
Story:
In den 80er Jahren befindet sich unterhalb einer kleinen Stadt eine Forschungseinrichtung mit dem Namen „The Loop“. Überall in der Stadt befinden sich Gerätschaften und Maschinen, öfters fallen sie Kindern und Teenagern in die Hände und wenn sie damit rumspielen, sind sie in der Lage, physikalische Grenzen zu durchbrechen. Dies sind ihre Geschichten.
Eindruck:
Die erste Staffel besteht aus acht Folgen mit einer Laufzeit zwischen 50 und 57 Minuten.Ich selbst kenne das Pen & Paper Rollenspiel nicht, genauso wenig wie das Buch. Einzig was ich vorab kannte, waren die Bilder von Simon Stålenhag, von dem ja auch die Vorlage stammt und die optisch atemberaubend waren.
Oft wurde diese Serie auch ein bisschen als Amazons Antwort auf „Stranger Things“ beworben, aber bis auf die Tatsache, dass in den meisten Folgen Kids und Teenies die Hauptrolle spielen sowie die Tatsache, dass es in den 80ern spielt, gibt es keinerlei Gemeinsamkeiten. Wenn man aber nicht weiß, dass „Tales from the Loop“ in den 80ern spielt, würde man es an sich auch nirgends erkennen, man würde nur merken, irgendwann in der Vergangenheit.
Die Folgen von „Tales from the Loop“ sind allesamt mehr oder weniger Mission of the Week Folgen. Jede Folge in sich abgeschlossen, wenn auch mit einigen offenen Fragen, alle spielen halt in derselben Stadt und immer mal wieder gibt es ein paar Überschneidungen, weil Charaktere die aus den Folgen davor die Hauptrolle hatten und nun als Nebencharakter auftauchen oder einen Gastauftritt haben. Ist halt das berüchtigte Kleinstadtleben, wo jeder jeden kennt. Einzig was auch noch ist, dass die Ereignisse der Folgen zeitlich nacheinander spielen und alte Ereignisse auch mal erwähnt werden.

„Tales from the Loop“ lebt da mehr von den Charakteren, die sehr komplex sind und natürlich mit fleißig Drama. Auch hier wird gezeigt, dass der äußere Schein gerne mal trügen kann und was nach außen toll ist, sind innerlich eher gebrochene Menschen auf der Suche nach mehr, nach einem besseren Leben. Anfangs ist es vielleicht noch faszinierend, aber sehr schnell fängt die Serie schon innerhalb einer Folge anzuziehen. Es ist einfach zu ruhig gehalten, auch wenn man versucht, durch den Score das ganze mehr wie ein Kunstwerk wirken zu lassen und aus den berühmten Bildern von Simon Stålenhag eine Story drum herum zu basteln.
Immerhin, die Bilder aus dem Buch erkennt man sofort in der Serie wieder. So richtig Sci Fi Atmosphäre kommt auch nicht auf, weil die Gegenstände und die Maschinen, die aus den Bildern bekannt sind, eher Gastauftritte haben, klar, wichtige Bedeutungen haben sie schon, sind auch von der CGI her super, aber sie agieren schon eher im Hintergrund und haben entsprechend wenig Screentime.

Das Ende der Staffel ist recht rund, kein großer Cliffhanger, klar relativ offen, wie alle Folgen, aber jetzt nicht so offen, dass man den Fernseher anschreien würde, weil man wissen will wie es weiter geht. Dafür war die Staffel an sich jetzt mal hart ausgedrückt zu langweilig.
Fazit:
Eine technisch hochwertig in Szene gesetzte Serie mit sehr gutem und sehr komplexen Cast. Aber mal ganz ehrlich, die extrem ruhige melancholische Erzählweise sorgt dafür, dass sich jede Folge ohne Ende zieht und es einfach zum Einschlafen und langweilig wird. Die anfängliche Faszination verfliegt schnell, dafür passiert halt zu wenig. Von der Idee her ganz nett aber ansonsten sehr, sehr langweilig umgesetzt.
Amazon bietet die Serie auch in 4k an.
(Pierre Schulte)
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