Replicas – Blu-ray Review | Concorde

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Replicas Review BD CoverAch, was hatte der sympathische Hollywoodstar Keanu Reeves mit seinen Filmerfolgen für Berg- und Talfahrten hinter sich? Nach Megablockbustern wie „Speed“ und „Matrix“ in den 90ern wurde es nach einigen, zumindest finanziellen Flops wie „Sweet November – Eine Liebe im Herbst“ oder „The Watcher“ wieder recht still um ihn. Danach kamen dann Filme wie „Der Tag an dem die Erde stillstand“ oder „47 Ronin“, die leider nicht mehr ganz so an den Kinokassen und im Heimkinosektor überzeugen konnten.

2014 meldete er sich dann mit dem brachialen und auch sehr erfolgreichen „John Wick“, welcher aktuellen Actionfilmen zeigte, wo der Hammer hängt, zurück und feierte damit wieder große Erfolge und bekam endlich und erneut wieder mehr Aufmerksamkeit von Filmfans weltweit.

Aber zurück ins Jahr 2019. Neben „John Wick 3“, der aktuell im Kino läuft, erschien auch unlängst über Concorde Home Entertainment der neue Science-Fiction Thriller „Replicas“ ohne vorherige Kinoauswertung direkt auf DVD und Blu-ray Disc in den hiesigen Händlerregalen.

Also, um was geht es denn hierbei überhaupt und wie schlägt sich nun der neueste Keanu Reeves Film…?

Story:

Replicas Review BD Szenenbild001Der Neurowissenschaftler Will Foster befindet sich kurz vor dem Durchbruch, einem Computer menschliches Bewusstsein übertragen zu können. Da sterben sowohl seine Frau als auch die drei Kinder bei einem tragischen Verkehrsunfall. Völlig verzweifelt zwingt Will seinen Labor-Kollegen Ed, ihm dabei zu helfen, die Körper seiner Liebsten zu klonen und Replikate mit allen alten Erinnerungen herzustellen. Schnell kommt die Aufsichtsbehörde der Regierung auf die Spur seiner verbotenen und höchst umstrittenen Machenschaften…

Einschätzung:

Gerade am Anfang des Sci-Fi-Thrillers wird die Story schnell und souverän vorangetrieben. Die Charaktere werden ohne viele Umwege eingeführt, deren Meinung zum Thema Klonen klar gemacht und auch sonst bietet der eher ruhig gehaltene Thriller, vor allem im ersten und letzten Drittel wohldosierte Action.

Keanu Reeves spielt die Rolle des trauernden Vaters und Wissenschaftlers souverän monoton und mit einem Mindestmaß an Mimik, aber immerhin wie immer sehr sympathisch. Als Sidekick fungiert Thomas Middleditch („Silicon Valley“), der mit Abstand glaubwürdigste Darsteller am Set, dafür wunderbar. „Bösewicht“ Jones wird gespielt von John Ortiz („Peppermint“, „Kong: Skull Island“), der erst gegen Ende hin seinen großen Auftritt hat.

Ungeachtet dessen, dass Keanu Reeves´ unglaubwürdige darstellerische Leistung in diesem von Jeffrey Nachmanoff („Homeland“) inszenierten Sci-Fi-Thriller wohl nie vollkommen Oscarreif wird, hat der Film mit so manchen Problemen zu kämpfen. (dabei meine ich noch nicht einmal die unterirdischen CGI / Stop-Motion-Sequenzen, die bereits 1984 in „The Terminator“ besser aussahen!) Obwohl das Thema „Klonen“ gepaart mit der immer besser funktionierenden künstlichen Intelligenz aktueller denn je ist, schaffte es „Replicas“ leider nicht, den einen oder anderen Logikfehler zu umgehen.

Beispiele gefällig?

Replicas Review BD Szenenbild001Warum fällt einem High-Tech Unternehmen nicht auf, dass ihre einzigen beiden Klon-Behälter, im Wert von zig Millionen Dollar, bereits wochenlang „ausgeborgt“ wurden? Das Fernbleiben der Kinder von der Schule wird mit einem einfachen Email-Betreff „Heimunterricht“ begründet. Wo bleiben hier die Behörden? Auch das Klonen selbst wurde im Film nicht zu Ende gedacht, denn woher wissen die Klone, wie alt sie waren, warum bekamen sie die gleichen Frisuren verpasst,…? Ganz zu Schweigen von dem Wahnsinnstempo, in dem alle heranwachsen, ohne dabei Knochenprobleme zu bekommen…

Fragen über Fragen, die im Film nicht oder nur unbefriedigend beantwortet werden. Dabei wäre doch die ethnische Überlegung des Ganzen die beste Frage, die der Film dem Zuseher unterbewusst stellen hätte können. Stattdessen muss man mit dem Chaos und den Logiklöchern erstmal zurechtkommen, denn genau hier verspielt der Film sein Potenzial, ja eigentlich sogar seine Glaubwürdigkeit.

