Vice – Ein Blick hinter die Macht: Die Geschichte von Dick Cheney
Willkommen zu einer fesselnden Reise in die inneren Zirkel der Macht, eine Reise, die uns direkt ins Herz der amerikanischen Politik führt. Mit „Vice“ präsentiert Regisseur Adam McKay ein ebenso mutiges wie kontroverses Biopic über den Aufstieg und das Wirken von Dick Cheney, einem der einflussreichsten und zugleich umstrittensten Politiker der jüngeren US-Geschichte. Doch „Vice“ ist mehr als nur eine Chronik politischer Ereignisse; es ist ein tiefgründiges Porträt eines Mannes, der die Welt, wie wir sie kennen, maßgeblich verändert hat.
Die Geburt eines Strippenziehers: Cheneys Anfänge
Der Film beginnt mit den jungen Jahren Dick Cheneys (Christian Bale in einer oscarreifen Performance), einem College-Abbrecher mit Alkoholproblemen und wenig Ehrgeiz. Doch hinter der Fassade eines einfachen Mannes verbirgt sich ein scharfer Verstand und ein unstillbarer Durst nach Erfolg. Eine entscheidende Wendung in seinem Leben ist die Begegnung mit seiner Frau Lynne (Amy Adams), einer intelligenten und ehrgeizigen Frau, die ihn dazu drängt, sein Potenzial zu entfalten. Sie wird zur treibenden Kraft hinter Cheneys Aufstieg und ist eine Schlüsselfigur in seinem politischen Werdegang.
Unter der Mentorschaft des erfahrenen Politikers Donald Rumsfeld (Steve Carell) lernt Cheney die Spielregeln des politischen Washington kennen. Er erweist sich als ein schneller Lerner und entwickelt ein Talent dafür, Macht zu erlangen und sie zu nutzen. Seine Karriere führt ihn durch verschiedene Regierungsämter, von der Nixon-Administration bis hin zum Verteidigungsminister unter George H.W. Bush. In diesen Jahren perfektioniert er seine Fähigkeiten und etabliert sich als einflussreicher Strippenzieher im Hintergrund.
Die Vizepräsidentschaft: Die Macht im Schatten
Der Wendepunkt in Cheneys Karriere kommt mit der Wahl von George W. Bush (Sam Rockwell) zum Präsidenten der Vereinigten Staaten im Jahr 2000. Bush, der sich seiner eigenen politischen Unerfahrenheit bewusst ist, ernennt Cheney zum Vizepräsidenten und gibt ihm weitreichende Befugnisse. Cheney nutzt diese Chance, um seine eigene Agenda voranzutreiben und seine politische Vision zu verwirklichen. Er etabliert sich als der mächtigste Vizepräsident in der Geschichte der USA und prägt die amerikanische Politik auf eine Weise, die bis heute nachwirkt.
Nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 nutzt Cheney die Gunst der Stunde, um eine aggressive Außenpolitik zu verfolgen. Er ist einer der Hauptarchitekten des Irak-Kriegs, der auf umstrittenen Geheimdienstinformationen basiert. Seine Entscheidungen führen zu einem langen und kostspieligen Krieg, der das Ansehen der USA in der Welt nachhaltig beschädigt. „Vice“ scheut sich nicht, die dunklen Seiten von Cheneys Politik zu beleuchten und die verheerenden Konsequenzen seiner Entscheidungen aufzuzeigen.
Kontroversen und Kritik: Ein Mann im Kreuzfeuer
Cheney ist eine polarisierende Figur, die sowohl Bewunderung als auch Ablehnung hervorruft. Seine Kritiker werfen ihm vor, seine Macht missbraucht zu haben, um seine eigenen Interessen und die seiner Verbündeten in der Rüstungsindustrie zu fördern. Sie sehen in ihm einen Kriegstreiber und einen Verfechter einer aggressiven und interventionistischen Außenpolitik. Seine Befürworter hingegen loben ihn für seine Entschlossenheit und seine Fähigkeit, schwierige Entscheidungen zu treffen, um die Sicherheit der USA zu gewährleisten.
„Vice“ nimmt keine eindeutige Position in dieser Debatte ein, sondern versucht, ein möglichst umfassendes und differenziertes Bild von Cheney zu zeichnen. Der Film zeigt seine Stärken und Schwächen, seine Erfolge und Misserfolge, seine Überzeugungen und seine Widersprüche. Er lässt den Zuschauer selbst entscheiden, wie er Cheney beurteilen soll.
