We feed the world – Essen global: Ein Blick hinter die Kulissen unserer Lebensmittelproduktion
„We feed the world“ ist mehr als nur ein Dokumentarfilm – er ist eine Reise, eine Enthüllung und ein Weckruf. Regisseur Erwin Wagenhofer nimmt uns mit auf eine globale Odyssee, die uns die komplexen und oft erschreckenden Mechanismen der modernen Lebensmittelproduktion vor Augen führt. Es ist ein Film, der nicht nur informiert, sondern auch berührt, zum Nachdenken anregt und uns dazu auffordert, unser eigenes Konsumverhalten zu hinterfragen.
Die Reise beginnt: Ein globaler Überblick
Der Film verzichtet auf reißerische Effekte und aufdringliche Kommentare. Stattdessen lässt er die Bilder sprechen und die Protagonisten zu Wort kommen. Wir reisen von Österreich über Rumänien, die Schweiz und Frankreich bis nach Brasilien, um ein umfassendes Bild davon zu erhalten, wie unsere Lebensmittel hergestellt, verarbeitet und vertrieben werden. Dabei begegnen wir Bauern, Fischern, Agrarökonomen, Konzernchefs und Kritikern, die alle ihre eigene Perspektive auf das Thema einbringen.
In Österreich sehen wir beispielsweise, wie konventionelle Landwirtschaft betrieben wird und welche Auswirkungen der Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln auf die Umwelt hat. In Rumänien erleben wir die harten Lebensbedingungen von Kleinbauern, die gegen die Übermacht der Agrarkonzerne ankämpfen. In Brasilien werden uns die gigantischen Sojaplantagen und die damit verbundene Abholzung des Regenwaldes vor Augen geführt. Diese unterschiedlichen Schauplätze verdeutlichen, dass die Lebensmittelproduktion ein globales Problem ist, das uns alle betrifft.
Die unsichtbare Hand des Marktes: Macht und Abhängigkeit
Eines der zentralen Themen des Films ist die Macht der großen Agrarkonzerne. Sie bestimmen, was angebaut wird, wie es angebaut wird und zu welchem Preis es verkauft wird. Kleinbauern geraten dadurch in eine Abhängigkeit, die sie kaum überwinden können. Sie sind gezwungen, Saatgut und Düngemittel von den Konzernen zu kaufen und ihre Ernte zu Preisen zu verkaufen, die kaum zum Überleben reichen. Der Film zeigt auf, wie Subventionen und Handelsabkommen die Situation zusätzlich verschärfen und die Ungleichheit zwischen Arm und Reich verstärken.
Besonders eindrücklich sind die Szenen, in denen Landwirte über ihre Existenzängste sprechen. Sie erzählen von der Bürokratie, dem Preisdruck und der mangelnden Wertschätzung ihrer Arbeit. Es wird deutlich, dass die moderne Landwirtschaft oft nicht mehr mit den Prinzipien einer nachhaltigen und fairen Produktion vereinbar ist.
Die Folgen unseres Konsums: Umwelt und Gesundheit
„We feed the world“ beleuchtet auch die negativen Auswirkungen unseres Konsumverhaltens auf die Umwelt und unsere Gesundheit. Der Film zeigt, wie der Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln Böden und Gewässer verseucht, die Artenvielfalt reduziert und das Klima negativ beeinflusst. Wir sehen die riesigen Monokulturen, die dem Boden die Nährstoffe entziehen und ihn anfällig für Erosion machen. Die Massentierhaltung, die mit hohen Emissionen von Treibhausgasen verbunden ist, wird ebenso thematisiert.
Auch die gesundheitlichen Folgen unserer Ernährungsgewohnheiten werden angesprochen. Der Film macht deutlich, dass der Konsum von stark verarbeiteten Lebensmitteln und der Mangel an frischem Obst und Gemüse zu Übergewicht, Diabetes und anderen Zivilisationskrankheiten führen können. Wir werden daran erinnert, dass unsere Gesundheit eng mit der Qualität unserer Lebensmittel und der Art und Weise, wie sie produziert werden, verbunden ist.
Lösungsansätze: Hoffnung und Inspiration
Trotz der düsteren Bestandsaufnahme zeigt „We feed the world“ auch Lösungsansätze auf und gibt Anlass zur Hoffnung. Der Film porträtiert Menschen, die sich für eine nachhaltige Landwirtschaft, fairen Handel und eine bewusstere Ernährung einsetzen. Wir sehen Bauern, die auf ökologischen Anbau setzen, ihre Produkte direkt vermarkten und so ihre Unabhängigkeit bewahren. Wir treffen auf Aktivisten, die sich für eine gerechtere Verteilung der Ressourcen und eine stärkere Regulierung der Agrarkonzerne einsetzen.
