
Bisher entstanden vier Hauptfilme und ein Spin of als sehr, sehr freie Interpretation der Romanreihe von Robert Ludlum und waren bis auf das Spin of allesamt sehr erfolgreich.
Nun, unter der Regie von Heroes Veteran Tim Kring, entstand eine Spin Of TV-Serie mit den Namen „Treadstone“. Ohne Charaktere aus der Filmreihe, aber klar mit den Filmen verbunden. Doch kann die Serie annähernd mit der erfolgreichen Filmreihe mithalten? Amazon hat die erste Staffel nun exklusiv bei Prime im Programm und wir habe diese für euch getestet.
Story:
Sie sind überall auf der Welt verteilt, sie leben ein ganz normales Leben, niemand ahnt, wer sie wirklich sind, noch nicht mal sie selbst. Sie sind Treadstone Agenten. Doch auf einmal werden sie mithilfe eines Songs aktiviert und erhalten jeweils ein Foto mit einer Adresse und eine Zielperson. Von diesem Augenblick an sind sie in der Lage zu kämpfen und beseitigen ohne Rücksicht auf Verluste die Zielperson. Jeder der Treadstone Agenten ist auf ihrer Weise geschockt über das, was gerade passiert ist. Nun werden sie selbst zur Zielscheibe, doch sie setzten sie sich zu Wehr. Jeder fragt sich, wer er wirklich ist und was Treadstone ist. Dies führt auf Ereignisse in den 70ern zurück.
Eindruck:
Eins muss man der ersten Staffel lassen, in Sachen Action bekommt man hier was ganz Feines geboten. Gleich von Anfang an geht es alles andere als zimperlich zur Sache. Was msn hier an Fight-Szenen geboten bekommt, ist richtig klasse. Toll ausgeführt, schnell und knallhart. Dazu, im Gegensatz zu denFilmen, ohne Schnittgewitter und ohne Rumgeschüttel mit der Kamera. Und es gibt wirklich sehr, sehr viel Action. Außerdem ist das Ganze auch blutiger inSzene gesetzt als die Filmreihe.
Optisch ist die Serie ebenfalls recht hochwertig, mit schönen internationalen Kulissen und jetzt ohne große CGI. Wie in den Filmen, setzt hier mehr auf handgemachte Action. Problematisch wird es aber beim Storytelling. Ähnlich wie bei „Heroes“ sind nämlich alle Charaktere auf der Welt verteilt und man springt ständig von Charakter zu Charakter, um deren Story entsprechend weiter zu erzählen. Dazu gibt es auch immer wieder Rückblenden in die 70er Jahre, um zu erfahren, was da eigentlich passiert ist.

Die Charaktere haben so teilweise arg Schwierigkeiten, sich zu entfalten und bleiben auch entsprechend eher oberflächlich. Schauspielerisch spielt der internationale Cast auch recht wechselhaft. Während der Action kommen alle sehr cool rüber, sobald sie aber mal mehr leisten müssen, merkt teilweise, dass einigen schon etwas an Können fehlt, auch, wenn jeder beim Cast schon unzählige andere TV-Rollen hatten und jetzt nicht gerade Unbekannte sind. Das manche Dialoge auch ein bisschen wie aus einer Soap wirken, hilft jetzt auch nicht gerade.
Die beste Storyline und vom Schauspielerischen her hat noch Koreas Star Han Hyo-joo, sie hat eine klasse Ausstrahlung, gibt ihrer Story viel Gefühl aber auch viel Härte, allgemein ist ihre Story auch am besten und man ist hier auch am schnellsten drin und fiebert mit. Die meisten anderen Charaktere haben aber das Problem, dass der Zuschauer keine große Verbindung mit ihnen aufbauen können, sodass es schnell egal ist, was mit denen passiert. Dazu gibt es auch andere Storylines, die nur zu 90 % aus Action bestehen.
Da die Serie international gehalten wird, müssen sie die Zuschauer aber darauf einstellen, dass es hier Multilingual zugeht. Von Koreanisch, Russisch und im Originalton sowie auch Deutsch ist alles dabei, was auch bedeutet, man darf fleißig Untertitel lesen. Für manche vielleicht etwas anstrengend, aber ich persönlich finde, dass das für Atmosphäre und Authentizität sorgt.

Der Cliffhanger zum Schluss macht Laune und macht neugierig, wie man darauf bauen wird.
Fazit:
In Sachen Action kommen Action-Fans voll und ganz auf ihre Kosten, denn was hier geboten wird, da schlägt das Herz eines Action-Fans höher. Aber die Story und die Charaktere sind sehr oberflächlich, wodurch die Staffel Schwierigkeiten hat, groß Spannung und Sympathien aufzubauen, auch wenn man trotzdem irgendwie neugierig bleibt, wie es weiter geht mit dem Projekt Treadstone. Angucken kann man sie sich „Treadstone“ allemal und es ist wirklich unterhaltsam, aber mit der „Bourne“ Filmreihe oder mit den ganz großen Serien kann „Treadstone“ nicht mithalten.
(Pierre Schulte)
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