Die Inszenierung: Ein Meisterwerk der Satire
Adam McKay, der bereits mit Filmen wie „The Big Short“ sein Talent für die satirische Auseinandersetzung mit komplexen Themen bewiesen hat, gelingt mit „Vice“ ein Meisterwerk der politischen Satire. Der Film ist temporeich, intelligent und provokant. McKay bedient sich verschiedener Stilmittel, wie z.B. Voice-Over-Kommentare, Flashbacks, surreale Szenen und direkte Ansprachen an das Publikum, um die Geschichte auf unterhaltsame und informative Weise zu erzählen.
Die schauspielerischen Leistungen sind durchweg herausragend. Christian Bale liefert eine atemberaubende Transformation und verkörpert Cheney mit einer Intensität und Präzision, die seinesgleichen sucht. Amy Adams überzeugt als Lynne Cheney, eine starke und intelligente Frau, die ihren Mann stets unterstützt und ihm den Rücken freihält. Steve Carell brilliert als Donald Rumsfeld, ein zynischer und skrupelloser Politiker, der Cheney in die Geheimnisse der Macht einweiht. Sam Rockwell fängt die Persönlichkeit von George W. Bush auf humorvolle und treffende Weise ein.
Die Themen: Macht, Moral und die Folgen von Entscheidungen
„Vice“ wirft wichtige Fragen über die Natur der Macht, die Rolle der Moral in der Politik und die Folgen von Entscheidungen auf. Der Film zeigt, wie leicht es ist, die Macht zu missbrauchen, wenn es keine Kontrollmechanismen gibt. Er verdeutlicht, wie wichtig es ist, politische Entscheidungen kritisch zu hinterfragen und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.
Der Film ist aber auch eine Warnung vor den Gefahren des blinden Patriotismus und der Ideologie. Er zeigt, wie leicht es ist, Menschen zu manipulieren und für politische Zwecke zu instrumentalisieren. „Vice“ appelliert an die Eigenverantwortung jedes einzelnen Bürgers, sich aktiv am politischen Prozess zu beteiligen und seine Stimme zu erheben.
Die Relevanz: Ein Film für unsere Zeit
Auch wenn „Vice“ die Geschichte von Dick Cheney erzählt, ist der Film von großer Relevanz für unsere Zeit. Die Themen, die er anspricht, sind aktueller denn je. Die Frage, wie Macht ausgeübt und kontrolliert werden soll, beschäftigt uns heute genauso wie vor zwanzig Jahren. Die Gefahren von Krieg, Terrorismus und politischer Manipulation sind allgegenwärtig.
„Vice“ ist ein Film, der zum Nachdenken anregt und dazu auffordert, die Welt um uns herum kritisch zu hinterfragen. Er ist ein Plädoyer für eine offene und transparente Politik, die sich den Interessen der Bürger verpflichtet fühlt.
Fazit: Ein Film, der im Gedächtnis bleibt
„Vice“ ist ein außergewöhnlicher Film, der in vielerlei Hinsicht Maßstäbe setzt. Er ist intelligent, provokant, unterhaltsam und lehrreich. Er ist ein Meisterwerk der politischen Satire, das lange im Gedächtnis bleibt. Wer sich für Politik, Geschichte und die Mechanismen der Macht interessiert, sollte sich diesen Film unbedingt ansehen. „Vice“ ist mehr als nur ein Biopic; er ist ein Spiegel unserer Gesellschaft und eine Aufforderung zum Handeln.
Die wichtigsten Fakten auf einen Blick:
Kategorie | Details |
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Regie | Adam McKay |
Hauptdarsteller | Christian Bale, Amy Adams, Steve Carell, Sam Rockwell |
Genre | Biopic, Drama, Komödie |
Erscheinungsjahr | 2018 |
Laufzeit | 132 Minuten |
Weitere Empfehlungen für Fans von „Vice“:
- „The Big Short“ (Adam McKay)
- „Dr. Strangelove or: How I Learned to Stop Worrying and Love the Bomb“ (Stanley Kubrick)
- „All the President’s Men“ (Alan J. Pakula)
Lassen Sie sich von „Vice“ fesseln und tauchen Sie ein in die Welt der Macht und Intrigen! Dieser Film wird Sie garantiert nicht kalt lassen.