
Aber wie ist das Comeback der Kultfigur? Wir haben „Picard“ für euch getestet und können euch sagen ob es eine würdige Fortsetzung ist, doch man das Vermächtnis mit Füßen tretet.
Story:
Der in Ungnade gefallene Ex Admiral Jean-Luc Picard ist alt und müde geworden. Er verbringt seine Zeit in erster Linie nur noch, um Wein anzubauen. Doch dann meldet sich die „Tochter“ eines alten Freundes zurück. Als er versucht ihr zu helfen, muss er wehrlos mit ansehen, wie sie vor seinen Augen getötet wird. Als Picard erfährt, dass das Mädchen noch eine Zwillingsschwester hat, setzt er alles daran, um sie zu beschützen, denn auch sie schwebt in höchster Gefahr. Doch es steht nicht nur das Leben des Mädchens auf dem Spiel.
Eindruck:
Staffel 1 besteht aus zehn Folgen zwischen 44 und 59 Minuten und ist durchgängig erzählt. Optisch merkt man bei der Serie von der ersten Sekunde an, dass man hier richtig geklotzt hat, denn das ist atemberaubend. Die Sets sind klasse und hochwertig, die Kostüme super und die CGI auf allerhöchstem Niveau, da können sich so manche Kinofilme mal eine Scheibe von Abschneiden.
Auch die Kameraarbeit und der Look steht aktuellen Kinofilmen in nichts nach. Patrick Stewart spielt den alten gebrochenen Ex Admiral, mit veralteten Grundwerten, auf die er immer noch beharrt – super. Es wirkt so, als hätte Stewart nie eine andere Rolle gespielt und die Pause ist nie da gewesen. Seine Ausstrahlung ist charismatisch und mit jedem Blick sagt er mehr als 1.000 Worte und zeigt, dass Picard ein sehr komplexer Charakter ist. Auch der Rest des Cast macht seine Sache sehr gut, allen voran Jungstar Isa Briones, die hier gleich mehrere Rollen hat, die nicht unterschiedlicher sein könnten. Ihre Ausstrahlung und ihre Körpersprache sind wirklich herausragend. Dazu gibt es auch fleißig Fan Service. Viele alte Weggefährten haben wieder einen Auftritt und es gibt auch massig Insider zu „The Next Generation“ aber auch zu „Voyager“.

Trotz der tollen Optik, der Ausstattung, dem Fan Service und den Charakteren ist Picard aber alles andere als perfekt. Tatsächlich ist die größte Schwäche des Films das Storytelling. Klar, es ist an sich eine tolle Charakterstudie und man sieht auch, wie sich die Einstellung der Leute über die Jahre massiv verändert hat, aber die Story tritt unglaublich auf der Stelle. Der Anfang des Films ist super, die Charaktere werden toll eingeführt, die Story von damals konsequent weitererzählt. Alles ist mysteriös und die vielen Fragen, die da offenbart werden, machen verdammt neugierig, wie das Ganze wohl weiter geht. Spätestens ab der dritten Folge kommt aber die Ernüchterung, weil dann irgendwie gar nichts mehr passiert. Ja tolle Optik, toller Fan Service aber keiner der Charaktere entwickelt sich mehr weiter, die Story wird auch nicht groß weiter erzählt, alles tritt im Grunde auf der Stelle. Der
Zuschauer ist einfach nur zum simplen Warten verdammt, in der Hoffnung, dass mal etwas passiert. Gefühlt sind aber ca. 7 der 10 Folgen Filler Folgen. Klar es sind keine Mission of the Week Folgen, sondern es dreht sich alles um die Main Story, aber an sich verpasst man nichts, wenn man die Folgen auslässt, weil halt gar nichts passiert und die Story sich null weiterentwickelt.

Wer nun denkt, dass beim Finale alles wieder gut gemacht wird und das Warten belohnt wird, auch da muss ich leider enttäuschen, ja es passiert schon mehr, ja es gibt etwas Action und jab, es gibt wieder einiges an Fan Service und dies auch stellenweise sehr rührend, aber gleichzeitig beschleicht einen der Gedanke: Mhmm war das alles? Deswegen habe ich 10 Folgen durchgehalten, wovon ich locker sieben hätte überspringen können.

Fazit:
Das große Comeback des Patrick Stewart in der Rolle, die ihn zum Star gemacht hat. Er hat nichts von seiner Ausstrahlung und seiner Präsenz verloren und optisch ist diese Serie eine absolute Wucht, Kinoniveau pur, mit wirklich tollem Cast und viel Fan Service. Aber muss die Story so auf der Stelle treten? Wäre die Geschichte noch langsamer erzählt, ginge sie rückwärts. Schade, so verpufft diese tolle Optik in inhaltlich viel heiße Luft. Da hatte „Discovery“ trotz seiner Schwächen viel mehr zu bieten.
(Pierre Schulte)
©Bilder und Trailer Amazon| CBS Television – Alle Rechte vorbehalten!
Eindruck:
Ich bin Star Trek Fan seit ich das erste mal auf Sat1 „The next Generation“ gesehen hab, und hab mich sehr auf Picard gefreut. Leider war aber auch nur die 1. Folge wirklich gut, danach ein Kaugummi, der einfach auch bald nicht mehr schmeckt.
Ob ich mir die 2. Staffel ansehen werde? Wahrscheinlich erst, wenn ich mir die Stimmen anderer angehört hab u. diese positiv sind.