
Story:
New York 1977, der 19-jährige Jonah musste mit ansehen, wie seine geliebte Großmutter getötet wird. Kurz darauf nimmt ihn ein Freund seiner Großmutter, Meyer, unter seine Fittiche. Jonah findet heraus, dass seine Großmutter ein Teil einer jüdischen Gruppierung war, die Jagd auf in den USA untergetauchte Nazis macht. Jonah schließt sich der Gruppe an und bald finden sie heraus, dass die Nazis in den USA nicht nur untergetaucht sind, sondern auch ein Anschlag vorbereiten, dummerweise wird eine FBI Agentin auf die Gruppierung aufmerksam.
Eindruck:
Die erste Staffel besteht aus zehn Folgen zwischen 56 und 90 Minuten Laufzeit und ist durchgängig erzählt. Vom Stil her ist die Serie ein absolutes Genre Mix, man bekommt hier einen Mix aus Thriller, Action, Comedy, Drama, Heist Movie und Explotationfilm geboten. Es wirkt so, als könnte „Hunters“ direkt aus der Feder von Tarantino oder Guy Ritchie stammen. Dadurch wird die Serie natürlich sehr speziell, regelrecht im Minutentakt wechselt die Stimmung der Serie. Was aber gesagt werden muss, diese Serie ist nichts für einfache Nerven. Alleine schon die Rückblenden, welche das Leben im KZ beschreiben, sind knallhart, schonungslos, brutal und schlichtweg heftig. Diese Rückblenden werden immer wieder während der Staffel eingestreut, um so etwas mehr Background zu den Charakteren zu zeigen und natürlich auch um immer wieder zu zeigen, warum die Hunters das alles machen. Alleine durch diese Rückblenden ändert sich schon die Stimmung stellenweise brachial, da wird nämlich teilweise Mal eben von lockere Comedy zu schockierendes Drama gewechselt. Etwas, was natürlich nicht immer einfach zu verdauen ist und entsprechend auch sehr gewöhnungsbedürftig.
Optisch bekommt man aber bei der Serie was ganz Feines geboten. Nicht nur der Part im KZ ist von der Ausstattung her toll dargestellt, auch das New York der Siebziger kommt klasse rüber und man fühl sich wirklich klasse in die Zeit zurückversetzt, ähnlich, wie es Tarantino mit „Once Upon a Time in Hollywood“ mit den 60ern nicht besser machen konnte, zumal bei „Hunters“ auch reale Ereignisse mit eingebaut wurden, die sich im Jahr 1977 in New York abspielten.
Die Action während der Staffel ist sehr realistisch, heftig und sehr brutal, also der entsprechende Hinweis vor jeder Folge dazu kommt nicht von ungefähr. Logan Lerman, den meisten bekannt aus den „Percy Jackson“ Filmen, macht seine Sache als Hauptdarsteller wirklich super und führt den Zuschauer wirklich durch ein Wechselbad der Gefühle in dieser hochinteressanten Geschichte. Er spielt den Charakter auch sehr realistisch, wenn auch etwas übertrieben intelligent, aber dafür fiebert und leidet man wunderbar mit ihm mit, wenn man sieht, wie er in eine vollkommene andere Welt reingeworfen wird und alles andere als damit klarkommt und dadurch im Verlauf eine sehr gute charakterliche Entwicklung macht.

Die restlichen Charaktere machen ihre Sache ebenso super, auch wenn man sagen muss, dass sie ähnlich wie Josh Radnor stellenweise sehr verrückte Charaktere spielen, ich sag nur ehemalige MI6 Killerin, die ständig im Nonnenkostüm rumläuft. Wobei jeder vom Typ her komplett anders ist. Und dann ist da natürlich noch Al Pacino, der, auch wenn der komplette Cast wirklich gut spielt, er hier natürlich wieder über allen steht. Es ist zwar etwas gewöhnungsbedürftig, dass er ständig mit hebräischen Wörtern um sich wirft, wie fast alle jüdischen Charaktere, aber er ruft hier klar seine beste Leistung seit langem ab. Er spielt seine Rolle mit viel Gefühl, aber auch mit extrem viel Coolness und Intelligenz.
Es wird aber nicht nur im Originalton mit fleißig Hebräisch um sich geworfen, viele Dialoge sind auch komplett in Deutsch. Teilweise ganz gut, aber oft mit heftigem Akzent und leider auch recht häufig grammatikalisch falsch, aber immerhin im Gegensatz zu der berüchtigten Szene in „24“ bleibt es für Deutschsprachige noch verständlich. Trotzdem bleibt es dann schwer, den Charakteren abzunehmen, dass diese Personen wirklich Deutsche spielen sollen.

Fazit:
Extrem hochwertig in Szene gesetzte Serie, mit einer wirklich tollen Starbesetzung, die sehr hervorragend spielen. Von Genre her will die Serie aber in keine Schublade passen. Es ist von allem etwas dabei und deswegen stellenweise auch etwas gewöhnungsbedürftig, da es mal recht durchgeknallt witzig ist, dann aber wieder knallhart schockierend und heftig. Aber die Story macht trotz kleiner Längen gut Laune und lässt sich tatsächlich trotz recht langer Laufzeit ganz ordentlich bingen. Eine zweite Staffel würde ich mir definitiv auch anschauen.
(Pierre Schulte)
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