Schade, denn „Replicas“ bietet zwar am Papier ein tolles Sci-Fi Konzept, dem es schlussendlich aber leider an Fokussierung und Dramatik fehlt.

Bild:

Replicas Review BD Szenenbild002Das Bild, das uns auf der blauen Scheibe im Ansichtsverhältnis 2,39:1 präsentiert wird, weiß fast über die gesamte Laufzeit der 108 Minuten zu gefallen. Bei der Schärfe gibt es so gut wie nichts auszusetzen, denn Bartstoppel und Falten sind, vor allem in Nahaufnahmen, gestochen scharf wahrzunehmen. Auch die HUD-Anzeigen im Labor strahlen in gut saturierten Farben vom restlichen Bild hervor und können ebenso überzeugen. Obwohl der Film viele dunkle Szenen (Labor, Nacht) beinhaltet, lässt der gut eingestellte Schwarzwert nur äußerst selten Details absaufen.

Auch Randunschärfen konnten hier und da ausgemacht werden, aber ob dies nun von Kameramann Checco Varese („Pacific Rim“) so gewollt ist oder der verwendeten Kamera / Technik zuzuschreiben ist, konnte nicht in Erfahrung gebracht werden.

Das plastisch erscheinende Bild von „Replicas“ kann zumeist überzeugen, lässt aber insgesamt gesehen noch minimal Luft nach oben.

Ton:

  • Deutsch DTS-HD MA 5.1
  • Deutsch DD 2.0
  • Englisch DTS-HD MA 5.1

Replicas Review BD Szenenbild003Concorde Home Entertainment spendiert der Blu-ray sowohl in der deutschen als auch in der englischen Originalversion eine mehr als ordentliche DTS-HD MA 5.1 Tonspur. Die Dialoge sind jederzeit sauber und klar verständlich. Bereits zu Beginn bei der Hubschrauberszene, aber auch später, z.B. während des Autounfalls der Fosters sind akkurate direktionale Effekte aus jedem platzierten Lautsprecher im Raum zu orten, womit sich ein angenehmer Klangteppich ausbreitet. Der Subwoofer kommt in besagten Szenen ebenfalls nicht zu kurz, da auch er so einiges zu tun bekommt.

Insgesamt gesehen macht „Replicas“ auch in puncto Sound eine hervorragende Figur. Für eine Höchstwertung reicht es aber leider nicht ganz, da hier noch minimal Luft nach oben ist.

Extras:

Das Bonusmaterial, das durchgehend in Full-HD auf die blaue Scheibe gepackt wurde, ist recht überschaubar gehalten und bietet eine Gesamtspielzeit von knapp 20 Minuten. Das kurze Making-Of bietet einen flüchtigen Einblick in die Entstehung des Sci-Fi-Thrillers.

An ein Wendecover ohne FSK 16 Siegel wurde ebenfalls gedacht.

  • Making-Of (5:02 Min.)
  • Entfallene Szenen (8:12 Min.)
  • B-Roll (3:14 Min.)
  • Deutscher Trailer
  • Original Trailer
  • Programmtipps weiterer Concorde Titel:
    – „John Wick: Kapitel 2
    – „Siberia
    – „Destroyer
    – „Gefährliche Brandung

Fazit:

Replicas Review BD Szenenbild005Das Bild bietet solide Schärfewerte, natürliche Farben und wirkt sehr plastisch. Leider verhindern einige suboptimale Schwarzwerte und dezente Randunschärfen eine höhere Wertung. Auch der Ton kann sich hören lassen. Zwar ist der Film eher als ruhiger Sci-Fi-Thriller gedacht, bei den wenigen Action Szenen dürfen aber alle Lautsprecher (inklusive des Subwoofers) zeigen, dass sie auch noch da sind.

Es macht zwar nach wie vor Spaß, Keanu Reeves wieder in einer Sci-Fi-Rolle zu sehen, das täuscht aber leider nicht über die Tatsache hinweg, dass „Replicas“ lediglich am Papier über ein grandioses Konzept verfügt. Eine fehlende Dramatik, (zu) viele Logiklöcher und einige üble CGI-Effekte verwehren dem Film eine uneingeschränkte Kaufempfehlung. Genrefans könnten aber dennoch ihre Freude am Film haben.

Testgeräte:

TV: Sony KD-55 XD8577
Player: Sony UBP X-800
AV-Receiver: Denon AVR X-1500 H
Lautsprecher: Teufel Motiv 6 (5.1.2)
Atmos Lautsprecher: Teufel Reflekt (Front Height)

(Alexander Gabler)

©Bilder Concorde Home Entertainment – Alle Rechte vorbehalten!

Replicas Review BD Cover

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Replicas Review DVD Cover

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