
Aber neben „Killing Eve“ hat sie noch einen weiteren Hit am Laufen, nämlich die Comedyserie „Fleabag“, die auf ihrem gleichnamigen Theaterstück basiert. Im Gegensatz zu „Killing Eve“, übernahm Phoebe Waller-Bridge hier auch die Hautrolle.
Staffel 1 der Co-Produktion zwischen BBC und Amazon war nicht nur sehr erfolgreich, sondern bekam auch zahlreiche Preise und noch mehr Nominierungen. Inzwischen hat Amazon die zweite und finale Staffel im Programm.
Story:

Auf den ersten Blick klingt die Story wie bei einem billigen Porno, aber hier bekommt man, wie in Season 1, knallharte schwarze Comedy unter der Gürtellinie mit jeder Menge Fremdschäm-Momenten, auf dem Niveau eines „Shameless“ geboten. Jedoch muss ich auch leider sagen, das Level der wirklich klasse Season 1 wird hier nicht mehr ganz gehalten, da die Story stellenweise sehr stark ins Schmalzige driftet. Vor allem zum Schluss, ist die Gefühlsduselei sehr extrem und sorgte für regelrechtes Augen verdrehen.
Ist man in der Lage, den Schmalz auszublenden, bekommt man hier wirklich eine sehr lustige, sehr derbe und klasse Staffel geboten, denn trotz namenhaften Casts, unter anderem mit Oscar Gewinnerin Olivia Colman, liefert Phoebe Waller-Bridge hier wirklich eine sensationelle One-Woman Show ab. Schauspielerisch bekommen wir hier ein wirklich tolles

Kamera reicht, um mehr auszusagen als 1.000 Worte. Und die 4. Dimension wird hier wirklich sehr, sehr viel gebrochen, auch wenn nicht ganz so viel, wie noch bei Season 1. Sehr cool ist dann auch, wenn selbst das brechen der 4. Dimension auf die Schippe genommen wird. Jedoch muss man hier auch Fan von Jokes der härteren Gangart sein, denn es gibt hier Sex-Jokes ohne Ende mit jeder Menge Gefluche.
Die Fremdschäm-Momente sind wirklich extrem. Phoebe Waller-Bridge ist sich hier wirklich zu nichts zu schade, um in ein Fettnäpfchen nach dem anderen zu treten. Stellenweise war es zum Gesicht in die Hände legen und Kopfschütteln, was sie mit ihrem Charakter anstellt, aber gleichzeitig auch sehr, sehr lustig. Der Rest des Casts macht ihre Sache ganz ordentlich, aber verblassen halt oft neben Phoebe Waller-Bridge. Sie ist klar der Star der Serie.
Die Staffel selbst enthält sechs Folgen zwischen 22 und 27 Minuten und ist und ist durchgängig erzählt. Es eignet sich sehr gut zum Bingen und dank der recht kurzen Laufzeit, wie bei Season 1, kann man wirklich die Staffel sogar mal eben durchziehen. Optisch ist das Ganze sehr hochwertig in Szene gesetzt und erinnert von der Ausstattung und Setting mehr an einen britischen Kinofilm als an eine Serie.

Sehr derbe und pechschwarze britische Dramedy-Serie mit einer sensationellen Hauptdarstellerin. Man sollte der Serie eine Chance geben, denn die Serie ist schon ein klasse Geheimtipp. Wer es aber nicht so brachial mag, der sollte der Serie aber besser aus dem Weg gehen. Amazon bietet die Serie auch in 4K an.
(Pierre Schulte)
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