Der Film inspiriert uns, unser eigenes Konsumverhalten zu hinterfragen und bewusstere Entscheidungen zu treffen. Er ermutigt uns, regionale und saisonale Produkte zu kaufen, auf Bio-Qualität zu achten und uns über die Herkunft unserer Lebensmittel zu informieren. Er zeigt, dass jeder von uns einen Beitrag leisten kann, um eine nachhaltigere und gerechtere Lebensmittelproduktion zu fördern.
Die Protagonisten: Gesichter der Veränderung
„We feed the world“ lebt von den Menschen, die er porträtiert. Hier eine Auswahl einiger Protagonisten und ihrer Botschaften:
Name | Tätigkeit | Botschaft |
---|---|---|
Jean-Martin Fortier | Bio-Bauer | „Es ist möglich, mit kleinbäuerlicher Landwirtschaft ein gutes Auskommen zu haben und gleichzeitig die Umwelt zu schonen.“ |
Karl-Josef Stratmann | Agrarökonom | „Wir müssen die Macht der Agrarkonzerne begrenzen und eine gerechtere Verteilung der Ressourcen erreichen.“ |
Helmut Schaller | Landwirt | „Wir müssen weg von der Massenproduktion und hin zu einer vielfältigen und nachhaltigen Landwirtschaft.“ |
Peter Brabeck-Letmathe | Ehemaliger CEO von Nestlé | „Wasser ist ein Lebensmittel und muss einen Wert haben. Zugang zu Wasser ist kein Menschenrecht.“ (Diese Aussage wird im Film kritisch hinterfragt) |
Ein Film, der bewegt: Fazit und Empfehlung
„We feed the world“ ist ein aufrüttelnder Film, der uns die Augen öffnet für die Realitäten der globalen Lebensmittelproduktion. Er zeigt uns die Zusammenhänge zwischen unserem Konsumverhalten, der Umwelt und der Gesundheit und fordert uns auf, Verantwortung zu übernehmen. Es ist ein Film, der Mut macht, sich für eine nachhaltigere und gerechtere Welt einzusetzen.
Für wen ist dieser Film geeignet?
- Für alle, die sich für das Thema Lebensmittelproduktion interessieren.
- Für alle, die ihr Konsumverhalten hinterfragen möchten.
- Für alle, die sich für Umwelt- und Gesundheitsthemen interessieren.
- Für alle, die sich für eine nachhaltigere und gerechtere Welt einsetzen möchten.
Warum sollte man diesen Film sehen?
- Weil er uns die Augen öffnet für die Realitäten der globalen Lebensmittelproduktion.
- Weil er uns inspiriert, bewusstere Entscheidungen zu treffen.
- Weil er uns Mut macht, uns für eine nachhaltigere und gerechtere Welt einzusetzen.
„We feed the world“ ist ein wichtiger Film, der uns alle betrifft. Sehen Sie ihn und lassen Sie sich inspirieren!
Weitere Informationen und Ressourcen
Nachdem Sie den Film gesehen haben, möchten Sie vielleicht mehr über das Thema erfahren und aktiv werden. Hier sind einige nützliche Ressourcen:
- Organisationen, die sich für eine nachhaltige Landwirtschaft einsetzen: Recherchieren Sie nach Organisationen in Ihrer Region, die ökologische Landwirtschaft, fairen Handel und Umweltschutz fördern. Viele bieten auch Möglichkeiten zur aktiven Teilnahme, z.B. durch Freiwilligenarbeit oder Spenden.
- Websites und Blogs über bewusste Ernährung: Es gibt zahlreiche Online-Ressourcen, die Ihnen helfen können, mehr über gesunde und nachhaltige Ernährung zu erfahren. Suchen Sie nach Informationen über regionale und saisonale Produkte, Bio-Lebensmittel und Möglichkeiten, Ihren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren.
- Dokumentarfilme und Bücher zum Thema Lebensmittel: „We feed the world“ ist nur der Anfang. Es gibt viele weitere Dokumentarfilme und Bücher, die sich mit den Herausforderungen und Chancen der globalen Lebensmittelproduktion auseinandersetzen.
- Regionale Bauernmärkte und Hofläden: Der Besuch eines Bauernmarktes oder Hofladens ist eine großartige Möglichkeit, lokale Produzenten zu unterstützen und frische, saisonale Produkte zu kaufen.
Indem wir uns informieren, bewusste Entscheidungen treffen und uns für eine nachhaltige Landwirtschaft einsetzen, können wir alle einen Beitrag zu einer besseren Zukunft leisten.