
Story:
Harry Bosch versucht immer noch herauszufinden, wer die junge Daisy Clayton getötet hat, doch seine Arbeit daran muss er unterbrechen, weil er zu einem neuen Fall gerufen wird. Ein Physiker wird ermordet und radioaktives Material, das eigentlich für medizinische Zwecke gedacht war, wird gestohlen. Während das FBI den Fall schnell abschließt, hinterfragt Bosch die Situation und findet heraus, dass nichts so ist, wie es scheint und schnell löst er eine gefährliche Kettenreaktion aus.
Eindruck:
Season 6 besteht aus zehn Folgen zwischen 42 und 48 Minuten Laufzeit und ist, wie die Staffeln davor, durchgängig erzählt. Vom Stil her hat man das Erfolgsrezept nicht verändert. Wie die Staffeln davor ist auch Staffel 6 sehr ruhig erzählt mit klassischer Crime-Film-Noir-Atmosphäre. Also wer hier auf jede Menge Action hofft, der ist hier falsch. Auch während der 6. Staffeln bleibt die Serie eine klassische Crime Serie alter Schule.
Hauptdarsteller Titus Welliver rockt wieder die Rolle des wortkargen griesgrämigen Detektiv, der sich wie ein Terrier in einen Fall verbeißt und nicht mehr loslässt, bis er den Täter hat. Definitiv die Rolle seines Lebens. Bosch ist kein braver Cop, aber auch kein böser Cop. Er macht weiterhin was getan werden muss und agiert stets in einer Grauzone auch, wenn klar ist, auf welcher Seite er steht. Vor allem, wenn er Verbrecher verhört kommt Bosch extrem cool rüber. Ebenfalls erneut sehr cool Madison Linz, die wieder die Rolle der Tochter spielt. Beide agieren wunderbar intelligent und man spürt die tolle Beziehung der beiden, ohne dass was gesagt werden muss oder es in irgendeiner Form übertrieben ist.

Optisch bleibt die Serie auf höchstem Niveau, auch wenn das Budget mit seinen ca. 50 Mio. für heutige Streaming Verhältnisse schon vergleichsweise harmlos ist. Die Kamera fängt Los Angeles als Kulisse wirklich klasse ein und nutzt hier nahezu alle Fassetten der Stadt aus. Das Ende der Staffel ist in sich abgeschlossen ohne Cliffhanger und ist sehr rund geraten, einzig mit einer kleinen offenen Frage, die aber kaum der Rede wert ist.
Was man bei all der Klasse der Serie ankreiden kann ist die Tatsache, dass die ruhige Erzählweise nicht jedermanns Sache ist und es tatsächlich passieren kann, dass es zu ein paar Längen kommt. Vielleicht wären hier 8–9 Folgen dann besser gewesen anstatt 10.
Fazit:
Auch in der 6. Staffel hält „Bosch“ das hohe Level. Die ruhige Art ist vielleicht nicht jedermann Sache aber in unserer Schnelllebigen Welt ist diese klassische Old School Film Noir Serie wirklich erfrischend, zumal der gesamte Cast wirklich hervorragend spielt und die Fälle inkl. Polizeiarbeit sehr spannend rüberkommen. Es mag zwar viele große Namen im Amazon Prime Portfolio geben, doch Bosch beweist weiterhin, dass er seinen Status als toller Geheimtipp mehr als gerecht wird.
Amazon bietet die Serie auch in 4k an und hat es tatsächlich auch ins TV geschafft. Bosch läuft nämlich auch auf TNT.
(Pierre Schulte)
©Bilder Amazon – Alle Rechte vorbehalten!
							
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