The Priest – Vergib uns unsere Schuld – Blu-ray Review | Sony Pictures Entertainment | 24.11.2019

The Priest Review Artikelbild

The Priest BD CoverStory:

Mit einem zu einer kleinen Kirche umgebauten Wohnmobil reisen Pater Vincent und sein Bruder Michael durch die Gegend. Somit braucht niemand in die Kirche zur Beichte, der Pater kommt vorgefahren und gibt die Absolution. Doch bei dieser bleibt es selten bei Worten, Vincent befreit die Leute nicht nur von ihren Sünden, sondern gleich von ihrem Leben. Zwar werden schnell einige Leute vermisst und die Polizei hält auch die fahrende Kirche an, doch wer vermutet schon, dass ein Heiliger Priester der Täter sein kann. Und so streifen sie unbeirrt weiter durchs Land, bis sie auf Mary-Francis treffen, eine psychopathische Frau. Diese entdeckt schnell, was die Brüder treiben, ist aber nicht schockiert, sondern bietet gleich ihre Hilfe an. Doch das ist nicht unbedingt der Weg, den Pater Vincent bis dato wählte. Schnell nimmt die Situation ein Ausmaß an, das nur in einer Katastrophe enden kann.

Eindruck:

Tja, wenn du nicht in die Kirche gehst, kommt die Kirche zu dir. Prinzipiell eine originelle Idee eines mordenden Priesters to-go. Allerdings bleiben die Motive lange eher schwammiger Natur, Vincent erklärt lediglich mal in einem Dialog, meine Kirche, meine Religion, gekrönt mit wir leben in Amerika.

The Priest Review Szenenbild003Das ist als Gerüst zu wenig und erzeugt leider wenig Spannung. Der hohe Blutanteil mag ein Stück weit unterhalten, wiederholt sich in der Art aber häufig, sodass auch hier wenig Abwechslung vorhanden ist.

Zwar gewinnt „The Priest – Vergib uns unsere Schuld“ mit dem Auftauchen einer Psychopathin einen neuen Aspekt, doch auch dieser ist nicht von Dauer und verpufft recht schnell. Es gibt natürlich im Verlauf des Films eine Erklärung für die Taten des Priesters, doch diese wird so unspektakulär dargestellt, dass man es belanglos hinnimmt. Das alles reißt den Zuschauer wenig mit und so plätschert der Film eher so vor sich hin.

Das Auftreten der unbekannten Darsteller hilft kaum, den ernsten Ton der Story zu halten. Sie bieten fast alle eine darstellerische Performance, dessen Charisma dem Boden gleicht, auf dem sie stehen. Eben keinen, dadurch wirkt zu vieles unfreiwillig komisch. Sein es die Gesten von Pater Vincent (Gary Cairns), die eher hölzern wirken und dem Pater wenig Geistliches vermitteln. Oder auch die Dialoge, die selten das niedrige Niveau einer Soap bei den privaten TV-Sendern erreichen, ala Priester sucht Opfer.

Das zeigt sich deutlich gleich zu Beginn. Eine Frau klaut Geld in einem Haus und wird von einem Kind beobachtet. Als sie weg ist, informiert es seinen Vater, der nur ein – wir sind Pleite – von sich gibt, um sich anschließend zu erschießen. So etwas holt den Zuschauer wenig ab, fördert keine bedrohliche Stimmung und lädt eher zum Kopfschütteln ein. Denn auch die Synchronisation ist dürftig, bei Vincent variiert man mit den Tonlagen, ohne Eindruck zu schinden, okay, die Dialoge sind allerdings auch nicht der Renner.

The Priest Review Szenenbild004Fazit:

Ein trashiges B-Movie, das mit geringen Mitteln zu kämpfen hat. Er punktet zwar mit vielen blutigen Szenen, einem recht überraschenden Finale, das zudem Stoff für eine Fortsetzung offen hält. Auch bietet „The Priest – Vergib uns unsere Schuld“ einige interessante Ansätze, die durchaus zum Nachdenken anregen.

Doch das alles packt den Zuschauer einfach zu selten, hier etwas mitzufiebern. Die Darsteller und Dialoge laden eher zum Schmunzeln, als zum Fürchten ein. Gut, der Film ist mit sehr geringen Budget entstanden, das reicht natürlich nicht für Darsteller, die einen mitreißen können. Doch hätte man etwas mehr am Drehbuch gefeilt, die Dialoge etwas geschliffener formuliert, so würde der geneigte Horror Freund durchaus gut unterhalten. Denn wie gesagt, die Grundidee hat etwas und bietet Potenzial.

Aber leider blickt dieses nur selten in „The Priest – Vergib uns unsere Sünden“ durch. Hardcore Fans des Genres, die nicht genug bekommen, können einen Blick riskieren, denn ein Totalausfall ist es nicht. Allerdings sollte man keine allzu hohen Erwartungen haben, oder diese besser in der Kirche lassen.

The Priest Review Szenenbild002Bild:

Das Bild gefällt, überzeugt es mit hoher Schärfe und bietet eine Vielzahl an Details. Der Schwarzwert und Kontrast sind ebenfalls gelungen und liegen auf hohem Niveau. Farblich ist der Film recht natürlich geraten, bisweilen gibt es eine kräftigere Farbgebung. Dazu gesellt sich thematisch eine kühlere Filterung, die stimmig ist. Die gelb/bläuliche Neonbeleuchtung im Beichtraum des Wohnmobils, ist Geschmackssache. Insgesamt aber ein tolles Bild.

Ton:

Erfreulich mit einer DTS-HD MA 5.1 Spur versehen, wird diese selten genutzt. Einzig der Score verteilt sich bemerkenswert in den Raum und bekommt ansprechende Unterstützung vom Sub. Die Dialoge werden stets kräftig und sehr Präsent wiedergegeben, das ist manchmal zu aufdringlich. Selten verirren sich ein paar Nebengeräusche auf die Rears, auch die Actionszenen klingen eher blass und drucklos, ein Pistolenschuss geht fast neben dem Score unter. Hier wäre mehr drin gewesen, die Abmischung hat definitiv Luft nach oben.

Extras:

  • Trailer

Testequipment:

JVC DLA-X35
Panasonic DMP UB704
Marantz AV8801 / MM7055
B&W 7er Serie 5.1

 (Hartmut Haake)

©Bilder Sony Pictures Entertainment/Tiberius Film – Alle Rechte vorbehalten!

 

Bewertungen: 4.8 / 5. 644

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