
Doch zunächst gilt es zu klären, worum geht es genau in einem asymmetrischen Multiplayer-Shooter geht? Das Konzept des Spielmodells ist denkbar einfach – ein Team von vier Spielern spielt, wie im gleichnamigen Blockbuster, gegen den Predator. Dabei besteht die Aufgabe des Predators einzig und allein darin, dass gegnerische Team komplett zur Strecke zu bringen und die Wirbelsäulen als Trophäen einzusacken. Selbstredend ist der Außerirdische seinen Gegnern physisch und technisch überlegen. Wenn man als Predator spielt, verbergt ihr euch in den Bäumen des südamerikanischen Dschungels, nutzt die Bäume als Parcours um eure Gegner aus dem Hinterhalt zu erlegen. Mit mächtigen Nahkampfattacken, unter Zuhilfenahme der Wristblades zum Ausweiden von Opfern, einem Kampf-Diskus oder der mächtigen Lasergun geht’s den menschlichen Söldnertrupps an den Kragen. Die Söldner sind dem übermächtigen Predator einzeln stark unterlegen, also müssen sie als Team agieren.


Die Technik von „Predator:Hunting Grounds“ ist leider eher nicht die Stärke des Titels. Die Charaktermodelle und Umgebungen wirken sehr altbacken und passen eher zur Last Generation. Es gibt flimmernde und aufpoppende Texturen und das gesamte Setting des Dschungels wirkt irgendwie zu bunt. Hier wurde viel Potential verschenkt, da doch im Hintergrund die potente Unreal 4 Engine werkelt, – aber zumindest läuft der Titel somit ständig flüssig. Auch das Balancing lässt streckenweise zu wünschen übrig – ist man als Predator verwundet, ist es sehr schnell vorbei mit der Tarnung – dann kann der Gegner schnell die Spur des verwundeten Yautja-Waidmann über das fluoreszierende grüne Blut aufnehmen und ihm den Rest geben. Regenerieren kann sich der Außerirdische allein in einem Versteck – Wird es zu kritisch kann man den eigenen Suizid durchführen und dabei noch ein paar Kontrahenten mitnehmen. Ist die grafische Umsetzung nicht der absolute Hit ist das Sounddesign hingegen ziemlich genial geworden. Die ikonischen Schnattergeräusche des Predators, der markerschütternde Schrei, wenn sich der Trophäenjäger heilt und das „Whoosh“-Geräusch beim Wechsel in den Wärme-Scan sind komplett wie in der Filmvorlage enthalten.
„Predator: Hunting Grounds“ ist beileibe kein schlechtes Game. Das asymmetrische Multiplayer-Spiel-Prinzip (Monster gegen Söldner) weiß gerade mit Freunden zu gefallen – aber es wird leider durch das unausgereifte Balancing und eine schwache Technik ausgebremst. Die Grafik wirkt angestaubt, es existieren momentan nur drei Maps kann und beim Matchmaking muss man sich als Predator in Geduld üben. Aber auf der anderen Seite gibt es dann aber das coole Sounddesign, das die Atmosphäre der Filmvorlage genial einfängt und das coole Setting als Predator auf Trophäenjagd unterwegs sein zu können. Entwickler Illfonic hat sich die Kritik der Community bereits angesehen und will nachbessern. Einen ersten Patch für die Verbesserung des Balancing wurde bereits nachgereicht und es sollen auch weitere Updates und Erweiterungen der Maps folgen. Aber bis diese komplett auf den Weg gebracht sind, bleibt „Predator:Hunting Grounds“ für mich im guten Mittelmaß hängen und ist momentan eher ein Titel für Fans der Filmreihe.
Pro:
- Cooles Setting als Predator
- Geniales Sounddesign
- Asymmetrischer Multiplayer (Söldner vs. Predator)
- Viele Gadgets, Perks und Anpassungen
Contra:
- Schwache, altbacken wirkende Grafik
- Teilweise unausgereiftes Balancing
- Matchmaking teilweise sehr langatmig (gerade als Predator)
- Sehr schwache KI
(Michael Schröder)
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Pro: