zwischen Arm und Reich im modernen London. Twist, der von der Straße kommt, gerät in Konflikt mit der reichen und mächtigen Kunstwelt.
- Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit: Twist kämpft gegen die Ungerechtigkeit, die er in der Welt sieht. Er versucht, denen zu helfen, die weniger Glück haben als er selbst.
- Kunst und Kreativität: Twist findet in der Kunst einen Ausdruck seiner Gefühle und eine Möglichkeit, sich selbst zu verwirklichen. Der Film feiert die Kraft der Kreativität und die Bedeutung der Kunst in der Gesellschaft.
Kritik und Rezeption: Ein geteiltes Echo
„Twist“ wurde von Kritikern gemischt aufgenommen. Einige lobten die moderne Inszenierung, die dynamische Action und die starke Besetzung. Andere kritisierten die Abweichungen vom Original und die übertriebene Action. Dennoch fand der Film ein Publikum, das sich von der frischen Interpretation des Klassikers angesprochen fühlte.
Einige Kritiker bemängelten, dass der Film zu sehr auf Action und Spektakel setzt und dabei die emotionalen Tiefen des Originals vernachlässigt. Andere lobten jedoch die gelungene Balance zwischen Spannung und Emotionen und die überzeugende Darstellung der Charaktere.
Unabhängig von den Kritiken ist „Twist“ ein Film, der polarisiert und zum Nachdenken anregt. Er ist eine mutige Neuinterpretation eines Klassikers, die sowohl Fans des Originals als auch ein neues Publikum ansprechen kann.
Fazit: Eine Empfehlung mit Vorbehalt
„Twist“ ist ein unterhaltsamer und actiongeladener Film, der die Geschichte von Oliver Twist in ein modernes Gewand kleidet. Wer eine originalgetreue Verfilmung des Dickens-Klassikers erwartet, wird möglicherweise enttäuscht sein. Wer jedoch offen für eine frische und dynamische Interpretation ist, wird von „Twist“ gut unterhalten.
Der Film ist besonders sehenswert für Fans von Parkour, Actionfilmen und moderner Kunst. Die Besetzung ist hervorragend, und die Inszenierung ist visuell beeindruckend. „Twist“ ist ein Film, der Spaß macht und zum Nachdenken anregt. Es ist kein Meisterwerk, aber ein spannender und unterhaltsamer Beitrag zur Filmwelt.
Für wen ist „Twist“ geeignet?
Zielgruppe | Begründung |
---|---|
Fans von Actionfilmen | Der Film bietet rasante Verfolgungsjagden und spektakuläre Parkour-Szenen. |
Liebhaber moderner Kunst | Die Kunstwelt spielt eine wichtige Rolle in der Handlung. |
Zuschauer, die offen für Neuinterpretationen von Klassikern sind | Der Film ist keine originalgetreue Verfilmung, sondern eine moderne Adaption. |
Jüngeres Publikum | Die dynamische Inszenierung und die modernen Charaktere sprechen vor allem ein jüngeres Publikum an. |
Worauf sollte man sich einstellen?
- Abweichungen vom Original
- Überzeichnete Charaktere
- Hoher Actionanteil
Insgesamt ist „Twist“ ein Film, der polarisiert und zum Diskutieren anregt. Er ist eine mutige Neuinterpretation eines Klassikers, die man sich zumindest einmal ansehen sollte.